Regisseure – die 25 besten und einflussreichsten Filmemacher aller Zeiten
 
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Regisseure – die 25 besten und einflussreichsten Filmemacher aller Zeiten

Rezension von Ingo Gatzer

 

Regisseure verwandeln ihre Visionen in filmische Realität, die wir alle erleben können. Die Top-Filmemacher haben dabei durch ihre Arbeit die cineastische Kultur besonders geprägt oder tun dieses noch immer. Einige davon stellt Regisseure – die 25 besten und einflussreichsten Filmemacher aller Zeiten vor. Der bei Panini Books erschienene Hardcover-Band weckt hohe Erwartungen. Schließlich präsentiert diesen Europas größtes Filmmagazin Cinema.

 

»Regisseure – die 25 besten und einflussreichsten Filmemacher aller Zeiten« stellt in jedem Kapitel einen Regisseur vor. Dabei gehen die jeweiligen Autoren nicht nur kurz auf die Vita (»Zur Person«) des Filmemachers ein, sondern bieten auch eine Einordnung der wichtigsten Werke. Neben kurzen, aber treffenden Analysen zu kennzeichnenden Aspekten – etwa über James Camerons Faible für starke Frauenfiguren bis zu Quentin Tarrantinos Zitierlust – dienen »Fun Facts« zur Auflockerung. So erfahren Leserinnen und Leser etwa, warum die Crew Steven Spielbergs Jaws intern »Flaws« (Defekte) nannte oder warum eine Szene von b>Indianer Jones wegen einer Erkrankung des Hauptdarstellers ganz anders als ursprünglich geplant ablief und wohl erst dadurch ikonisch wurde. Auch die dunklen Seite der Filmemacher sparen die Macher nicht aus und zeigen etwa wie Alfred Hitchcock vor allem seine Hauptdarstellerinnen malträtierte. Durchweg sehenswerte und oft großformatige Fotos sorgen dafür, dass auch die visuelle Präsentation überzeugend ist.

 

Die Kapitel über die verschiedenen Regisseure stammen von einzelnen Autoren oder -teams. Gelungen sind praktisch alle, auch wenn es kleine Qualitätsunterschiede gibt. So ist das 1. Kapitel über Steven Spielberg gleich ein Highlight. Hierfür sind mit Heiko Rosner, Ulrike Schröder und Philipp Schulze gleich drei Autoren verantwortlich. Das Trio liefert genau die richtige Mischung aus wichtigen Informationen sowie unterhaltsamen Episoden. Auch wenn in späteren Autorenkapiteln einzelne Passagen teilweise etwas hölzern klingen, sind Fakten, Analysen und Einordnungen doch praktisch immer zutreffend. Aufgrund des knappen Platzes können die einzelnen Artikel natürlich nicht stark in die Tiefe gehen, dürften aber dafür sorgen, dass sich einige Leserinnen und Leser mit Filmemachern beschäftigen, die sie bisher nur am Rande gekannt haben.

 

Die Hauptkritik gegen den Band dürfte sich auf die Auswahl der Regisseure beziehen. Zahlreiche Cineasten werden hier womöglich einen ihrer Lieblingsfilmemacher vermissen. So finden etwa Größen wie Ingmar Bergman, Brian De Palma, David Fincher, Oliver Stone oder Orson Wells keine Berücksichtigung. Zudem liegt der cineastische Fokus stark auf dem europäischen und US-Kino. Mit Akira Kurosawa ist gerade einmal ein asiatischer Filmemacher in der Top 25 von Cinema vertreten. Wer sich für Bollywood begeistert, kommt dementsprechend nicht auf seine Kosten. Bei aller Kritik sollte man aber bedenken, dass es für die Auswahl jedes der 25 behandelten Regisseure gute Gründe gibt und der Band auf die Wünsche und Sehgewohnheiten eines westlichen Publikums abgestimmt ist. Leider hat es auch keine einzige Frau auf die Liste geschafft. Eine Kandidatin wäre hier vielleicht Oscar-Gewinnern Kathryn Ann Bigelow gewesen. Dementsprechend lässt sich über die Auswahl einzelner Filmemacher – vielleicht von Sam Peckinpah – zwar diskutieren. Grobe Fehler finden sich bei der Zusammenstellung jedoch nicht.

 

Fazit:

»Regisseure – die 25 besten und einflussreichsten Filmemacher aller Zeiten« ist ansprechend aufgemacht und liefert praktisch durchweg lesenswerte Appetithäppchen für Liebhaber europäischer sowie nordamerikanischer Filme. Die Auswahl der behandelten Regisseure ist nachvollziehbar, dürfte in Einzelfällen bei Cineasten aber für Diskussionsstoff sorgen.

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Buch

Regisseure: die 25 besten und einflussreichsten Filmemacher aller Zeiten

AutorInnen: Heiko Rosner, Ulrike Schröder und Philipp Schulze

Panini Verlag, Oktober 2020

Hardcover, 228 Seiten

 

ISBN-10: 3833239581

ISBN-13: 978-3833239588

 

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 14.01.2021, zuletzt aktualisiert: 21.04.2024 14:35, 19364