Schweigt still die Nacht (Autor: Brenna Yovanoff )
 
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Schweigt still die Nacht von Brenna Yovanoff

 

Rezension von Bine Endruteit

 

 

Inhalt:

Mackie Doyle ist nicht wie andere Kinder. Seit er sich erinnern kann, muss er sich quasi unsichtbar machen und unauffällig verhalten. Niemand soll merken, wie starke, physische Schmerzen ihm die Nähe zu Eisen verursacht oder dass er keinen geweihten Boden, also auch keine Kirche, betreten kann. Als er noch ganz klein war, wurde Mackie ausgetauscht. Das menschliche Baby wurde entführt, von den anderen, über die niemand spricht, auch wenn jeder weiß, dass es sie gibt. Anstatt dessen wurde er in die Wiege gelegt. Ein Wechselbalg. Doch durch die Liebe seiner Familie, vor allen Dingen seiner Schwester Emma, ist es ihm im Gegensatz zu anderen ausgetauschten Kinder, gelungen, am Leben zu bleiben.

 

Doch was für ein Leben ist das, in dem merkwürdige Dinge passieren und niemand ausspricht, was er wirklich denkt? Irgendwann wird Mackie das Wort "Freak" mit Blut an sein Spind geschrieben und es verschwindet ein weiteres Kind. Alle spielen das grausame Spiel mit, alle in der Stadt sagen, es sei Natalie, die kurze Zeit später gestorben sei, aber ihre Schwester Tate weigert sich wegzusehen. Sie weiß, dass sie einen Wechselbalg unter die Erde gebracht hat, nicht ihre Schwester. Und sie weigert sich, Mackies Andersartigkeit weiterhin zu ignorieren. Sie will Antworten von ihm. Antworten auf Fragen, die er sich selbst bisher noch nicht getraut hat zu stellen. Und so bleibt dem Jungen nichts anderes übrig, als tief in eine fremde, ihm aber doch nahe, Welt einzutauchen, sie sich in tiefen Tunneln unter seiner Stadt verbirgt. Doch was er dort findet, macht alles nur noch schlimmer...

 

Rezension:

"Schweigt still die Nacht" ist ein Jugendroman, der sich irgendwo zwischen Fantasy, Mystery, Grusel und (sanftem) Horror ansiedeln lässt. Die Autorin Brenna Yovanoff erzählt hier von einer ganz gewöhnlichen Stadt, das glaubt man jedenfalls zu Anfang noch. Schnell merkt man aber, dass weder Mackie, aus dessen Sicht die Handlung beschrieben wird, noch das ganze Leben in der Stadt so alltäglich sind, wie man das erwarten würde. Hier geschieht Ungeheuerliches und Übernatürliches, zu seinem eigenen Wohl sieht aber jeder einzelne Einwohner weg.

 

Das Setting ist düster und man kann sich sofort in die Stimmung fallen lassen, die es einem ein wenig eng ums Herz werden lässt. Die Kleinstadt wirkt lebendig und tot zugleich, aber immer real. Leider trifft das auf die einzelnen Charaktere nicht unbedingt zu. Die Figuren bleiben oft etwas oberflächlich. Zwar wurden die groben Formen, wie bei einer Holzmarionette, herausgearbeitet, es bleibt aber bei der puppenhaften Oberflächlichkeit. Das mag unter anderem daran liegen, dass man von den Gefühlen der anderen Menschen nicht immer so viel mitbekommt. Selbst wenn jemand weint und leidet, scheint das durch Mackies Augen distanziert wahrgenommen zu werden, was sich so natürlich auch auf den Leser überträgt. Auch die Motive für unterschiedliche Handlungen oder wie etwas überhaupt passiert, bleibt oft im unklaren. Zum Beispiel wird das ganze Buch über nicht genau erklärt, wie "die anderen" es denn nun genau vollbringen, das Leben der Menschen zu beeinflussen, obwohl immer wieder die Rede davon ist, dass sie genau das tun.

 

Trotzdem ist der Roman lesenswert, weil er einfach anders ist, als der Einheitsbrei, den man in der aktuellen Jugendliteratur gerne geboten bekommt. In ihrer Geschichte stützt sich Brenna Yovanoff zwar auf bekannte, irische Sagen und Muster (so ist die Morrigan eine wichtige Figur), sie verändert sie aber und passt sie einer modernen Sichtweise an.

 

Fazit:

Der Schreibstil ist flüssig und angenehm, es macht Spaß die Geschichte zu lesen. Wer auf der Suche nach etwas ungewöhnlicherer Jugendliteratur in der Jetztzeit ist, aber trotzdem nicht auf Fantasy verzichten möchte, kann hier getrost zugreifen.

 

Außerdem zu loben sind die großartige Covergestaltung und der gelungene Trailer, den man sich unter anderem auf der Amazon-Seite oder bei Youtube ansehen kann.

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 202403290235046b919683
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Buch:

Schweigt still die Nacht

Original: The Replacement

Autorin: Brenna Yovanoff

Übersetzer: Jessika Komina und Sandra Knuffinke

gebunden, 368 Seiten

Script5, 10. Januar 2011

 

ISBN-10: 3839001277

ISBN-13: 978-3839001271

 

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 02.06.2011, zuletzt aktualisiert: 09.03.2024 19:11, 11842