Biographie
Leopold Perutz wurde am 2. November 1882 in Prag geboren und starbam 25. August 1957 in Bad Ischl. Er war ein österreichischer Schriftsteller mit jüdisch-spanischer Abstammung.
Obwohl er kein guter Schüler war und mehrmals erfolglos das Gymnasium wechselte, besuchte er später als außerordentlicher Hörer die Universität und beschäftigte sich unter anderem mit Versicherungsmathematik. In Wien um 1907 knüpfte er auch erste Kontakte zu anderen Literaten und las Karl Kraus. Die Versicherungsmathematik ermöglichte ihm eine Anstellung bei derselben Gesellschaft, für die auch Kafka arbeitete.
Erste Erfolge kamen mit den Romanen „Die dritte Kugel“ (1915) und 1916 „Das Mangobaumwunder“, 1921 verfilmt unter dem Titel „Das Abenteuer des Dr. Kircheisen“.
Vom Krieg war er nicht begeistert, musste aber 1915 trotzdem ins Feld. Nach einem Lungenschuss und längerer Genesungszeit verließ er den aktiven Kriegsdienst.
Im März 1918 heiratete Perutz die 13 Jahre jüngere Ida Weil und es beginnen seine produktivsten Jahre. 1923 gelingt ihm mit „Der Meister des jüngsten Tages“ ein beachtlicher Erfolg, der ihm weltweit berühmt macht. Als seine Frau 1928 stirbt, fällt Perutz in eine tiefe Krise. Durch die Nazis in seinem Schaffen zusätzlich behindert, zieht sich Perutz immer mehr in sich zurück.
1935 heiratete er Grete Humburger mit der er auch nach dem Anschluss Österreichs nach Tel Aviv auswanderte. Literarisch fasste er jedoch keinen Fuß, zu fern waren ihm Zionismus und jüdische Religion.
Ab 1950 bemühte er sich um die Rückkehr nach Österreich, wo er 1953 „ Nachts unter der steinernen Brücke“ veröffentlichte, seinem wohl heute berühmtesten Werk. Damals jedoch ging es durch den alsbaldigen Konkurs seines Verlages unter. Als er 1957 starb musste er sich als verlorenen Autor sehen.