Rezension von Bine Endruteit
Rezension:
„Sternstunde“ ist bereits das zweite Abenteuer von Arthur, auch Art genannt, und seiner Schwester Murtle Mumby. Die beiden Geschwister leben in einem futuristischen und fantastischen Jahr 1851, das dem aus der Geschichte, wie wir sie kennen, nur bedingt ähnelt. Geschichtliche Daten sind die gleichen und irgendwie ist sogar die Gesellschaft eine ähnliche, ansonsten gibt es allerdings viel neues zu entdecken. Auf Schiffen reist man durch den Weltraum, Wesen von verschiedenen Planeten tauchen auf und Arts Mutter ist auch nicht das, was sie zu sein scheint. Zwar lässt sich der zweite Band „Sternstunde“ ohne Vorkenntnisse lesen, das volle Lesevergnügen hat man jedoch erst dann, wenn man auch „Lerchenlicht“ gelesen hat.
Eigentlich will die Familie Mumby nur einen ausgedehnten Urlaub am Strand machen, zu dem sie vom Besitzer des dortigen Hotels eingeladen wurde. Auf Sternstunde sollen ihnen Luxus und Erholung geboten werden. Schon die Reise im Zug, der quer durch das All führt ist ein kleines Abenteuer für sich. Doch vor Ort muss Art leider feststellen, dass nicht alles so idyllisch ist, wie er es sich vorgestellt hatte. Als erstes müssen die neuen Gäste mit Bedauern feststellen, dass sich gar kein Meer auf Sternstunde befindet, dabei wurde ihnen ein Badeurlaub angekündigt. Und außerdem ist da noch der Zylinder, den Arthur in seinem Zimmer findet, und der ihn magisch anzieht. Und was hat es mit der reizenden Französin auf sich, die zwar im Rollstuhl sitzt, aber eigentlich einen sehr fitten Eindruck macht?
Schnell werden die Mumbys in ein neues, großartiges Abenteuer verwickelt, in dem es keine geringere Aufgabe zu erledigen gilt, als die ganze Welt (inklusive aller Planeten) zu retten. Art trifft seinen Freund den Freibeuter Jack wieder und Myrtle findet sich plötzlich auf einem von Monstern besiedelten prähistorischen Planeten wieder. Den Ausschlag für all die Verwirrung gaben die „Moopse“. Eine Rasse aus der Zukunft, die sich auf ganz eigenwillige Weise tarnen kann und in die Gedanken der Menschen vorzudringen vermag. Doch natürlich treten Art und Myrtle gegen diese Bedrohung an.
Auch der zweite Roman dieser Reihen von Philip Reeve ist ein gelungenes Spektakel von zahlreichen Ideen, die auf humorvolle Weise umgesetzt wurden. Ein Teil der Begeisterung, die man bei der ersten Geschichte „Lerchenlicht“ durchlebte, geht natürlich verloren, da die Welt bereits bekannt ist und man auch die Charaktere bereits kennen gelernt hat. Das ändert jedoch nichts daran, dass auch „Sternstunde“ ein Roman voller Witz, skurriler Ideen und großartiger, neuer Wesen ist. Allen voran sind hier natürlich die „Moopse“ zu nennen, gegen die Art und Myrtel diesmal antreten müssen. Was genau es mit ihnen auf sich hat, sollte jeder Leser selbst entdecken. Hier soll nicht zu viel verraten werden, um die Spannung nicht zu nehmen.
Das Buch liest sich wie ein Tagebuch, denn der Autor lässt seinen Protagonisten Art schildern, was er erlebt. So bekommt man schnell das Gefühl mittendrin im Geschehen zu sein. Besonders amüsant sind die Spitzen, die Arthur loslässt, wenn es um seine Schwester Myrtle geht. Die typischen Streitereien zwischen Geschwistern bringen einen immer wieder zum Schmunzeln. Besonders an den Stellen, wo Myrtle selbst zu Wort kommt und sich plötzlich alles ganz anders darstellt, besonders sie selbst, sind hier echte Highlights.
Dazu kommen die großartigen Illustrationen von David Wyatt, der all die fantastischen Einfälle von Philip Reeve in Bilder umgesetzt hat. So wird das Buch noch lebendiger. Es gibt kaum eine Seite ohne eine Zeichnung. Zusätzlich wird jedes Kapitel von einer passenden Abbildung eingeleitet.
Fazit:
Fazit: Auch „Sternstunde“ als der zweite Band um Arthur und Myrtle Mumby ist eine fantastische Science-Fantasy-Unterhaltung. Nicht nur junge Leser werden Spaß an der Lektüre haben, auch Erwachsene werden ihre Freude an den wunderbar skurrilen Ideen haben.
