Rune (Autor: Brian Hodges)
 
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Rune von Brian Hodges

Rezension von Ramona Schroller

 

Klappentext:

„Es schien nicht zu viel verlangt: Alles, was wir wollten, war ein Ort, den wir unser Eigen nennen konnten, in unserem letzten Sommer der Unschuld. Denn war der Sommer erst vorbei, würde nichts mehr sein wie vorher. Ich spürte das so sicher, wie man einen sich anbahnenden Sommersturm spürt."

 

Mount Vernon/USA: Chris Anderson und seine beiden Freunde Rick und Phil sind glücklich, als sie einen idyllischen Platz umgeben von Wäldern und Seen für sich entdecken. Sie taufen ihn Tri-Lakes. Hier, abseits der Stadt, können sie Bier trinken, Mädchen verführen und sich auf ihr Erwachsenendasein vorbereiten.

 

Aber Tri-Lakes besitzt ein böses Eigenleben und stürzt Chris und seine Freunde in einen Wirbel unheimlicher Ereignisse. Der Ort giert nach Blut, denn der uralte Runenfluch eines Wikingers liegt auf Tri-Lakes ...

 

Inhalt:

Chris Anderson staunt nicht schlecht, als er am Tag seines Schulabschlusses mit seinen beiden Freunden Rick und Phil während einer Spritztour dieses idyllische Wäldchen mit dem Teich und den angrenzenden Wäldern findet. Obwohl er sein ganzes Leben in Mount Vernon verbracht hat, kannte er diesen Ort noch nicht.

 

Die drei beschließen, in Tri-Lakes, wie sie die Stelle taufen, ihren Sommerstützpunkt einzurichten, um sich zu Besäufnissen zu treffen oder mit ihren Mädchen ungestört herummachen zu können. Nur Chris ahnt etwas, was er aber noch nicht recht deuten kann.

 

Doch kurz darauf beginnt eine Reihe von Ereignissen, die ihn nicht nur an seinem Verstand zweifeln lassen, sondern ihm Respekt und Angst vor Tri-Lakes einflößen. Denn der so idyllisch wirkende Ort birgt ein Geheimnis - eine finstere Macht hat sich dort ausgebreitet. Und diese Macht giert nach Chris' Leben, und nach dem Leben seiner Freunde, Bekannten und Verwandten ...

 

Rezension:

Brian Hogdes gehört in den USA zu einem der beliebtesten Horror-Schriftsteller. In Deutschland dagegen ist er doch noch recht unbekannt. Der Festa-Verlag nahm sich schon vor zwei Jahren seinen Büchern an und brachte ein anderes Werk des Autors heraus, das mich persönlich eher skeptisch stimmte. Doch die Thematik, derer er sich in „Rune" bedient, interessierte mich doch - ein Glück!

 

Hier zeigt Hodges wirklich, was er kann. Selbst wenn er an sich wenig Informationen über den Ursprung gibt, merkt man als Leser, was ihn beschäftigte. Er konzentriert sich aufs Wesentliche und lässt ein wahres Feuerwerk des Horrors über seine Leser ergehen.

 

Dabei lässt er es eher ruhig angehen. Von der mulmigen Stimmung bis zum großen Finale steigert er den Horror für seine Leser und seinen Protagonisten immer mehr. Der Schluss lässt einen eher bitteren Geschmack zurück, was aber durchaus gewollt erscheint und der Geschichte auch Sinn gibt. Ein echtes Happy-End wäre zuviel des guten gewesen.

 

Hervorragend auch, wie er seinen Protagonisten Chris immer mehr reifen lässt. Zwar erzählt er seine Geschichte in der Vergangenheit, und immer wieder klingt eine leichte Wehmut durch seinen Bericht, doch wächst er von einem Jugendlichen immer mehr zu einem Mann heran. Einem Mann, der sich auch nicht zu schade ist, Tränen zu vergießen, ein Mann, der scheitern kann.

 

Hodges Dialoge sind teilweise vielschichtig und ergeben teils erst später ihren eigentlichen Sinn. Es ist wirklich verblüffend, wie weit der Autor teilweise vorgeplant hat, um eine Aussage ihrer eigentlichen Bestimmung zuzuführen. Eine wahre Meisterschaft, die das Lesen dieses Romans wirklich zu einem Genuss macht, rätselt man als Leser doch teilweise mit, was den Figuren noch zustoßen kann und wird und wie dadurch ihre Aussagen in einem anderen Licht beleuchtet werden.

 

Für den deutschen Titel „Rune" allerdings geht das Buch nicht weit genug. Der Leser erfährt nie wirklich, was genau auf der ausgegrabenen Steintafel steht. Es gibt nur eine grobe Übersetzung desjenigen, der sie seinerzeit fand. Hodges lässt sich nicht weiter über die Bedeutung der Runen aus, was für das Verständnis des Romans auch nicht zwingend notwendig ist, dennoch aber durch den Titel etwas irreführt.

Vielleicht hätte man hier den ursprünglichen, amerikanischen Titel „Oasis" beibehalten sollen.

 

Alles in allem ein wirklich guter Horror-Roman, der Lust auf mehr macht. Hier hat Hodges sich seinen Ruf wirklich verdient. Man legt das Buch nicht mehr aus der Hand, ehe man am Ende ist. Klasse Urlaubslektüre, die man sich danach auch gern ins Bücherregal stellt.

 

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 202404191956113eb08842
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Rune

Autor: Brian Hodges

Sondereinband - 317 Seiten - Festa

Erscheinungsdatum: Mai 2006

ISBN: 3865520170

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 23.05.2006, zuletzt aktualisiert: 03.04.2021 17:24, 2251