Sternenfeuer (Autor: Michael McCollum; Gibraltar Stars Saga Bd.1)
 
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Sternenfeuer von Michael McCollum

Reihe: Gibraltar Stars Saga Band 1

Rezension von Carina Schöning

 

„Sternenfeuer“ ist der Auftakt der neuen „Gibraltar Stars“ Saga des amerikanischen Raumfahrtingenieurs und Autors Michael McCollum, der in Deutschland vor allem durch seine Romane „Der Antares Krieg“ und „Lebenssonden“ bekannt geworden ist.

 

Im 24. Jahrhundert wagt sich die Menschheit immer mehr in fremde Sonnensysteme und Galaxien vor. Trotz starker Opposition von der „Terra Nostra“ Bewegung und deren Leiter Michail Vasloff werden immer mehr Kolonien auf fremden Planeten gegründet, anstatt die spärlichen Ressourcen für den Wiederaufbau des zerstörten Ökosystems auf der Erde zu verwenden.

 

Bei einer Erkundungstour des Forschungsschiff „Magellan“ stoßen Captain Dan Landon und seine Crew auf zwei fremde Raumschiffe, die sich anscheinend gegenseitig vernichten wollen. In den Überresten der „Hraal“ finden sie nur einen einzigen Überlebenden, ein affenartiges Alien mit braunem Fell und gelben Augen. Der Rest der Mannschaft ist komischerweise bei dem Gefecht gestorben und auch Teile des Bordcomputers wurden plötzlich gelöscht. Das Alien wird unter höchsten Sicherheitsmaßnahmen und Geheimhaltung zu der Raumstation „PoleStar“ gebracht, damit die Bevölkerung nicht in Panik ausbricht. Die Linguistin Lisa Arden versucht nach und nach dem fremden Wesen die Standard Erdensprache beizubringen und stellt überrascht fest, dass die Menschheit nicht die einzige intelligente Spezies im Weltall ist. Das Volk der Broa hat mehrere Millionen Planeten und Völker unterjocht und kontrolliert sie mittels riesigen Sternentoren. Auch Sar-Say, ein gewöhnlicher Händler der Taff wurde von ihrem Raumjäger verfolgt und konnte nur knapp dem Tod entkommen. Wahrscheinlich steht der Erde ein ähnliches Schicksal wie seinem Volk bevor, wenn die Broa den fruchtbaren Planeten entdecken und versklaven.

 

Die Erforschung von Sar-Say und seiner Biologie geht weiter, doch trotz seines freundlichen und hilfreichen Wesens bleiben einige Mitglieder der Crew misstrauisch gegenüber seinen Äußerungen. Besonders Vasloff zweifelt an seiner vorgetäuschten Motivation den Menschen nur helfen zu wollen. Letztendlich beschließt jedoch die Weltkoordinatorin Nadine Halstrom die Aussagen über die Broa zu überprüfen: das halb zerstörte Wrack der „Hraal“ soll von Landon geborgen und repariert werden, so dass anschließend die Crew als reguläres Handelsschiff getarnt zu einem entfernten Planeten im Krebsnebel reisen kann. Dabei kommt es aber zu unerwarteten Problemen.

 

„Sternenfeuer“ ist eine durchaus spannende Space Opera mit einigen altbekannten Elementen aus der Science Fiction. Während der amerikanische Autor mit seinem „Antares Krieg“ noch action- und temporeiche Military SF präsentierte, liest sich „Sternenfeuer“ wesentlich gediegener und langatmiger. Die Handlung fängt zwar spannend an, verliert sich dann aber schnell in kleinen Nebensächlichkeiten und wirkt fast schon ein wenig altmodisch in ihrem Stil. Ausführlich wird in dem Roman anfangs die Auswahl der Wissenschaftler, die Lernerfolge des Aliens, Bergung und Reparatur des fremden Raumschiffs und auch die Vorbereitung für die Reise erzählt. Actionfans werden ihn daher vielleicht schnell zur Seite legen, doch das Durchhalten lohnt sich. Gerade das letzte Drittel der Handlung überzeugt durch Originalität und Spannung. Als Händler der Vulkanier gelangt die Crew zum Planten Kly´skra´t der Voldar´ik und stößt auf das Geheimnis von Sar-Say. Der Schluss überrascht mit einer interessanten Wendung und endet mit einem klassischen Cliffhänger. Bis zur Fortsetzung „Sternenstürme“ muss man allerdings bis Juli 2008 warten.

Größter Kritikpunkt an dem Roman ist die schwache Charakterzeichnung. Die Figuren sind allesamt nicht ganz so gelungen und wirken ziemlich austauschbar. Auch die Hauptfiguren wie Vasloff, Arden, oder Rykand sind nach altbekannten Stereotypen wie „die sympathische aber naive und weltfremde Forscherin“ oder „der draufgängerische Macho-Held“ gestaltet. Dies kennt man leider nur zu gut aus unzähligen anderen Science Fiction Werken. Einzig Sar-Say überzeugt durch Originalität und hält mit seinen zweideutigen Aussagen die Spannung am Laufen.

Sprache und Erzählstil des Romans sind dabei zwar nicht immer ganz unkompliziert aber durchaus leicht verständlich gehalten. Der studierte Raumfahrtingenieur kann trotz Komplexität die vielen Details aus den Bereichen Technik und Astronomie gut vermitteln und darstellen.

 

Insgesamt ist „Sternenfeuer“ eine spannende Science Fiction Space Opera in einem eher altmodisch wirkenden Stil. Trotz der kleineren Schwächen bietet der Roman kurzweilige Unterhaltung und macht neugierig auf die Fortsetzung.

 

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240419175033820c9f1b
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Sternenfeuer

Reihe: Gibraltar Stars Saga Band 1

Autor: Michael McCollum

Deutsche Erstausgabe 2008

Amerikanische Originalausgabe 2006 „Gibraltar Earth“

Übersetzung Martin Gilbert

Heyne Verlag

Taschenbuch, 447 Seiten

ISBN 978-3-453-52320-3

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 28.05.2008, zuletzt aktualisiert: 18.02.2024 09:28, 6574