Schlimmes Ende (Autor: Philip Ardagh)
 
Zurück zur Startseite


  Platzhalter

Schlimmes Ende von Philip Ardagh

Rezension von Tanja Elskamp

 

Seit Dezember 2006 ist die Taschenbuchneuausgabe des Romans aus der Feder Philip Ardaghs erhältlich. Die von Harry Rowohlt übersetzte und mehrfach ausgezeichnete Geschichte ist so fantasievoll, wie man es sich nur wünschen kann.

 

Edmund, genannt Eddie – oder Jonathan oder Simon – muss sein Elternhaus verlassen. Seine Eltern leiden unter einer Krankheit, durch die sie ganz gelb geworden sind, wellig an den Rändern und zudem einen Geruch nach alten Wärmflaschen ausströmen. Also beschlossen Eddies Eltern, ihren Sohn in die Obhut des Wahnsinnigen Onkels Jack und der Wahnsinnigen Tante Maud zu geben.

Eddie folgt den Anweisungen der Eltern, wie es sich für einen guten Sohn gehört, doch mit dem völligen Irrsinn von Onkel und Tante hat der Junge so seine Probleme. Die Schwierigkeiten fangen aber erst richtig an, als Theaterdirektor Pumblesnook sich der kleinen Reisegesellschaft, die mit der Kutsche nach „Schlimmes Ende“, dem Haus von Onkel und Tante, unterwegs ist, anschließt. Dieser bringt Eddie nämlich bei, sich wie ein richtiger Schauspieler in eine Rolle einzufühlen, komme, was wolle. Und das, was kommt, ist in der Tat übel, und Eddie findet sich plötzlich fälschlicherweise in einem Waisenhaus wieder, wo man ihn nicht gerade gut behandelt …

 

Von der ersten bis zur letzten Seite strapaziert Ardagh die Lachmuskeln seiner Leser. Wortspiele aller erdenklichen Art und in exzessivem Ausmaß eingebracht sorgen dafür, dass dem Leser das Schmunzeln keinesfalls vergeht. Hierbei stellt sich heraus, dass das Büchlein mit seinen nur 126 Seiten genau den richtigen Umfang hat, denn wer glaubt, Eddies Geschichte in einer halben Stunde bereits gelesen zu haben, der irrt.

 

Die Wortspiele Ardaghs sind manchmal offensichtlich und selten an der Grenze zur Albernheit, ein Großteil jedoch ist sehr gut überlegt und fordert auch vom Leser, sich auf die Geschichte einzulassen, sie langsam zu lesen, in sich aufzunehmen und sie schlicht und einfach zu genießen. Und genießen kann man die Lektüre wirklich, sei es, sich darüber zu amüsieren, dass Eddies Vater zum Räuspern fachmännisch ein Räusperstäbchen verwendet oder darüber, dass der Wahnsinnige Onkel Jack stets in Fischen seine Rechnungen zu bezahlen pflegt.

 

Hat man „Schlimmes Ende“ gelesen, versteht man sogleich, dass dieses Werk, teils gespickt mit geradezu urbritischem Humor, mit dem „Luchs“ sowie mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis ausgezeichnet wurde.

 

Die Hoffnung am Ende, es könne weitere Geschichten rund um Eddie geben, hat sich für Fans längst bestätigt: Neben der neuen Taschenbuchausgabe sind bei Omnibus auch Teil zwei und drei der Trilogie zu haben, außerdem gibt es einen Sammelband der Geschichten.

 

Fazit:

Die Taschenbuchneuausgabe ist jüngeren wie älteren Lesern gleichermaßen zu empfehlen, auch wenn jüngere in so manches Sprachspiel vermutlich erst hineinwachsen müssen. Übersetzer Harry Rowohlt hat ganze Arbeit geleistet, die aneinander gereihten Witze des Romans so sauber wie möglich für deutschsprachige Leser zu präsentieren, und die zahlreichen Schwarzweißillustrationen David Roberts geben ihr übriges hinzu, die Karikaturen des Buches noch lebendiger zu gestalten.

 

Nach oben

Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 202404261121465d65fce0
Platzhalter

Buch:

Schlimmes Ende

Autor: Philip Ardagh

Übersetzer: Harry Rowohlt

Goldmann, Dezember 2006

Broschiert: 126 Seiten

ISBN: 3442462789

Erhältlich bei: Amazon


Platzhalter
Platzhalter
Erstellt: 14.12.2006, zuletzt aktualisiert: 17.04.2023 20:17, 3202