Die Sonne geht dem Ende ihrer Lebenszeit entgegen, das gesamte Planetensystem samt aller Bewohner droht, zerstört zu werden. Auf einer Raumstation, die eigens zwecks Rettung der Sonne geschaffen wurde, soll eine Krisenkonferenz stattfinden. Die Kaiserin der 9 Planeten entsendet ihre Tochter. Auch die Hohepriesterin der Schwesternschaft des Lichts ist anwesend. Die Schwesternschaft vertritt allerdings die Anschauung, die Sonne solle untergehen, um eine Wiedergeburt zu ermöglichen. Schnell stellt sich jedoch heraus, dass die leitende Wissenschaftlerin selbst ihren hohen Gästen etwas zu verheimlichen scheint. Doch dann kommt es zur Katastrophe …
Mit der Begrenzung auf ein einziges Planetensystem gehen die beiden Autorinnen einen für derartige SciFi-Geschichten relativ ungewöhnlichen Weg. Schon recht kurz nach Beginn findet sich auf der Flucht von der zerstörten Raumstation in einem antiken Raumschiff die bunt zusammengewürfelte Protagonistengruppe zusammen. Die 19-jährige kaiserliche Prinzessin und die ebenso junge Hohepriesterin finden sich plötzlich in Gesellschaft von Aufständischen und einer geflohenen Gefangenen wieder. Auf der Enge des Raumschiffs konzentriert sich die Story primär darauf, dass die Weltbilder der elitär aufgewachsenen jungen Frauen zunehmend auf den Kopf gestellt werden. Ist der Aufstand wirklich so unbegründet, wie ihnen beigebracht wurde? Ist die Kaiserin wirklich so volksfreundlich, wie sie sich – auch ihrer eigenen Tochter gegenüber – immer gibt? Ist die Schwesternschaft wirklich so idealistisch, wie der ›wiedergeborenen‹ Hohepriesterin von Kindheit an vermittelt wurde? Und wie soll es jetzt überhaupt weitergehen?
Auch wenn diese technisch wie auch gesellschaftlich hochinteressante Geschichte Genre-affine Leser schnell begeistern kann, ergeben sich (zumindest für mich) aber auch deutliche Kritikpunkte. So kommt es in der Krisensituation der Flucht in einem nur teilweise nutzbaren Raumschiff innerhalb weniger Tage gleich mehrfach zur Pärchenbildung. Während sich einerseits die Prinzessin und der Schmuggler ganz nach Cliché ineinander verlieben, sind es auf der anderen Seite die Hohepriesterin und die geflohene Gefangene, die sich als Pilotin erweist. In beiden Fällen kommt es im Laufe des Buches zu für die Handlung eigentlich irrelevanten und deshalb unnötigen, recht detaillierten Sex-Szenen.
Ein noch größerer Kritikpunkt ist allerdings das Ende. Genau genommen hat das Buch nämlich gar keins. Es endet mit einer überraschenden Information, die alles Weitere vollkommen offen lässt. Da sich aber auch keinerlei Hinweise auf eine eventuell geplante Fortsetzung finden, lässt das den Leser unbefriedigt zurück. Lediglich die überzeugende Handlung zuvor lässt mich trotzdem zu einer doch positiven Gesamtwertung kommen.
Die Autorinnen lassen ihre 4 Hauptpersonen (Prinzessin Kali[nda], Hohepriesterin Rain, Schmuggler Ian und Beckett, geflohener Häftling und Pilotin) wechselweise als Ich-Erzähler zu Wort kommen.