Plage der Finsternis (Autor: Daniel G. Keohane)
 
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Plage der Finsternis von Daniel G. Keohane

Rezension von Julia

 

Rezension:

Horror ist etwas subtiles, ein Gefühl, das sich langsam aufbaut, entstanden aus unerklärbaren Situationen und Urängsten, denen man nicht entfliehen kann. Wenn dann noch ein gutes Setting mit hineinspielt, kann ja eigentlich kaum noch etwas schief gehen, oder doch?

 

Ein Designerehepaar kauft sich eine alte Kirche, um diese in ein Wohnhaus umzubauen und sich damit einen Herzenswunsch zu erfüllen. Ihre jugendliche Nachbarin Gem ist darüber alles andere als begeistert, wohnt sie dort doch schon seitdem sie denken kann. Als das Haus umgebaut ist, will das Ehepaar die Kirche noch von der ehemals dort arbeitenden und wohnenden Pastorin segnen lassen und lädt diese zu sich nach hause ein. Da Gem dies beobachtet, läuft sie ebenfalls hinüber und wird zu der Segnung eingeladen, die ein eigenes Ritual beinhaltet. Die vier tun sich zusammen und beginnen, als sich plötzlich alles verändert.

Es wird dunkel um sie her und sie versinken in einer Art Trance, in der sie schreckliche Träume haben. Ihre Urängste werden den vier Menschen aufgezeigt und offensichtlich mit diesen gespielt. Sie durchleben schreckliche und düstere Momente ihres Lebens noch einmal und sind beständig auf der Flucht vor irgendetwas. Zudem lässt sich feststellen, das sich etwas in ihren Träumen befindet, das nicht dort sein dürfte, ein Wesen, ein Ding, das ihrer habhaft werden möchte und wohl auch Kraft aus ihrer Verzweiflung zieht.

Zwar erwachen sie auch wieder, doch die Welt ist eine andere und sie können das Haus nicht verlassen. Stattdessen manifestieren sich ihre Träume in die reale Welt, zusammen mit dem geheimnisvollen Wesen, das es auf sie abgesehen hat. Nun müssen sie zusammenstehen und sich gegenseitig ihre dunkelsten Momente offenbaren, um dagegen vorgehen und entsprechend reagieren zu können. Das sorgt jedoch für Unfrieden, Scham und noch mehr Ängste, die sich langsam aber sicher in Aggressionen entladen.

 

Man kennt den Autor von einem Buch, das auch erst vor kurzem beim selben Verlag erschienen ist und dieses war ebenfalls nicht sonderlich spannend. Dieses hier verspielt jedoch einfach alle Chancen, die es hatte, was das eigentlich enttäuschende ist. Das Grundsetting ist toll, die Umstände ebenfalls, wie viel hätte man daraus machen können. So muss man leider schnell feststellen, das die dunklen Momente ihres Lebens zum Großteil einfach nur langweilig sind und nicht außergewöhnlich, sodass man sie tatsächlich verstecken müsste. Das der Glaube der vier ins Wanken kommt ist dabei schon plausibler und auch die Angst die sich dadurch aufbaut. Der Verlauf des Buches ist jedoch seltsam und undurchsichtig und das Ende schlichtweg enttäuschend. So erfährt der Leser nicht, weswegen dies den vieren geschieht und vor allem nicht, was diese fremde Macht ist die das alles angezettelt hat. Warum nicht? Genau das möchte man hier doch wissen, darauf läuft das Buch doch eigentlich hinaus!

Auch der Stil ist wieder einmal etwas langatmig, ebenso wie der Einstieg in die Geschichte, die eine zeitlang vor sich hindümpelt, bevor sie endlich ansatzweise beginnt. Die fehlende Spannung macht das auch nicht besser.

 

Somit bleibt hier ein sehr durchschnittliches Buch, das nicht den Horror liefert, den es verspricht und dementsprechend mehr den Lesern zu empfehlen ist, die auf Thriller stehen, in denen ein wenig Fantasy vorkommt, als Horrorfans.

 

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240425134707c2f4e95c
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Roman:

Plage der Finsternis

Originaltitel: Plague Of Darkness

Reihe: -

Autor: Daniel G. Keohane

Verlag: Otherworld Verlag (September 2009)

Gebundene Ausgabe: 283 Seiten

ISBN-10: 380009505X

ISBN-13: 978-3800095056

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 19.11.2009, zuletzt aktualisiert: 05.06.2023 19:35, 9565