Plötzlich verzaubert von Katja Henkel

Reihe: Magische Zeiten, Bd. 1

Rezension von Christel Scheja

 

Die in Karlsruhe geborene Katja Henkel arbeitete zunächst als Journalistin und Radiomoderatorin, ehe sie sich ganz dem Schreiben widmete. Sie lebt heute in Hamburg und Lissabon, nachdem sie sich länger in London, San Francisco und Goa aufgehalten hat.

Ihr neuster Roman ist „Plötzlich verzaubert“, der erste Band der Trilogie „Magische Zeiten“.

 

Luna fühlt sich pudelwohl in ihrer Haut. Sie hat viel Spaß am rappen, ist ein Herz und eine Seele mit ihrer Cousine Suse, mit der sie sich zu Hause ein Zimmer teilt und hat erst vor kurzem Tom geküsst. Zudem nähert sich ihr dreizehnter Geburtstag, an dem es sicherlich einige Überraschungen geben wird.

Tatsächlich rechnet sie mit einer gar nicht, und diese betrifft auch Suse. Ihr gemeinsamer Großvater drückt den Mädchen eine Schachtel in der Hand. Sie sei ihm von seiner eigenen Großmutter übergeben worden, mit dem Wunsch, sie an seine eigenen Enkellinnen zu übergeben.

Die Mädchen staunen noch mehr, als sie neben zwei seltsamen Ringen auch einen Brief finden, in dem ihre Namen genannt werden. Sie wollen einfach nicht glauben, dass es so etwas wie Vorahnungen und magische Kräfte gibt.

So stürzen sie sich erst einmal wieder in ihren Alltag, schlagen sich mit der Schule und den Lehrern herum und versuchen ihren Schwärmen näher zu kommen. Irgendwie will es nämlich auf einmal mit Tom nicht mehr so richtig klappen.

Doch irgendwann siegt die Neugier und sie probieren die Ringe aus – mit erstaunlichen Folgen, denn von nun an kann Luna einen Blick in die Zukunft werfen und Suse einen in die Vergangenheit. Das ist allerdings nicht nur für den Schulunterricht praktisch, sondern wirft auch viele Fragen auf, vor allem: Was hat es mit den Ringen auf sich, und warum ist immer von dreien die Rede, nicht nur von zwei?

 

Mädchen und Magie ... das gehört seit einigen Jahren einfach dazu und bedient die Träume vieler Mädchen zwischen acht und vierzehn Jahren. Sie möchten gerne schon einmal Feen oder Hexen sein und ihre Probleme in der Schule weghexen. Auch „Plötzlich verzaubert“ kann sich von diesen Punkten nicht freisprechen, bedient aber die Klischees auf eine sehr erfrischende Weise und gewinnt ihnen neue Facetten ab.

Das Buch ist auch der Sicht der jungen Heldin geschrieben und spiegelt auch sehr lebensecht deren Denkweise wieder – man kann sich richtig in die Dreizehnjährige hineinversetzen, die mit den Lehrern hadern, ihre Eltern oft genug langweilig finden und in Rivalität zu ihren Kameradinnen stehen, vor allem wenn es um Jungs geht. Zudem gibt es dadurch immer wieder etwas zu schmunzeln, wird doch auch älteren Lesern gelegentlich der Spiegel vorgehalten.

Der Roman nutzt die Gelegenheit, die beiden jungen Heldinnen erst einmal ausführlich einzuführen, ihren Hintergrund auszugestalten und erste Hinweise auf spätere Abenteuer zu geben. Daher passiert nicht sehr viel, aber die Andeutungen sind gut genug verteilt, um neugierig auf die Fortsetzung zu machen. Denn Lunas und Suses Uroma Elsa LeMarr hat sich mit Sicherheit einiges dabei gedacht, den Kindern die Ringe zuzuspielen und anzudeuten, dass sie bald vielleicht aktiv mit ihnen arbeiten müssen..

 

Alles in allem ist „Plötzlich verzaubert“ der erste Band der Trilogie „Magische Zeiten“ der gelungener Auftakt einer ebenso humorvollen wie phantasievollen Saga. Sie wird vor allem junge Mädchen ansprechen, denen Freundschaft und Abenteuer noch etwas wichtiger sind als reine Liebesgeschichten, weil sie viele von ihren eigenen Ideen, Problemen und Träumen in der abwechslungsreichen Handlung wiederfinden werden.

 

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