Rezension von Cronn
Rezension:
TIn der Welt der Literatur ist Christoph Marzi längst kein Unbekannter mehr. Seine Romane „Lycidas“, „Lilith“ oder jüngst „Heaven – Stadt der Feen“ haben ihn über die engen Grenzen des phantastischen Genres hinweg einem Mainstream-Publikum bekannt gemacht.
Nach dem großen Erfolg seiner Romane war sich Christoph Marzi aber nie zu schade, um auch in Kleinverlags-Publikationen mitzumischen, so geschehen in „Disturbania“, „Der dünne Mann“ oder „Creatures“. Das zeigt seine Aufgeschlossenheit gegenüber jeglicher Form der Erscheinungsform der Literatur. Diese Beobachtung wird durch die Veröffentlichung von „Phantasma“ im UBV Verlag bestätigt, welche das Produkt einer außergewöhnlichen Zusammenarbeit ist.
Frank Nimsgern, Aino Laos und Elmar Ottenthal haben mit „Phantasma“ ein Musical erschaffen, das im saarländischen Staatstheater aufgeführt wird. Bereits im Vorfeld der Entstehung war Christoph Marzi am Prozess der Entwicklung beteiligt.
Das Ergebnis ist das vorliegende Werk „Phantasma“, das mit seinen 88 Seiten als Novelle oder längere Kurzgeschichte bezeichnet werden kann.
Inhalt:
„Giorgio Phantasma, den größten Show-Star aller Zeiten umgibt ein schreckliches Geheimnis. Hat er wirklich für den sagenhaften Erfolg sein Herz an den mysteriösen Professor Marvel verkauft? Ist er deshalb verdammt zu dauerndem Unglück und Leid? Auf einer Zeitreise zurück zu den Stationen seines außergewöhnlichen Schicksals erleben wir das mondäne Paris des Can-Can, die wilden 30er in Chicago und das Pop-New York der 70er Jahre. Auf dem Höhepunkt seines Erfolges droht Professor Marvel endgültig nach Phantasmas Herzen zu greifen ... Wie Jacques Offenbachs phantastische Oper «Hoffmanns Erzählungen», so ist auch Phantasmas Geschichte eine moderne Parabel vom hohen Preis des Erfolgs - und vielleicht sogar von Erlösung.“
Wie der Klappentext schon richtig zusammenfasst ist das vorliegende Werk eine Art Prequel zu den Ereignissen des Musicals und kann als Ergänzung zum Musical-Besuch betrachtet und gelesen werden.
Kritik:
„Phantasma“ ist eine Geschichte, die vor allem von ihrem Zusammenhang mit dem Musical lebt. Wer sich die Story isoliert betrachtet, wird daran wenig Gefallen finden. Zu wenig griffig ist die Geschichte, zu wenig an Fassbarem wird klar. Die Charakterzeichnung ist schwammig, was vor allem der Tatsache zuzuschreiben ist, dass der Autor hier in der Ich-Perspektive schreibt. Aber selbst da hätte man mehr herausarbeiten können.
Wer aber das Musical gesehen hat, wird mit dem Werk wesentlich mehr anfangen können. Hier mag es als Ergänzung dienen, als Vertiefung. Dann funktioniert das Konzept von „Phantasma“ besser.