Schwarzer Montag (Autor: Garth Nix; Die Schlüssel zum Königreich Bd.1)
 
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Schwarzer Montag von Garth Nix

Reihe: Die Schlüssel zum Königreich Bd.1

Rezension von Frank A. Dudley

 

Nachdem er sich mit der Abhorsen-Trilogie auch in Deutschland eine breite Fan-Basis erschrieben hat, setzt der Australier Garth Nix an, seinen Leserkreis nochmals zu erweitern. Schwarzer Montag, der gelungene Auftakt zu einer siebenteiligen Dark Fantasy-Reihe, hat die richtigen Anlagen dazu.

 

Die Zeit heilt alles

 

Arthur Penhaligon hat Asthma und muss wegen dieser für Fantasyhelden recht ungewöhnlichen Erkrankung regelmäßig ins Krankenhaus. Ein viel größeres Problem bekommt der sympathische Junge allerdings, als ein seltsamer Mann namens Montag und dessen schauriger Diener seinen Weg kreuzen und ihm einen Schlüssel, der aussieht wie der Minutenzeiger einer Uhr, und ein Buch mit zappelnden Buchstaben in die Hand drücken.

 

Als Arthur nach einem seiner Krankenhausaufenthalte nach Hause kommt, stellt er fest, dass der Zeiger-Schlüssel ungewollte Aufmerksamkeit auf ihn zieht: die Plastik eines Komodowarans fängt an zu laufen und ein geflügelter Hundemensch versucht, in das Penhaligon-Haus einzudringen. Bald überschlagen sich die Ereignisse, als weitere Hundemenschen Arthur bis in die Schule nachstellen und eine unheimliche Schlafepidemie die ganze Stadt lahm legt. Noch seltsamer ist zumindest für Arthur die Tatsache, dass er nicht nur von der Schlafkrankheit verschont bleibt, sondern dass ihn der Minutenzeiger-Schlüssel auch von seinem Asthma befreit, wenn er ihn bei sich trägt.

 

Er entdeckt zudem, dass in seiner Nachbarschaft plötzlich ein burgähnliches Haus mit Zinnen und Giebeln steht – das genau aussieht wie die Zeichnung in Montags kuriosem Buch, dem Atlas. Instinktiv weiß Arthur, dass die Erklärungen für die bedrohlichen Vorkommnisse in diesem Haus zu suchen sind. Also bricht er in eine unglaubliche Welt auf, die die Grenzen seiner Vorstellungskraft sprengt und deren skurrile Bewohner ihn in lebensgefährliche Abenteuer und unvermeidliche Bewährungsproben ziehen. Er gewinnt aber auch echte Freunde, die ihn vor dem grimmigen Schwarzen Montag schützen, denn der will seinen Minutenzeiger jetzt schleunigst wiederhaben. Jedenfalls bis zum nächsten Tag.

 

Dunkel und detailliert

 

Die Schaffung außergewöhnlicher, oftmals dunkler Fantasy-Welten wird zum Markenzeichen für Garth Nix. Zwar erinnert das Haus aus Schwarzer Montag entfernt an die Burg aus Der Siebte Turm, die Figuren sind jedoch alle komplette Neuschöpfungen und stecken voller beziehungreicher Kraft. Besonders die Bösewichter können überzeugen; Nichtlinge, Fänger und natürlich die Untercharaktere der einzelnen Tage Morgen, Mittag und Abend fügen sich zu einer wunderbar-schaurigen und später engelsgleichen Besetzung, die mit den magischen Instrumenten Atlas und Schlüssel über faszinierende Requisiten verfügt.

 

Zwar ist Schwarzer Montag und damit auch die Folgebände klar für ein jüngeres Publikum geschrieben. Aber allein wie Nix seine ungewöhnlichen Monster handhabt, macht das Buch auch für ältere Fantasy-Fans lesenwert. So ist der Alte, den Arthur um Hilfe bitten muss, ein Verweis auf den griechisch-mythologischen Prometheus und damit auch auf eine tiefergehende Schöpfungs-Sage, die Nix hoffentlich am Dienstag aufschlüsselt und weiterführt.

 

Schwarzer Montag besticht durch Detailreichtum und Nix' klare Prosa, die nicht eine Seite lang durchhängt. Ein einnehmendes, fesselndes Buch, das man während der Wartezeit auf den zweiten Teil allerdings erneut lesen sollte, um wieder in die Geschichte einzusteigen.

 

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240420161236d41c0490
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Buch:

Schwarzer Montag

Autor: Garth Nix

Gebundene Ausgabe: 340 Seiten

Verlag: Ehrenwirth; Auflage: 1 (November 2006)

ISBN: 3431037127

Erhältlich bei Amazon


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Erstellt: 16.11.2006, zuletzt aktualisiert: 24.04.2023 15:40, 3061