Carolina Greene verfasst sehr gerne Geschichten, die einen gewissen phantastischen Kern haben und mal sogar Fantasy und Science Fiction sind. »Regenlichter« ist ihre zweite Anthologie nach Nebelfäden.
Beatrice betrauert den Tod ihrer Großmutter, aber sie bekommt unerwartet Besuch von jemandem, der in ihr ein Vermächtnis sieht. Dann ist da Celia, die nicht gefunden werden will und irgendwann lernt, dass dies auch ein Vorteil ist und nicht nur frustrierend.
Dann ist da Max, der einer ganz eigenen Zukunft folgen will und diese bei einem See findet, ein Pfefferkuchenhaus in dem eine Hexe lebt und nicht zuletzt auch eine weitere Oma, die nach ihren Tod ihrer Enkelin etwas ganz Besonderes hinterlässt.
Die Erzählungen der Sammlung besitzen zwar alle phantastische Elemente, sind aber irgendwie auch sehr bodenständig und modern. Die Autorin setzt nicht auf wilde Abenteuer und Action, sie setzt lieber auf die leisen Töne und nachdenklichen Momente.
Und manchmal dreht sie den Spieß auch um, indem sie Märchenelemente wie die aus „Hänsel und Gretel“ ganz neu interpretiert und scheinbaren Monstern eine Motivation und auch ein Herz gibt.
Ihre Protagonisten stehen oft am Rand der Gesellschaft, sind nicht mittendrin, sondern werden gerne mal vergessen oder ziehen sich zurück. Aber die Erlebnisse eröffnen ihnen neue Wege oder öffnen ihnen wenigstens die Augen.
Daher sei die Sammlung all denen empfohlen, die ihre phantastischen Geschichten eher ruhig und mit warmherzigen Botschaften versehen mögen, die nicht aufdringlich wirken, sondern her zum Nachdenken anregen. Passend dazu sind auch die sogenannten Story-Notes gehalten, die ein wenig mehr von den Beweggründen der Autorin enthüllen und so manchem Plot noch mehr Tiefe verleihen.
