Schatten über Whitechapel (Autorin: Sandra Binder)
 
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Schatten über Whitechapel von Sandra Binder

Rezension von Frank W. Werneburg

 

Klappentext:

Du kannst nicht vor deiner dunklen Vergangenheit fliehen …

1888 versetzte ein unbekannter Serienmörder das Londoner East End in Angst und Schrecken – heute setzt er sein grausiges Werk fort.

Während der Mord an einer Prostituierten die Polizei vor ein Rätsel stellt, erkennt Privatdetektivin Maxine Atwood in der abscheulichen Tat die Handschrift eines alten Bekannten: Jack the Ripper. Die in die Menschenwelt verbannte Gefallene hofft zunächst auf einen Zufall …

 

Rezension:

Als die Presse von einer bestialisch ermordeten Prostituierten berichtet, kommen Maxine sofort Erinnerungen an Jack the Ripper. Damals konnte sie ihn nicht stoppen. Diesmal will sie ihre Fehler von 1888 nicht wiederholen. Ihr Problem besteht allerdings nicht zuletzt darin, dass ihre menschlichen Bekannten nicht erfahren dürfen, dass sie damals schon lebte. Max ist nämlich ein verbannter Engel. Und dass der Ripper nach so langer Zeit wieder aktiv wird, lässt nur einen Schluss zu: Es kann sich nur entweder um einen Artgenossen von ihr oder um einen Dämonen handeln.

 

Sandra Binder verbindet in ihrem Buch Urban Fantasy mit dem bekannten viktorianischen Kriminalfall. Letzterer wurde literarisch schon in unzähligen Varianten aufbereitet, und auch die Einbeziehung von Fantasy-Elementen ist nicht neu. Wenn man die Widersprüche des realen Falls bedenkt, bieten sich solche Elemente für eine literarische Aufarbeitung allerdings auch fast schon an. Als Einstieg in die Handlung beginnt die Autorin mit der Verbannung der Protagonistin wegen einer fingierten Anklage aus der Oberwelt auf die Erde. Die Haupthandlung ist dann im London aktueller Zeiten angesiedelt, wobei immer wieder Erinnerungen an die viktorianische Zeit einfließen. Die Zusammenhänge von Max’ Verbannung sowie von Menschen, Engeln und Dämonen werden dem Leser erst mit relativ weit fortgeschrittener Handlung erkennbar. Die Gut-Böse-Verteilung ist in dieser Geschichte dabei eher atypisch angelegt. Engel kommen normalerweise nur auf diese Welt, wenn sie wegen eines schweren Vergehens verbannt wurden, Dämonen dagegen meist, weil sie der ungemütlichen Unterwelt entfliehen und hier ein friedliches Dasein führen wollen.

 

Die Autorin erzählt ihre Geschichte in der Ich-Form ihrer Protagonistin. Manches kommt dem Leser zunächst schwer verständlich vor, weil die Zusammenhänge erst viel später ersichtlich werden. Gegen Ende des Buches setzt sich das Puzzle dann aber richtig zusammen, und es bleiben keine Logiklücken zurück.

 

… bis auf diese: Wie schafft es die Protagonistin über 140 Jahre lang in einem geographisch eng umgrenzten Gebiet zu leben, ohne dass jemandem auffällt, dass sie nicht zu altern scheint? Darauf bleibt und die Autorin leider eine Antwort schuldig.

 

Fazit:

Jack the Ripper zwischen Engeln und Dämonen – eine interessante Variante des historischen Kriminalfalls.

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Buch:

Schatten über Whitechapel

Autorin: Sandra Binder

Taschenbuch, 376 Seiten

Selbstverlag, 23. Januar 2020

 

ISBN-10: 396817030X

ISBN-13: 978-3968170305

 

Erhältlich bei: Amazon

 

Kindle-ASIN: B0845XGKGS

 

Erhältlich bei: Amazon Kindle-Edition


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Erstellt: 01.04.2020, zuletzt aktualisiert: 28.04.2022 15:14, 18466