Schafkopf (Autor: Andreas Föhr)
 
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Schafkopf von Andreas Föhr

Rezension von Heike Rau

 

Polizeiobermeister Kreuthner ist nach seinem Lauftraining mitten in einem Kreislaufzusammenbruch, als er mit ansehen muss, wie dem Kummeder der Kopf weggeschossen wird. Aus und vorbei ist es mit der Ruhe hier oben in den Bergen. Die „Sonderkommission Riedersteinmord“ nimmt ihre Arbeit auf. Allen voran Kommissar Wallner von der Kripo Miesbach.

Den Stanislaus Kummeder kennt man. Er ist ein Kleinkrimineller, ein Schlägertyp, der gerne mal seine Freundin verprügelt. Doch was er mit einem 10-Liter-Fass Bier oben auf dem Riederstein zu suchen hatte, weiß keiner.

 

Offenbar hat alles seinen Anfang vor einiger Zeit im Wirtshaus genommen. Beim Schafkopf. In dieser Nacht verschwand auch Kummeders Freundin Kathi Hoogmüller. Kummeder hatte also gleich zwei Probleme. Er musste Geld auftreiben, denn er hatte beim Kartenspiel verloren und er musste seine Freundin zurückholen. Nur ist bei der Ausführung seines Plans offenbar einiges schief gelaufen. Und scheinbar hatte das zur Folge, dass der Kummeder da oben auf dem Riederstein erschossen wurde.

 

Kommissar Wallner und seine Kollegen ist das Ganze ein Rätsel. Die Aufklärung des Mordes gestaltet sich von Anfang an schwierig. Was für eine Rolle spielt Peter Zimbeck, der ebenfalls in der Nähe war und der seinen Freund Kummeder zum Tatzeitpunkt angerufen hat. Und was machte Rechtsanwalt Falking dort oben, der gar behauptet, den Täter gesehen zu haben, aber nicht mit der Sprache herausrücken will, bis es für ihn zu spät ist. Wieso hatte Zimbecks Freundin Susi Kontakt zu dem Winkeladvokaten? Irgendwo muss ein Zusammenhang bestehen, so viel ist klar.

 

Es ist ein wirklich rätselhafter Mord. Verdächtige und Mitwisser gibt es genug. Nur rückt keiner mit der Wahrheit heraus. Manch einer versucht zu vertuschen, was nur geht. Aber die Polizisten haben Fantasie. Und so spielen sich Szenen ab, das glaubt man kaum. Einerseite kann man auf Seiten der Polizei kleine Erfolge verbuchen, manche Annahmen stellen sich aber als restlos falsch heraus. Wenn Pech und Blödheit zusammenkommen, hat der Leser was zu lachen. Und so ist es oftmals Zufall, dass die Polizei einen Schritt weiterkommt, manchmal ist es aber auch eine großartige Idee oder der Glaube ans Unwahrscheinliche.

 

Der Autor schreibt mit einem unverwechselbaren Humor. Die Figuren sind einzigartig und in ihrem Charakter gut ausgearbeitet. Da prallt was aufeinander.

Es geht sehr lebendig zu im Buch. Nicht selten liest man in fliegender Hast, so spannend sind viele Kapitel.

 

Der Krimi ist gut ausgedacht und sagenhaft gut geschrieben. Es gibt mehrere Erzählstränge. Der Leser weiß aus Rückblenden viel mehr und ist damit der Polizei immer einen Schritt voraus. Aber immer gerade nur so viel, dass die Spannung erhöht wird, ohne zu viel zu verraten. Man erwartet dennoch, am Ende noch mal richtig überrascht zu werden. Auch das gelingt dem Autor perfekt. Ein wirklich grandioser Regionalkrimi!

 

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 202404232153317c574e05
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Buch:

Schafkopf

Autor: Andreas Föhr

448 Seiten, Klappenbroschur

Knaur, September 2010

ISBN-10: 3426663988

ISBN-13: 978-3426663981

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 25.10.2010, zuletzt aktualisiert: 28.04.2022 15:14, 11164