Piratenfluch (Autorin: Judith Rossell)
 
Zurück zur Startseite


  Platzhalter

Piratenfluch von Judith Rossell

Rezension von Lars Perner

 

Rezension:

Es beginnt an einem ganz gewöhnlichen Mittwoch. Jack Jones möchte nach der Schule noch etwas zu essen kaufen. Doch dann verwandelt sich der Verkäufer in einen Piraten und bedroht Jack. Plötzlich ist alles wieder normal. Jack fragt sich, ob er anfängt zu spinnen. Als jedoch seine Eltern davon hören, reagieren sie nicht wie erwartet. Als dann auch noch ein Papagei mitten in Jacks Spaghetti landet, kommt die ganze Wahrheit ans Licht. Auf Jacks Familie liegt ein Fluch, der jeden männlichen Nachkommen trifft. Und da der letzte Lebende soeben verstorben ist, wie Jacks Mutter schnell herausfindet, wendet sich der Fluch mit voller Wucht gegen Jack. Nach und nach werden Personen seiner Umgebung von den Geistern der Piraten besessen. Jack ist vor niemandem mehr sicher. Unauffällige Passanten, ja sogar Babies, Lehrer und schließlich seine eigenen Eltern, fallen der geheimnisvollen Krankheit zum Opfer und wollen nur noch eines – Jacks Tod. Er steht allem hilflos und allein gegenüber. Weder ist Jack besonders mutig, noch besonders kräftig, dafür aber mit Witz und Verstand gesegnet. Werden ihm diese beiden Dinge helfen, die Piraten zu besiegen und den Fluch zu brechen?

 

„Piratenfluch“ erschien 2006 unter dem Originaltitel „Jack Jones and the Pirate Curse“. Dem Titel ist deutlich anzumerken, dass das Buch im Kielwasser der derzeitig medienwirksamen Piraten-Kino-Blockbuster schwimmt. Doch anstatt den Helden auf eine Zeitreise zu schicken, versteht es die Autorin geschickt das Thema umzudrehen und die Piraten in unsere Zeit zu holen. Das ist teilweise ungemein erheiternd für den Leser, wenn auch gefährlich für Jack, der eine gute Identifikationsmöglichkeit für den jugendlichen Leser bildet. Die Sprache ist rauh, wie es sich für ein Piratenbuch gehört aber nicht so derb, dass es unerträglich wird. Man kann es also unbedenklich Kinder lesen lassen. Die Übersetzung von Anne Braun scheint manchmal etwas flüchtig gewesen zu sein. So wird wohl kaum jemand in Deutschland die Serie Crimewatch kennen. Leider ist mir das englische Original nicht bekannt, jedoch ist es komisch, dass wenn der Papagei Poll etwas sagt, er ziemlich oft „gluckt“. Dieses Verb macht in Verbindung mit Sprache wenig Sinn. Sinnvoller erscheint hier, dass er „gluckst“. Dies verbunden mit kleineren Fehlern (z.B. auf Seite 79 „Mir“ statt „Wir“) schmälern etwas das Lesevergnügen. Aber die Erzählung richtet sich auf Grund Textgröße und verwendeter Wortwahl auch eher an erfahrenere Leser, die dies nicht weiter stören dürfte.

 

Am Ende des Buches erhält man eine Bibliographie weiterer interessanter Bücher zum Thema Piraten sowie Erläuterungen zur Seemanns- bzw. Piratensprache. Die Zeichnungen von Tina Schulte wiederholen sich und sind recht klein und meist nur am Ende eines Kapitels zu finden. Insgesamt sind sie für die Geschichte nicht notwendig und haben zu ihr auch leider keinen direkten Bezug. Als kleines Extra gibt es noch einen Anstecker mit schaurigem Totenkopf zum Buch dazu.

 

Fazit:

Wer Lust auf eine etwas andere Piratengeschichte hat, sollte sich „Piratenfluch“ nicht entgehen lassen. Wer einfach nur eine spassige und spannende Lektüre sucht, wird hier aber genauso fündig. Für Leser ab 10 zu empfehlen.

 

Nach oben

Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240424130327102480b9
Platzhalter

Buch:

Piratenfluch

Autor: Judith Rossell

cbj Verlag, Juni 2007

(Hardcover), 176 Seiten

ISBN-10: 3570132927

ISBN-13: 9873570132920

Erhältlich bei: Amazon


Platzhalter
Platzhalter
Erstellt: 02.08.2007, zuletzt aktualisiert: 12.03.2023 14:54, 4613