Ponyhof Kleines Hufeisen (Autor: Andrea Pabel)
 
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Ponyhof Kleines Hufeisen von Andrea Pabel

Sammelband, Band 1-3

Rezension von Christine Schlicht

 

Wolkenmähne sucht Freunde (Band 1)

 

Ein neuer Ponyhof öffnet seine Pforten im bayrischen Voralpenland. Das Mädchen Sabine verbringt dort seine ganze Freizeit, schließlich darf sie für ihre Mithilfe bei den Tieren auch kostenlos reiten. Sie ist ganz verliebt in die Isländer des Hofes, auch wenn ihre Freundin das überhaupt nicht verstehen kann. Sie reitet lieber „richtige“ Pferde, aber auch diese Vorliebe wird von zwei Großpferden abgedeckt und so fühlt sich auch Katrin schließlich dort wohler als in der alten Reitschule. Schließlich sorgt Cornelia, die Besitzerin dafür, dass es allen gut, geht, Pferden wie Reitern und tut alles für ihre Tiere.

 

Da sie auch Pensionspferde aufnimmt, kommt eines Tages ein weiteres Islandpony auf den Hof. Wolkenmähne ist eine wunderschöne Stute mit den besten Veranlagungen für Turniere in den Gangarten, die nur Isländer beherrschen.

 

Doch ihre Besitzerin Michaela ist nicht wirklich glücklich. Sie kommt mit der sensiblen und schreckhaften Stute nicht zurecht und benimmt sich auch sonst wie die Axt im Walde auf dem Hof. Keiner kann sie verstehen, doch schließlich kommt es raus: Ihre Eltern sind für sie ehrgeizig, außerdem hat ihr Arzt empfohlen, dass Michaela reiten lernt, damit ihr kaputter Rücken wieder gerade wird. Sie hat Angst vor Pferden und da ist ein ängstliches Pferd nicht gerade das richtige für sie.

 

Als wegen tief fliegender Düsenjäger in der Reitbahn Panik ausbricht und Michaela beim Sturz verletzt wird, vergibt ihr Vater das Tier an einen ehrgeizigen Turnierreiter, der keinerlei Gespür für das Tier hat. Cornelia, Sabine und Michaela können zumindest erreichen, dass es erst einmal auf Probe ist.

 

Sabine stellt bei einem heimlichen Besuch fest, dass die Stute misshandelt wird und holt Michaela dazu. Als der neue Reiter einen Unfall provoziert und Wolkenmähne schwer verletzt wird, zeigt sich die sonst so ängstliche Michaela von einer ganz anderen Seite...

 

 

 

Max braucht ein Zuhause (Band 2)

 

Auf einem Ausritt erfahren Sabine und Cornelia von Spaziergängern, dass ein verwahrlostes Pony gesehen wurde. Niemand kennt das Tier. Durch Zufall entdeckt Sabine auf einem heruntergekommenen Hof im Wald ein Shetlandpony, das sich in einem erbärmlichen Zustand befindet. Der Besitzer ist ein alter, kranker Mann, der nicht mehr in der Lage ist, für sein geliebtes Pony zu sorgen, aber auch nicht sieht, wie sehr das Tier leidet. Cornelia sorgt mit Hilfe des Notarztes und des Tierschutzvereines dafür, dass beide gerettet werden. Der alte Mann kommt ins Krankenhaus und das Pony Max auf den Ponyhof.

 

Max erholt sich recht gut und wird bald von allen verwöhnt. Doch der Schrecken nimmt für das Tier noch kein Ende. Verwandte des alten Mannes holen das Tier ab, die kleine Tochter möchte das Pony haben. Ein besonders gutes Gefühl haben die Leute vom Ponyhof nicht, aber sie müssen nachgeben.

 

Als Max aus Versehen das Mädchen beißt, bringt ihr Vater sofort das vermeintlich bösartige Tier zum Pferdehändler. Die Mutter des Mädchens alarmiert den Ponyhof, sie konnte ihren Mann nicht zum Nachgeben bewegen. Was der Pferdehändler für das alte, noch nicht gesundete Pony bedeutet ist allen klar: Der direkte Weg zum Pferdemetzger.

 

Cornelia, der Stallbursche Stefan und Sabine brechen sofort zum Pferdemarkt auf und finden Max in letzter Minute bei der Verladung in einen Viehwaggon. Neben ihm steht noch ein Shetlandpony, das auf einem Auge blind, aber ansonsten kerngesund ist. Nach Hause fahren sie mit zwei Tieren.

 

 

 

Wo ist Florentine (Band 3)

 

In einem Stall werden mehrere Privatpferde zum Verkauf angeboten und Cornelia bricht mit Stefan und Sabine auf, um sich vielleicht noch ein Pferd für den Reitunterricht zu kaufen, das in der Größe zwischen den Isländern und den Großpferden liegt. Tatsächlich finden sie ein passendes Tier: Die schöne Fuchsstute Florentine, ein Don-Pferd aus Russland, in das sich Cornelia sofort verliebt hatte. Dem Stallbesitzer ist sie mit ihren Ansichten zur Pferdehaltung zwar ein Dorn im Auge, aber für ihn ist es einzig wichtig, die Tiere los zu werden.

 

Eines Morgens passiert die größtmögliche Katastrophe: Alle Pferde sind von der Koppel verschwunden! Und Stefan macht sich die bittersten Vorwürfe – einerseits ist er sich nicht sicher, ob er nicht doch vielleicht nicht richtig den Riegel vorgelegt hat, was der Haflinger Lauser immer gern zu Schandtaten nutzt, andererseits hat er Florentine das Halfter nicht ausgezogen, was zu Verletzungen führen kann, wenn die Tiere hängen bleiben.

 

Alle suchen verzweifelt nach den Tieren, doch sie bleiben verschwunden. Gerade als ein anonymer Anrufer sie in eine falsche Richtung locken will, entdecken sie die Tiere auf einer Koppel in einem Waldwiesental. Alle sind da, außer Florentine, die ja ein Halfter trug und weg geführt werden konnte.

 

Sabine und ihre Freundin starten eine Flugblattaktion, doch zunächst ohne Erfolg. Da gibt ihnen eine junge Frau einen entscheidenden Hinweis auf einen Mann, der vorübergehend einen Unterkunft für „Schlachtpferde“ suchte. Doch mehr weiß auch sie nicht.

 

In einem Dorf begegnen sie Razim, einem Jungen aus Bosnien, der ein Pferd gesehen haben will – zusammen mit dem Mann, von dem auch schon die junge Frau sprach. Mit Razim schleichen sich die Mädchen zu einem verlassenen Hof und entdecken die vermisste Stute.

 

Sie alarmieren die Polizei, doch der Mann kommt schon mit dem Pferdetransporter...

 

 

 

 

An der Pferdemädelfront nichts Neues.

 

Insgesamt sind es nette Geschichten, mal traurig, mal lustig, mal spannend, aber eben nichts wirklich Neues oder wirklich herausragend anderes. „Bille und Zottel“ in modernerem Gewand und mit neuen Erkenntnissen zur Pferdehaltung, Fütterung und zum Einreiten. Nein, wenn dein Pferd Fehler macht, dann liegt es nicht an deinem Tier, sondern vielleicht und in erster Linie an dir, seinem Reiter.

 

All das wird in flüssig zu lesendem Text eingebettet, zum Glück ohne großartiges Fachchinesisch, das einem Nichtreiter die Lektüre verleiden könnte oder ein Glossar nötig machen würde. Man kann dazulernen, ohne dass man das Gefühl hat, ein Sachbuch in der Hand zu haben, was dem Leser ein deutlich besseres Gefühl verleiht, als so manche anderen Bücher dieses Genres. Es geht auch nicht nur um die Pferde, sondern auch um die Menschen drumherum. Die Geschichte des alten Mannes beispielsweise verdeutlicht, dass nicht nur Tiere verwahrlosen können, sondern dass auch Menschen ein bisschen Hingabe und Aufmerksamkeit benötigen. Das man sie nicht einfach vergessen darf.

 

Aber auch, dass man einem Tier, dass lange treu für einen Reiter gesorgt hat, den gleichen Anspruch auf ein Altersheim haben sollte, solange es gesund ist. Die verschiedenen Einstellungen, die Menschen zu ihren Pferden haben, werden hier sehr deutlich – vielleicht ein bisschen überspitzt, aber dadurch auch für etwas weniger empfindliche Leser verständlich – hervorgehoben.

 

Einziger kleiner Wermutstropfen sind die ständigen Wiederholungen und wiederkehrenden Beschreibungen bestimmter Nebensächlichkeiten, die manchmal den Eindruck der Seitenschinderei erwecken. Man muss nicht viermal in einer Geschichte wiederholen, dass Wolkenmähne „erdbraun“ ist und ihre silberne Mähne so schön glänzt. Auch dass mindestens zweimal die Herrlichkeit von fliegender Mähne oder die unbeschreiblich weichen Gänge der Isländer betont... das alles ist überflüssig und stellenweise nervend.

 

Spannendes Lesevergnügen für Pferdemädels ab 8 Jahren. Sie werden den Ponyhof „Kleines Hufeisen“ lieben, egal ob sie selbst schon reiten oder es noch wollen.

 

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240426145440ad92044c
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Ponyhof Kleines Hufeisen

Autor: Andrea Pabel

Gebundene Ausgabe: 352 Seiten

Verlag: Egmont Franz Schneider Verlag (2007)

ISBN-10: 3505124028

ISBN-13: 978-3505124020

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 20.10.2007, zuletzt aktualisiert: 16.01.2024 19:04, 5103