Preis der Schuld (Autor: Michael Harvey)
 
Zurück zur Startseite


  Platzhalter

Preis der Schuld von Michael Harvey

Rezension von Wiebke

 

Rezension:

Vier Jahre nach ihrem letzten Zusammentreffen sucht der im Ruhestand befindliche Detective John Gibbons seinen ehemaligen Partner Michael Kelly auf, um ihm von einem alten Fall zu berichten und ihn um Hilfe zu bitten. Michael Kelly, der inzwischen mehr oder weniger erfolgreich als Privatdetektiv tätig ist, wundert sich über das erneute Interesse des einstigen Kollegen. Als er aber erfährt, dass der schwere tätliche Übergriff auf eine junge Frau ohne Folgen für den Täter geblieben ist und sogar in den eigenen Reihen erfolgreich vertuscht wurde, wird er hellhörig. Gibbons der glaubte, dass die junge Frau den Überfall nicht überlebt hat, hält einen Brief des damaligen Opfers, in der Hand. Ein überzeugender und stichhaltiger Beweis und ein gutes Argument, den Fall von Neuem aufzurollen. Aber bevor Gibbons dazu kommt, eigene Ermittlungen anzustellen, liegt er tot am Hafen und Michael Kelly sieht sich in der Pflicht, zwei Verbrechen aufklären zu müssen. Ein Unterfangen, das sich in der Folgezeit als recht schwierig herausstellt, denn nicht nur die alten Kollegen, auch der stellvertretende Staatsanwalt sehen es nicht gerne, dass er in alten Wunden wühlt.

 

„Preis der Schuld“ ist der erste Kriminalroman, den der aus Chicago stammende Schriftsteller und Drehbuchautor Michael Harvey veröffentlicht hat. Im Mittelpunkt seiner Geschichte steht die Wiederaufnahme eines längst zu den Akten gelegten Verbrechens, allerdings nicht durch die Polizei, sondern durch einen Privatdetektiv. Michael Kelly heißt der toughe Bursche, der mit einem Faible für schöne Frauen und alte Freunde versehen, im Alleingang seine Arbeit verrichtet. Ohne sich mit langen Vorreden aufzuhalten, schreitet er zielgerichtet zur Tat. Eine Angewohnheit, die ihn nicht nur öfter in die Knie zwingt, sondern auch die eine oder andere unangenehme Verletzung an seinem Körper hinterlässt. Trotz allem aber, schafft es niemand ihn zu stoppen und so schnüffelt er im Schlamm von Chicago und fördert nicht nur einige, sehr unschöne, Unzulänglichkeiten zutage, sondern tritt mit Vorliebe einflussreichen Personen auf die Füße. Kein Wunder also, dass er schon bald eines Verbrechens beschuldigt wird und um sein Leben bangen muss.

 

Während es Michael Harvey versteht, seinem Hauptcharakter ein Gesicht zu verleihen, lässt er alle weiteren Figuren im Nebel zurück. Lediglich von Kellys Freundin aus Kindertagen erfährt der Leser ein paar unangenehme Details und das war es auch schon. Dafür aber versteht er es, ein Netz von Intrigen zu spinnen, deren Entwirrung sogar für einen Profi wie Michael Kelly nicht so einfach ist. Gepaart mit bissigen Dialogen, einem flüssigen Schreibstil und kurzen Kapitel lässt er seinen Privatdetektiv auf die Jagd nach einem Verbrecher gehen, dessen Weg nicht nur eine Leiche pflastert. Doch wie in jedem Fall, in welchem ein hartgesottener Bursche agiert, gibt es auch eine verführerische Schönheit, die ihre Hände nicht nur in Unschuld wäscht. So trifft Kelly bereits zu Beginn seiner Ermittlungen auf die überaus attraktive und begehrenswerte TV-Moderatorin Diane Lindsay, die es gekonnt versteht, ihm den Kopf zu verdrehen. Eine Liaison, die nicht von Dauer ist und in der Auflösung des Falls ihr Ende findet.

 

Fazit:

„Preis der Schuld“ ist zwar kein Pageturner, aber ein lesenswertes Debüt, das vor allem von einem gut konstruierten Plot und seinem ruppigen, aber auch überaus liebenswerten, Hauptprotagonisten lebt.

 

 

Nach oben

Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 202403281757560f06aa05
Platzhalter

Buch:

Preis der Schuld

Autor: Michael Harvey

Originaltitel: The Chicago Way

Knaur, 1. März 2010

Broschiert, 395 Seiten

ISBN-10: 3426502518

ISBN-13: 978-3426502518

Erhältlich bei: Amazon


Platzhalter
Platzhalter
Erstellt: 01.04.2010, zuletzt aktualisiert: 05.06.2023 19:35, 10266