Planet des dunklen Horizonts (Autor: Rainer Zuch)
 
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Planet des dunklen Horizonts von Rainer Zuch

Reihe: Lovecrafts Schriften des Grauens Band 9

 

Rezension von Cronn

 

Schon viele Autoren haben sich an Lovecraft-Pastiches versucht, aber nur wenige haben dem Meister der dunklen Phantastik das Wasser reichen können. Von Graham Masterton bis hin zu Gary Myers – sehr viele, zum Teil heute noch relevante Autoren, haben den Stil und die Inhalte von Lovecrafts Comic-Horror-Storys nachgeahmt.

 

Dabei sind allerdings nicht immer Geschichten entstanden, welche den Geist von Lovecrafts Geschichten wahrhaftig und gelungen aufgreifen. Oft sind dabei Storys in Druck gegangen, die zwar äußere Formen nachahmen, aber die Inhalte lediglich ohne tieferes Verständnis für Lovecrafts Menschen- und Kosmosbild wiedergeben.

 

Das gilt gottseidank nicht für Rainer Zuchs Planet des dunklen Horizonts, das in der nachfolgenden Rezension gewürdigt werden soll. Doch zunächst erfolgt die Wiedergabe des Inhalts in Form des Klappentextes.

 

Verlagsinfo:

2015

Die Sonde New Horizons verschwindet auf der Höhe des Zwergplaneten Pluto am Rande des Sonnensystems spurlos.

 

2037

Die Sonde New Horizons II erreicht den Pluto und geht ebenfalls auf mysteriöse Weise verloren. Zuvor sendet sie bestürzende Bilder von Resten einer außerirdischen Zivilisation auf dem Zwergplaneten zur Erde.

 

2065

Die bemannte Mission New Horizons III startet zum Pluto. Sie soll das Schicksal der Sonden aufklären und nach Spuren der Außerirdischen suchen. Doch die Astronauten stoßen auf ein uraltes kosmisches Grauen.“

 

Kritik:

Rainer Zuch hat sich intensiv mit Lovecrafts Stilistik auseinandergesetzt, das merkt man dem Roman zu jeder Zeit an. Doch dass er auch seinen eigenständigen Stil besitzt, ist bemerkbar und lobenswert. Es beginnt bereits mit der Eröffnung, die nicht dem Lovecraft-Stil verhaftet ist und mit einem personalen Erzähler in der Er-Form startet. Später wechselt Zuch in die Ich-Form, in der die Überlebende eines furchtbaren Ereignisses im Nachgang berichtet. Diese Art passt nun exakt zu Lovecrafts berühmten Erzählhaltungen.

 

Die Story selbst ist kompakt gehalten, was sehr erfreulich ist. Zuch verfällt nicht dem Fehler anderer Romanciers, hunderte Seiten lang wenig zu berichten, im Gegenteil. Sein Roman ist verdichtete Prosa, die in den spannendsten Momenten vibriert und geradezu fiebrig wird. Dann wieder bemüht er sich um ein chronistisches Beschreiben der mysteriösen Dinge, in all ihrer Fremdartigkeit. Als Leser ist man dabei stets nah an den Figuren, erlebt die Ereignisse mit und ist mit auf dem Planeten Pluto, sieht die Erscheinungen, verspürt die schrecklichen Erschütterungen der Seele der überlebenden Astronautin. Das geschieht nicht ohne kleine Wiederholungen in den Beschreibungen von Fremdartigkeit. Doch diese Redundanzen nutzen sich nicht ab, was auch der Kürze des Romans geschuldet ist. Schlussendlich fühlt man sich hervorragend von Zuch unterhalten, der zudem stilistisch gelungen in den Formulierungen überzeugen kann. Eine klare Kaufempfehlung!

 

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eBook:

Planet des dunklen Horizonts

Reihe: Lovecrafts Schriften des Grauens Band 9

Autor: Rainer Zuch

Cover: Ernst Wurdack

Dateigröße: 2916 KB, ca. 100 Seiten

Blitz-Verlag, 1. Januar 2020

 

Kindle-ASIN: B0821PP2TC

 

Erhältlich bei: Amazon Kindle-Edition


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Erstellt: 05.06.2023, zuletzt aktualisiert: 24.08.2023 22:01, 21919