Schlacht um Vortex Outpost von Sylke Brandt
Rettungskreuzer Ikarus Band 36
Rezension von Christel Scheja
„Schlacht um Vortex Outpost“ von Sylke Brand führt die Entwicklungen fort, die in „Die Verschwörer“ und „Kontakt“ ihren Auftakt nahmen, denn nun werden auch noch die letzten offenen Fäden der Handlung zusammen geführt und der Abschluss des Zyklus eingeleitet. Wie man sich denken kann geht es jetzt ums Ganze – ein zweites Mal treffen Menschen und Outsider zusammen und der letzte große Kampf beginnt.
Auch Captain Sentenza und seine Leute bereiten sich auf ihre Aufgabe vor. Selbst wenn die Schlacht große Verluste mit sich bringt und sie vielleicht weder Vortex Outpost noch einige gute Freunde wiedersehen werden, müssen sie doch dafür sorgen, dass sie ihre Aufgabe zu Ende bringen.
Die Hyperbombe, deren Pläne sie aus der Vergangenheit geholt haben, ist fertig gestellt und muss „nur noch“ durch die Seer-Tak-Anomalie ins Nexoversum gebracht werden, um die dortige zweite Welle der Invasionsflotte ein für alle Mal aufzuhalten.
Es gilt auch Jason Knight und Shilla, von denen sie diese kostbare Nachricht haben, zu retten und dann sicher wieder nach Hause zurück zu kehren.
Während die Ikarus dieser Mission folgt, kämpfen andere in der Schlacht um Vortex Outpost um mehr als nur das eigene Überleben. Sie wissen, dass sie viel zu verlieren haben, wenn der Kampf in einem Desaster endet.
Sylke Brandt liefert keine epische Schlachtenbeschreibung ab, wie man zunächst vermuten könnte, sondern umgeht die detaillierte Schilderung der Kämpfe, indem sie sich mehrere Einzelschicksale heraus pickt und aus der Sicht der dort beteiligten Menschen und anderen Rassen beschreibt. Sie setzt auf deren Empfindungen und Gefühle – der Anspannung und Angst vor dem eigentlichen Beginn und dem Fatalismus während der Schlacht, der sie alles geben lässt.
Natürlich kommen auch die eigentlichen Helden nicht zu kurz, sie spielen aber auch nur eine gleichwertige Rolle neben den unbedeutenderen Charakteren, an deren Beispiel Sylke Brandt den Verlauf und die Folgen der Schlacht schildert. Gerade diese Teile des Romans sind wesentlich intensiver geschrieben als die Ablieferung der Hyperbombe und die Rettung der im Nexoversum verschollenen.
Heraus kommt ein faszinierender Teppich von kleinen Episoden, der den Kampf um Vortex Outpost sehr persönlich und bewegend macht und dadurch mehr berührt als ein methodisch abgearbeiteter Ablaufplan der Geschehnisse.
Dennoch kommt neben all der Dramatik die Action nicht zu kurz, ebenso wie ein wenig Humor, der die Anspannung in Protagonisten und Lesern zunächst ein wenig lockert.
Damit wird „Schlacht um Vortex Outpost“ tatsächlich zu einem Höhepunkt der Serie. Gerade weil die Autorin darauf verzichtet sich auf die Kämpfe zu beschränken und sich dafür lieber auf Schicksale konzentriert wird die Geschichte um so unmittelbarer und geht dem Leser nahe. Zusammen mit den beiden Romanen „Die Verschwörer“ und „Kontakt“, die gute Vorarbeit geleistet haben ist tatsächlich der Höhepunkt des Zyklus erreicht worden. Was nun noch folgen mag sind die Aufräumarbeiten – denn es gibt zumindest noch einen Feind zu besiegen.
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