Scorpia (Autor: Anthony Horowitz, Alex Rider, Bd. 5)
 
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Scorpia von Anthony Horowitz

Reihe: Alex Rider Band 5

Rezension von Christel Scheja

 

Durch die James Bond Filme hat der Beruf des Agenten noch immer ein verklärtes Bild, von dem sich gerade Jungs angezogen fühlen.

Wer träumt nicht davon actionreiche Abenteuer zu erleben und dabei wieder einmal die Welt zu retten, mit vollem Körpereinsatz zu kämpfen, die modernsten Waffen, Fahrzeuge und Gimmicks einsetzten zu dürfen und dabei den absoluten Nervenkitzel zu erleben - egal ob nun als erwachsener Mensch oder in abgespeckter Version als Teenager?

In Filmen, Romanen und natürlich auch Träumen ist alles möglich - und das wissen auch Autoren wie Anthony Horowitz, der mit seiner Reihe um den jungen Superagenten Alex Rider erste Erfolge feierte und diese nun mit der Abenteuer-Mystery-Saga „Die fünf Tore“ fort setzt.

 

Sein Held ist der vierzehnjährige Alex Rider, der elternlos im Haus seines Onkels aufwächst und nach und nach in die Welt der Geheimdienste gerät. Immer wieder schickt ihn der MI 6 auf gefährliche Missionen, in denen ein erwachsener Agent scheitern würde.

Zwar tun sie alles mögliche, um ihn zu beschützen, aber sie können nicht verhindern, dass er immer wieder der Gefahr ins Auge blickt und nach und nach die Wahrheit über seine Eltern heraus findet. Und die ist nicht so glorreich wie man ihm bisher glauben gemacht hat.

Alex erfährt, dass sein Vater ein Killer gewesen ist, der im Auftrag einer geheimnisvollen Organisation gearbeitet hat. Der Hinweis eines Sterbenden führt nach Venedig, und so ergreift der Junge bei einem Schulausflug die Gelegenheit, der Spur nachzugehen.

Obwohl er es eigentlich nicht darf, setzt er sich ab und schleicht sich in einen mittelalterlichen Palazzo und später in ein geheimes Forschungslabor bei Neapel ein. Und so lernt er Mrs. Rothman kennen, die Leiterin der internationalen Terrororganisation Scorpia. Nach anfänglichen Schwierigkeiten nimmt sie ihn freundlich bei ihm auf und enthüllt ihm in einem persönlichen Gespräch die Wahrheit über sich und Alex‘ Familie.

Dazu gehört auch der offensichtliche Mord an seinem Vater durch den MI 6. Blind vor Schmerz und Wut entschließt sich der Junge dazu ebenfalls für Scorpia zu arbeiten und sich von diesen zu einem eiskalten Mörder ausbilden zu lassen.

Doch ist das, was er erfahren hat, wirklich die Wahrheit? Als Alex wieder bei Sinnen ist kommen ihm die ersten Zweifel. Doch für eine Umkehr ist es schon zu spät...

 

Eines muss man Anthony Horowitz lassen: Seine Romane können in Punkto Action und Abenteuer ohne Probleme mit so manchem Film mithalten. Der Leser bekommt einiges geboten: Wilde Verfolgungsjagden, gefährliche Aktionen um in und wieder aus einem Gebäude zu gelangen, Intrigen und Verrat, Terroranschläge und schließlich auch Todesgefahr.

Dabei bewegt er sich hart an der Grenze zum Erwachsenenroman. Die Situationen, in die er seinen jungen Helden bringt sind durchaus so lebensbedrohlich und ernst, dass man mehr als einmal schlucken muss. Dadurch wirken sie aber auch mehr als glaubwürdig. Ähnlich sieht es bei den Methoden aus, die die Gegner benutzen, um Terror zu verbreiten, denn auch die sind weder beschönigt noch verharmlost. In den Beschreibungen und auch der erschreckenden Abgeklärtheit des Jungen schwebt immer Zynismus mit und der Donnerschlag, mit dem dieser Roman der Alex Rider Reihe endet, macht es zum düstersten Buch der Reihe.

Die Figuren sind naturgemäß weniger ausgearbeitet und bleiben auf wenige Charakterzüge reduziert - aber das macht gar nichts aus, denn man erfährt genug, um von der überaus spannenden Handlung mitgerissen und nicht verwirrt zu werden.

 

„Scorpia“ ist ein Abenteuerroman für ältere Jugendliche und Erwachsene, der sich nicht mit unnötigen Beschreibungen aufhält, immer wieder mit überraschenden Wendungen aufwartet und dabei atemloses Lesevergnügen garantiert.

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240423192745bbb19386
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Scorpia

Autor: Anthony Horowitz

gebunden - 312 Seiten

Ravensburger, erschienen Februar 2007

ISBN 978-3-473-35270-8

Übersetzung aus dem Englischen von Werner Schmitz

Titelbildgestaltung von Stefani Kampmann und Dirk Lieb

Erhältlich bei: Amazon

 


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Erstellt: 05.04.2007, zuletzt aktualisiert: 24.04.2023 15:40, 3755