Kat und Harry Mortimers Gespür für Kriminalfälle spricht sich in Mydworth langsam herum. Deshalb wird ihnen auch zugetragen, dass die junge Lizzie nach London weggelaufen ist, um dort Schauspielerin zu werden, dort aber anscheinend verschwunden ist. Ihre Mutter ist Kats und Harrys Hilfe gegenüber sehr aufgeschlossen, während sich ihr Mann die Einmischung verbietet. Aber davon lassen sich Lord und Lady Mortimer natürlich nicht abhalten.
Hatte ich in meiner Rezension zu Band 2 der Cosy-Crime-Reihe Mydworth (Tod im Mondschein) noch über die überraschend hohe Mordrate in derartigen Reihen nachgedacht, fallen Matthew Costello und Neil Richards mit ihrem 3. Band ganz aus dem im Genre gewohnten Rahmen. Oder kann sich jemand an irgendeine Cosy-Crime-Folge egal welcher Reihe erinnern, in der es keinen einzigen Mord gibt? Dass genau das hier der Fall ist, kann ich wohl verraten, ohne übermäßig zu spoilern. Alleine für diesen Beweis, dass dieses Genre auch ohne Mordfall funktionieren kann, verdient dieser Band ein großes Lob. Mit solchen eher untypischen Überraschungen darf es gerne weitergehen. Ganz nebenbei werden auch noch Einblicke in Harrys Vorleben gewährt. Genau wie bei Kat gab es in dieser Hinsicht bisher ja nur Andeutungen.
Gerade wegen der im Cosy-Crime-Genre ungewohnten Handlungsidee ist dieser Band für mich der bisher beste dieser Reihe.