Sandra Grauer wurde Ende der 1980er Jahre im Ruhrgebiet geboren, wo sie auch heute noch mit ihrer Familie lebt. Schon früh entwickelte sie eine Leidenschaft für amerikanische Serien und Film, fing aber auch selbst an zu schreiben. Dabei bewegt sie sich in verschiedenen Genres – verfasst neben Bodenseekrimis auch Fantasy und Liebesromane. Ihr neustes Werk Tag der Seelen ist Auftakt der zweibändigen Saga Flowers & Bones.
Valentina weiß schon sehr früh, dass sie eines Tages an die Stelle ihrer Großmutter treten wird, denn ab einem bestimmten Alter wird sie »La Catrina« die legendäre Gestalt, die am Tag der Toten die Seelen der Verstorbenen mit den Lebenden vereint oder diesen hilft, wahren Frieden zu finden.
Daher gefällt es ihr nicht wirklich, als ihr Vater überraschend beschließt nach Dublin zu gehen, um in der irischen Hauptstadt eine neue Stelle anzutreten. Zusammen mit ihrem Zwillingsbruder Emiliano fügt sie sich in ihr Schicksal und versucht sich in dem fremden Land und College zurecht zu finden, nicht ahnend, dass sie schon bald im Interesse vieler stehen wird.
Die Autorin vermischt ihn ihrer Geschichte Themen, die typisch für das »Young Adult«-Genre sind – der Schritt, sich in ein selbstbestimmes Leben zu begeben und dabei auch viele neue Begegnungen zu machen – und das zumeist in einem College-Umfeld – mit einem gehörigen Schuss an Urban Fantasy.
Diesmal hat sie sich einen Hintergrund ausgesucht, der noch nicht ganz so oft verwendet wurde wie etwa New Orleans und ihre Voodoo-Hexen, aber durchaus zunehmender Beliebtheit erfreut, weil Lebensfreude und bunte Farben durchaus mit einem Schuss Grusel vermischt werden.
Valentina und ihr Zwillingsbruder Emiliano sind sympathische und glaubwürdige Figuren, rücken aber leider deutlich in den Hintergrund, als sie nach Irland kommen. Denn hier begeht die Autorin den Fehler, zu viele Charaktere und Themen aus ihren vorhergehenden Doppelbänden mit einzubringen und quasi deren Geschichte weiter zu erzählen.
Es gibt zwar immer wieder Versuche, das Buch auch für den Neueinsteiger verständlich zu machen, doch das gelingt nicht so wirklich, weil bis auf die Voodoo-Hexe Lilly nicht wirklich jemand an Profil bekommt.
Auch Spannung will nicht wirklich aufkommen, da das meiste Geschehen eher zerredet wird und nur selten jemand handelt. Zudem verwandeln sich die mexikanischen Geschwister immer mehr zu Spielbällen, die zwischen den einzelnen Gruppen hin und her geschubst werden. Und die mystische Seite der „La Catrina“ kommt zudem völlig zu kurz.
Alles in allem hat das Buch gute und interessante Ansätze, verliert sich aber im Verlauf der Handlung immer mehr in Nebensächlichkeiten und Probleme anderer.