Scorpia Rising (Autor: Anthony Horowitz; Alex Rider, Bd. 9)
 
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Scorpia Rising von Anthony Horowitz

Reihe: Alex Rider Band 9


Rezension von Christel Scheja

 

Mit “Alex Rider” führte Anthony Horowitz auch in Deutschland eine neue Art von Jugendbuch-Thriller ein. Nicht länger war der vierzehnjährige Held durch sein Alter gerade zu magisch vor schweren Verwundungen an Leib und Seele geschützt und musste sich mit Feinden herumschlagen, die nicht nur redeten, sonder auch handelten. Allerdings hatte sich der Autor auch geschworen, die Reihe nicht ewig laufen zu lassen. Daher ist „Scorpia Rising“ nun der Abschluss der Saga.

 

Alex Rider lebt zusammen mit der Agentin Jack in einem Haus in einer englischen Vorstadt und versucht mit ihr ein ganz normales Leben zu führen, nachdem das vergangene Jahr ihn gelehrt hat, dass hinter den Kulissen ein grausamer Kampf tobt. Nach dem Tod seines Onkels war er selbst in Geheimdienstaktivitäten einbezogen – und als er sich fähig genug zeigte, immer wieder als Geheimwaffe des MI6 eingesetzt worden.

Damit soll es eigentlich vorbei sein, nachdem Alex die letzen Einsätze nur knapp überlebt hat und langsam selbst nicht mehr nach Abenteuern dürstet.

Tatsächlich lernt er in den wenigen Wochen, in denen alles normal scheint, wieder aufzuatmen und Junge zu sein. Doch dann sorgt ein Scharfschütze, der es ganz offensichtlich auf ihn abgesehen hat, für Aufregung.

Alex ahnt nicht, dass es die Verbrecherorganisation Scorpia wieder einmal auf ihn abgesehen hat, weil er ihnen einmal zu viel dazwischen gekommen ist. Durch geschicktes Taktieren bringen die feindlichen Agenten den MI6 dazu, Alex noch ein letztes Mal einzusetzen. Er soll auf einer internationalen Schule in Kairo einiges heraus finden.

Doch genau dort wird er einem Mann in die Hände gespielt, der keine Skrupel hat, auch einen fast Fünfzehnjährigen durch Folter seelisch und körperlich zu zerstören...

 

Im letzten Band fährt Anthony Horowitz noch einmal alles auf, was die Reihe ausgemacht hat – eine Verbrecherorganisation, die nicht ohne Grund an die erinnert, die es in den frühen James Bond-Filmen gegeben hat, fiese Gegenspieler, die keine Skrupel haben, auch Unschuldige mit in ihre Machenschaften zu ziehen und ein Umgang mit Grausamkeit und Gewalt, der wesentlich erwachsener ist, als in anderen Agentengeschichten für Jugendliche. Auch Foltermethoden, die durch die Medien bekannt geworden sind, werden angesprochen, wie das „Waterboarding“.

Letztendlich merkt man aber, dass der Band eher dazu dient, Alex Rider endlich frei zu geben. Denn in dieser Geschichte ist der jugendliche Agent eher das Opfer. Er ist seinen Feinden mehr oder weniger ausgeliefert und kommt am Ende nicht ungeschoren davon, selbst wenn er körperlich gesund bleibt.

Interessanter als die Geschichte, die dahinter steckt ist der Umgang des jungen Helden damit. Alex ist erwachsen geworden. Er fiebert nicht mehr der Action entgegen und macht alles mit Freude mit, eher im Gegenteil. Nun, wo er seine Unschuld verloren hat, merkt er, was das Jahr alles in ihm zerstört hat. Der Verlust von Freunden macht ihm ebenso zu schaffen wie die ständige Angst, doch noch wieder ins Visier von irgendwem zu geraten. Und gerade durch das Attentat in der Schule wird ihm bewusst, wie viel er noch verlieren könnte.

Die Geschichte zeigt letztendlich einen müden und verbitterten Alex, der am Ende sichtlich gebrochen ist. Das erlaubt dem Autor nun endlich auch, Abstand von der Figur zu nehmen.

Letztendlich ist das Buch nicht mehr ganz so spannend und actionreich, wie seine Vorgänger, dafür geht es wesentlich mehr und deutlicher in die Tiefe und zeigt, welche Spuren auch die tollsten Abenteuer wirklich in der Seele eines Teenagers hinterlassen.

 

Daher sollte man „Scorpia Rising“ nicht unbedingt als weiteren Action-Kracher sehen, in dem es wieder hoch hergeht, sondern mehr als feinfühligen Abschluss der Reihe, der in erster Linie mit dem Charakter abschließt und zeigt, dass das Jahr der Agenten-Abenteuer nicht nur spannende Erlebnisse ermöglicht hat, sondern auch dafür sorgte, dass Alex Rider erwachsen geworden ist und genug von den Grausamkeit des Lebens hat.

 

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Buch:

Scorpia Rising

Reihe: Alex Rider, Bd. 9

Autor: Anthony Horowitz

gebunden - 363 Seiten

Ravensburger, erschienen September 2011

Übersetzung aus dem Englischen von Wolfram Ströle

ISBN-10: 3473400637

ISBN-13: 978-3473400638

Erhältlich bei: Amazon

Kindle Edition

ASIN: B005NHQE6E

Erhältlich bei: Amazon

 

 


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Erstellt: 28.12.2011, zuletzt aktualisiert: 09.03.2024 19:11, 12293