Reihe: Die Abenteuer des Stanley Buggles Bd.1
Rezension von Christine Schlicht
Der junge Stanley Buggles erbt von einem ihm bislang völlig unbekannten Großonkel ein Anwesen auf der Insel Crampton Rock. Schon die Ankunft dort wird ein Abenteuer, denn man kann die Insel nur über einen hölzernen Steg bei Ebbe erreichen. In dem alten Herrenhaus seines Großonkels, angeblich war er ein Marineadmiral, wird Stanley von Frau Carelli freundlich aufgenommen, doch er muss bald schon feststellen, dass auf der Insel höchst unheimliches und unerfreuliches vor sich geht. Niemand will Stanley über die Umstände des Todes von Admiral Swift aufklären. Keiner wagt sich bei Anbruch der Nacht mehr aus dem Haus und alle Hunde der Insel haben nur drei Beine. Und unheimlicher als der Besitzer des Süßwarenladens kann eigentlich auch niemand sein.
Aber nichts geht über den ausgestopften Hecht, der mit Stanley im Haus spricht. Von drei schauerlichen Piraten erfährt Stanley, dass der Ladenbesitzer ein Werwolf ist, der auch den Admiral getötet hat. Nur Stanley kann den Werwolf erledigen, mit der Silberkugelpistole seines Onkels. Tatsächlich kann Stanley die Bestie erledigen, aber nun hat er die Piraten auf dem Hals, die den Werwolf nur deshalb loswerden wollten, damit sie nachts ungestört ihrem Treiben nachkommen können – unter anderem in Stanleys Haus einzudringen, um dort nach einem wertvollen Schatz zu suchen. Das Ibissiegel, dem große Macht und immenser Wert nachgesagt wird.
Stanley findet es im Maul des Hechtes, lässt es aber auf das dringende Anraten des Fisches dort. Und er hat eine Idee, wie er die Piraten ein für alle mal loswerden kann....
Da greift man doch schon allein wegen der tollen Optik zu, denn die ist, wie von Ravensburger gewohnt einfach großartig für eine Serie dieser Art. Hardcover mit edler Aufmachung und eine vielversprechende Abenteuerserie. Im ersten Band scheinbar nur für Jungs gedacht, aber durchaus auch spannende Lektüre für Mädchen.
Chris Mould hat hier eine abgedrehte, an die reale Welt vom Anfang des letzten Jahrhunderts angelehnte, fantastische Welt geschaffen, mit viel Magie und Sinn für passende Details. Dazu kommt, dass er diese Welt auch fantastisch visualisiert hat. Die skizzenhaften Zeichnungen und Inselansichten in gewagten Perspektiven verleihen Stanley und seinem neuen Umfeld noch zusätzlich Lebendigkeit. Selbst für den fantasielosesten Leser.
Stanley stolpert – am Anfang etwas hilflos, dann aber immer selbstbewusster - von einem Abenteuer ins Nächste. Da bleibt nur zu wünschen, das dem Autoren die Ideen für die Abenteuer nicht ausgehen. Spannende Lektüre auch für versierte jüngere Leser, denn wirklich Schreckliches passiert nicht.