Schwund (Autorin: Tatanja Kruse)
 
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Schwund von Tatanja Kruse

Ein Thriller, aber in heiter

 

Rezension von Christel Scheja

 

Die in Schwäbisch-Hall lebende Tatanja Kruse liebt es, ihre Krimis mit einer guten Prise Komödie zu würzen, was ihr schon mehrfach Preise eingebracht hat. Absurde Ideen und schwarzer Humor sind auch die Zutaten für ihren neusten Roman Schwund, bei dem es nicht nur eine Leiche gibt.

 

Die SoKo der Kripo in Berlin hat es nicht einfach. Denn es scheint als habe jemand regelrechten Spaß daran Leichen nach dem Tod zu tätowieren oder frisieren und dann auch noch gleich mehrere. Nachdem die Anzahl von Toten schon in Berlin rapide eingestiegen ist, kommen ähnliche Meldungen auch aus anderen Teilen der Republik.

Die Ermittler stehen so immer mehr unter Druck, müssen Ergebnisse bringen und reisen deshalb zu den Fundorten der anderen Leichen, sogar bis in eine Hütte in die Alpen. Verdächtige haben sie viele, aber einen wirklichen Täter machen sie erst einmal noch nicht aus.

 

Natürlich verlangt ein solches Buch einen hohen Bodycount und den liefert Tatanja Kruse reichlich. Nach einem eher ruhigen Start, durch den das Ermittlerteam eingeführt wird. Legt sie richtig los und konfrontiert die Beamten recht schnell mit nicht nur zwei oder drei sondern gleich über zehn Leichen – und die Serie scheint nicht abzureißen.

Natürlich machen sich das Team so seine Gedanken und geht offensichtlichen Spuren nach, wagt sich auch in die Bereiche der Clan-Kriminalität, aber wer nun wirklich dahinter steckt und einen solchen Ehrgeiz an den Tag legt, das können sie auch erst einmal nicht wirklich heraus finden.

Die Geschichte lebt deshalb nicht nur von den schrägen Fundorten und Todesarten der Leichen, sondern auch von dem Ermittlern, die eine Sorte für sich sind. Bewusst hat sich die Autorin Typen ausgesucht, die es in der Realität in dieser Menge schwer hätten, angefangen von der dominanten und kräftigen Pathologin bis hin zu denen, die irgendwie versuchen, noch die letzten Dienstjahre ohne viel Stress abzusitzen oder als Forensiker nicht so wirklich begeistert davon sind, Leichen und ihre Fundorte zu untersuchen.

Dabei kommt man aus dem Schmunzeln nicht mehr heraus, sei es durch deren Aktionen oder Gespräche. Aber auch die Nebenfiguren sind liebevoll ausgearbeitet und wissen gelegentlich zu amüsieren.

 

Die Gagdichte ist hoch, dabei gleitet die Geschichte aber niemals ins Alberne ab. Zugleich hält die Autorin die Fäden sicher in der Hand, so dass auch die Spannung nicht zu kurz kommt und man bis zum Ende mitfiebern darf. Denn auch die Auflösung des Debakels ist alles andere als man als Leser erwartet.

So ganz realistisch ist die Handlung sicher nicht immer, dafür aber weiß sie von Anfang bis Ende in mehrfacher Hinsicht ausgezeichnet zu unterhalten, denn wirklich aus der Hand leben möchte man das Buch irgendwann nicht mehr.

 

Fazit:

»Schwund« ist wie schon der Titel und das Cover versprechen eine Krimikomödie reinsten Wassers, bei dem nicht nur viele Leichen auftauchen sondern auch der Humor an erster Stelle steht. Dennoch vergisst die Autorin neben den zahlreichen frechen Gags auch die Spannung nicht, so, dass zusätzlich Spannung garantiert ist.

 

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Buch:

Schwund

Ein Thriller, aber in heiter

Autorin: Tatanja Kruse

Insel Verlag, 12. September 2021

Taschenbuch, 345 Seiten

 

ISBN-10: 3458681566

ISBN-13: 978-3458681564

 

Erhältlich bei: Amazon

 

Kindle-ASIN: B09218ZZFB

 

Erhältlich bei: Amazon Kindle-Edition


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Erstellt: 19.10.2021, zuletzt aktualisiert: 28.04.2022 15:14, 20201