Piraten! Auf der Jagd nach dem Weißen Wal (Autor: Gideon Defoe)
 
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Piraten! Auf der Jagd nach dem Weißen Wal von Gideon Defoe

Rezension von Heike Rau

 

Das Schiff ist etwas in die Jahre gekommen. Die Kanonen funktionieren nicht mehr und das Steuerrad ist einfach abgefallen. Der Piratenkapitän beschließt, Sabel-Lizzies Werft anzulaufen. Die Piraten fürchten sich vor ihr. Sie gilt als grausam und ebenso schön wie tödlich. Sabel-Lizzie will das Schiff nicht reparieren, aber für 50 Dublonen nimmt sie es in Zahlung.

 

Nun muss ein neues Schiff her. Säbel-Lizzie hat sie in allen Preisklassen im Angebot. Weil der Piratenkapitän sein Gesicht wahren muss, nimmt er die teure Lovely Emma, ein wahres Luxusschiff. Zahlen kann er natürlich nicht. Seine Schätze sind fest angelegt. Sie lieben vergraben auf den Cayman-Inseln. Aus steuerlichen Gründen versteht sich. Es wird also eine Weile dauern, bis der Piratenkapitän seine Schätze flüssig hat. Obwohl die Sache erstunken und erlogen ist, unterschreibt der Piratenkapitän den perfekt ausformulierten Knebelvertrag. Nun sitzt er vor einem 6000 Dublonen hohen Schuldenberg und hat Säbel-Lizzie im Nacken.

 

Es ist eine Freude, mit dem neuen Schiff in See zu stechen. Dann plötzlich umkreist ein Albatros um den Mast. Er hat etwas um ein Bein gebunden. Er wird heruntergeholt und dabei abgemurkst. So kann es einem Boten gehen. Das was da am Bein befestigt ist, ist ein Brief von Calico Jack. Er liegt im Sterben und will dem Piratenkapitän schnell noch ein Geheimnis verraten. Die Schatzkarte liegt bei. Hoffnung kommt auf beim Piratenkapitän und seiner Mannschaft. Was auch immer das für ein Schatz sein mag, es wird reichen, um das Schiff zu bezahlen. Aber das wäre ja zu schön, um wahr zu sein.

 

Über diese Geschichte kann man nur lachen. Der Piratenkapitän und seine Mannschaft sind herrlich komische Zeitgenossen. Sie stolpern von einer Peinlichkeit zur nächsten und merken nicht mal, wie blöd sie sich anstellen. Besonders der Kapitän ist ein krasser Fall. Er leidet unter extremer Selbstüberschätzung. Dennoch wird stets der Eindruck gewahrt, die Piraten hätten Intelligenz und Anstand. Sie drücken sich überaus gewählt aus, außer natürlich, wenn sie fluchen. Der Piratenkapitän, und das setzt dem Ganzen die Krone auf, hat sogar auf der Piratenakademie studiert.

 

 

Die Geschichte ist dementsprechend verrückt. Obwohl die Piraten so knapp bei Kasse sind, kommen sie erst sehr spät darauf, sich Geld zu beschaffen, indem sie ein anderes Schiff überfallen. Sie probieren sich lieber in allen möglichen anderen Berufen aus, die absolut nicht zu Piraten passen. Kein Wunder, dass ein Plan nach dem anderen scheitert.

 

Der Autor hat einen unvergleichlichen Schreibstil. Er schildert die grotesken Situationen, als wären sie völlig normal. Sein trockener Schwarzer Humor ist unschlagbar. Die Geschichte ist gut geschrieben. Der Leser wird perfekt unterhalten und erfährt auch noch in Fußzeilen interessante historische Details. Dadurch bekommt die Geschichte eine Art Glaubwürdigkeit, die völlig unglaublich ist. Einfach klasse!

 

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 2024042404282613ba69c7
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Buch:

Piraten! Auf der Jagd nach dem Weißen Wal

Autor: Gideon Defoe

Gebundene Ausgabe: 205 Seiten

Verlag: Heyne; Auflage: 1 (Februar 2007)

Sprache: Deutsch

ISBN-10: 3453810945

ISBN-13: 978-3453810945

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Erstellt: 08.02.2007, zuletzt aktualisiert: 18.06.2022 17:35, 3479