Stadt der Blumen (Autorin: Mary Hoffmann; Stravaganza Bd.3)
 
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Stadt der Blumen von Mary Hoffmann

Reihe: Stravaganza Bd.3

Rezension von Christel Scheja

 

"Stravaganza" wird die Fähigkeit genannt, durch Zeit und Raum zu reisen. Ein elisabethanischer Alchimist namens William Dethridge entdeckt diese Kräfte und gelangt damit in das ferne Land Talia, das unserem Italien der Renaissance gleicht.

Ihm gelingt es später auch körperlich in diese andere Ebene hinüber zu wechseln, denn normalerweise ist es nur üblich mit dem Geist durch die Dimensionen zu reisen und auf der anderen Seite eine neue materielle Gestalt anzunehmen, die aber keinen Schatten wirft.

In Talia findet er eine neue Heimat und macht neugierige Menschen auf die Möglichkeiten des Reisens aufmerksam. Der Bund der Stravaganti entsteht. Doch er sollte nicht nur als Bewohnern Talias bestehen.

Dethridge folgen später junge Menschen nach Talia, um ihm und den Stravaganti zu helfen, Probleme zu lösen, so wie Lucien Mullholland und das Mädchen Georgia aus England.

Lange Zeit bleiben sie unentdeckt, dann aber führt eine unglückliche Verkettung von Umständen, die mit dem Tod des jungen, durch einen Reitunfall behinderten, Prinzen Falco zusammen hängen dazu, dass die Stravaganti den Zorn des mächtigen Fürsten di Chimichi erregen und von nun an verfolgt werden ...

 

Sky ist ein ganz normaler Jugendlicher, wenn man einmal von seiner etwas dunkleren Hautfarbe absieht. er lebt alleine mit seiner Mutter zusammen, er aus einem One-Night-Stand stammt, und sein Vater, ein amerikanischer Rockstar natürlich kein Interesse hat, sich um sie beide zu kümmern. Auch wenn das Geld knapp ist und seine Mutter oft krank, so hat er doch den Lebensmut nicht verloren und schlägt sich durch seine freundliche Art gut durchs Leben.

Dann findet er eines Tages ein seltsames Parfümfläschchen, das keinen zu gehören scheint. Und irgendwie möchte er es auch nicht wieder hergeben.

Er schläft sogar damit in der Hand ein ... und findet sich nach dem Erwachen in einem spätmittelalterlichen Kloster wieder. Aber ein dunkelhäutiger Mönch führt ihn schnell in das ein, was geschehen ist: Sky sei wie er ein Stravagante. Das Fläschchen gäbe seinem Geist die Möglichkeit durch die Zeit und dem Raum zu reisen. Er befinde sich nun in Giglia, der Residenzstadt der mächtigen di Chimici. Und er sei nicht alleine, es gäbe noch mehr wie ihn. Zusammen besuchen sie andere Stravaganti, so dass Sky auch noch die Stadt und das veränderte Leben kennen lernt. Er freundet sich sogar mit einem im Kloster lebenden Waisenknaben an, nicht ahnend, dass dieser als Spitzel für einen Vertrauten des Fürsten arbeitet.

Sky ist nicht ohne Grund gerufen worden. Er solle den anderen Stravaganti in seiner Welt nun Botschaft über die letzten Geschehnisse in Giglia und Talia bringen. Die Familie di Chimici plant eine Ausweitung ihrer Macht, die auch den Bund der Stravaganti in Mitleidenschaft reißen könnte...

Kaum in seinem Bett wieder erwacht sucht Sky den Kontakt mit den anderen Zeitreisenden, die auf die gleiche Schule gehen. Georgia und Nicolas Herzog sind zunächst etwas misstrauisch, erzählen ihm dann aber auch von ihren Erlebnissen in Talia. Sie hörem ihm gebannt zu, als er von den Verhältnissen in Giglia erzählt, dem Misstrauen der Chimici und den Intrigen ihrer Feinde. Vor allem Nicholas ist begierig mehr zu erfahren, und so erfährt Sky ein besonderes Geheimnis: Nicholas ist kein anderer als Falco di Chimici. Und nun drängt es ihn danach, seiner Familie beizustehen ohne seine Freunde zu verraten. Er möchte unbedingt, nach Giglia, in die Stadt der Blumen zurückkehren...

 

Auch wenn "Stadt der Blumen" bereits das dritte Buch der Reihe ist, so findet man dank des neuen Helden auch als Leser Zugang zu der Handlung, ohne das all zu viele Lücken entstehen. Zwar bezieht sich Mary Hoffman durch die älteren Stravaganti immer wieder auf vorhergehende Ereignisse, diese werden aber dem Leser durch Sky genügend erklärt.

Wie in jedem Jugendroman spielen auch ganz normale Probleme eine Rolle. Sky lernt nicht nur seinen leiblichen Vater kennen, sondern bekommt auch mit, dass der Vater seiner Freundin seiner Mutter einen Antrag macht. Durch die Erfahrungen, die er in der anderen Welt mit den Intrigen, der Chimici und ihrer Feinde macht und durch den väterlichen Mönch Sulien, lernt er mit diesen Veränderungen leicht umzugehen.

 

Spannend wird es vor allem, wenn Mary Hoffman in die Zeit der italienischen Renaissance eintaucht. Garniert mit wenigen phantastischen Elementen wie der Zeitreisethematik oder dem fliegenden Pferd Georgias, zeichnet die Autorin doch ein recht akkurates Bild des Lebens in der italienischen Renaissance. Sie gibt offen zu, dass sie sich schamlos der Geschichte der Medici bedient hat, um ihrer Fürstenfamilie oder deren Machenschaften und Plänen Leben einzuhauchen. So kommt einem geschichtsinteressierten Leser manches durchaus bekannt vor, was der Spannung der Geschichte keinen Abbruch tut.

 

Da sich der Roman vor an eine jüngere Leserschaft wendet darf man nicht auf eine komplexere oder tiefergründige Handlung hoffen, was aber der Spannung keinen Abbruch tut. Mary Hoffman ist es gelungen, die Geschichte so anzulegen, dass sich wie für den jungen Helden Sky nach und nach alle Mosaiksteine zu einem ganzen zusammen fügen, und die Geschichte ein gelungenes Ende findet. Das Buch ist in sich abgeschlossen, auch wenn sicherlich weitere Abenteuer der Stravaganti möglich sind.

Wer sich an jugendlichen Helden nicht stört, vor allem Abenteuer und Intrigen oder große Gefühle wie Liebe und Hass mag, wird auch als Erwachsener seinen Spaß an "Die Stadt der Blumen haben.

 

Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 202403290322177da655c2
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Buch:

Stadt der Blumen

Autor: Mary Hoffmann

Reihe: Stravaganza Bd.3

Gebundene Ausgabe - Arena

Erscheinungsdatum: März 2005

ISBN: 340105581X

ab 12 Jahre

469 Seiten

Übersetzung aus dem Englischen von Eva Riekert

Erhältlich bei Amazon


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Erstellt: 11.09.2005, zuletzt aktualisiert: 24.04.2023 15:40, 1251