Sternstunde (Autorin: Corina Bomann; Die Schwestern vom Waldfriede 1)
 
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Sternstunde von Corina Bomann

Reihe: Die Schwestern vom Waldfriede Band 1

 

Rezension von Christel Scheja

 

Corina Bomann faszinierte ihre Leser bereits mit vielen historischen Romanen, doch ihr neustes Buch hat einen besonderen Hintergrund, lebt sie doch in unmittelbarer Nähe der titel-gebenden Klinik und erhielt nach einem eigenen Aufenthalt, Einblicke in die ganz besondere Chronik des Hauses, die sie zu einer ganz neuen Reihe inspirierte. Mit Sternstunde beginnt die Saga um Die Schwestern vom Waldfriede.

 

Hanna leidet schwer unter dem Verlust ihres Verlobten und hat zudem ein Trauma davon getragen. Deshalb hofft sie in der neu gegründeten Klinik »Waldfriede« ein neues Leben zu beginnen und ihren Kummer zu vergessen. Tatsächlich unterstützt sie der charismatische Leiter und Arzt Doktor Conradi dabei und plant sogar, sie zu seiner Sprechstundenhilfe und Röntgenschwester zu machen.

Doch wie so oft sind auch hier Neid und Missgunst nicht weit, und auch in den Jahren zwischen 1919 und 1924 haben die Schwestern, Pfleger und Ärzte viel zu tun, um ihren Traum zu verwirklichen, für die Menschen da zu sein, denn die Klinik gerät immer wieder ins Visier der Leute, die ihnen keinen Erfolg gönnen. Und auch menschliche Dramen um Liebe und Tod haben ihren Platz unter dem Dach dieses Hauses.

 

Basierend auf einer realen Chronik erlaubt sich die Autorin, die Geschichte der Klinik »Waldfriede« zum Leben zu erwecken. Dabei bindet sie viele der realen Ereignisse in den Roman ein, erlaubt sich aber auch Freiheiten, um die Geschichte spannender und lebendiger zu machen.

So basiert die Heldin nur auf einer Person, die wirklich dort gelebt und gearbeitet hat, ist aber ansonsten frei erfunden, um ihr Schicksal etwas mehr auszuschmücken und durch ihre Gefühle etwas mehr Knistern in die Handlung zu bringen.

Dadurch ist es auch möglich, weitere Themen einzubinden, wie auch Traumata, die das Pflegepersonal im Umgang mit schwer verletzten Soldaten erlitten haben kann. Gleichzeitig gewährt die Autorin Einblick in das Leben und die Glaubenswelt der freikirchlichen Adventisten, die eine ganz eigene Gemeinschaft bilden und international verzahnt sind, was sich gelegentlich als Glücksfall für die Klinik erweist.

Mit sehr viel Feingefühl für die Zeit und den Ort, gelingt es Corina Bormann, die frühen zwanziger Jahre zum Leben zu erwecken, einen Einblick in die Schwierigkeiten zu bieten, die damals eine Klinikgründung mit sich brachte, aber auch die Stellung und die Erwartungen, die man jungen Frauen entgegen brachte.

Dazu kommen glaubwürdig geschilderte Behandlungsmethoden mit all den Dramen, die sich dabei entwickelten, inklusive fehlschlagender Operationen. Das Verhalten der Betroffenen ist immer nachvollziehbar und geht ans Herz.

Letztendlich gibt es zwar keine Action, wohl aber viele Intrigen und Verstrickungen, die den Leser dazu bringen, weiter zu lesen. Dabei fallen die Figuren niemals aus der Rolle, sondern glänzen durch einen interessanten Facettenreichtum.

Zudem findet das Buch einen ersten Abschluss, es bleiben aber dennoch viele Fragen offen, die Lust auf mehr machen.

 

Fazit:

»Sternstunde« ist der gelungene Auftakt von »Die Schwestern vom Waldfriede« und macht durch seine atmosphärischen und glaubwürdigen Schilderungen von Menschen, Ort und Zeit Lust darauf, die zum Leben erweckte reale Chronik der Klinik auch weiter zu verfolgen.

 

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Buch:

Sternstunde

Reihe: Die Schwestern vom Waldfriede Band 1

Autorin: Corina Bomann

Penguin Verlag, 27. Dezember 2021

Taschenbuch, 608 Seiten

 

ISBN-10: 3328602054

ISBN-13: 978-3328602057

 

Erhältlich bei: Amazon

 

Kindle-ASIN: B09BRCXRVF

 

Erhältlich bei: Amazon Kindle-Edition


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Erstellt: 08.02.2022, zuletzt aktualisiert: 08.03.2024 15:06, 20567