Teufelsacker (Autor: Carsten Steenbergen)
 
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Teufelsacker von Carsten Steenbergen

Rezension von Christel Scheja

 

Der 1973 in Düsseldorf geborene Carsten Steenbergen arbeitet hauptberuflich als Softwarebetreuer und Programmierer. Nebenher schreibt er Romane und Hörspiele mit phantastischen Themen. In „Teufelsacker“ führt er in ein vergangenes Zeitalter zurück, in dem Aberglaube und Magie noch dicht beieinander lagen.

Mitte des 13. Jahrhunderts schickt der amtierende Graf von Kessel seinen ältesten Sohn Heinrich ins Kloster Gleidebach, damit er dort neben Demut und Gehorsam auch ein wenig Bildung mitbringt, die einem zukünftigen Landvogt gut anstehen dürfte.

Der junge Mann ist nicht gerade glücklich über die Entwicklung, sind die Tage doch mit einförmiger Arbeit und Langeweile ausgefüllt und das strenge klösterliche Leben gar nicht sein Ding.

Doch dann werden zwei Fuhrleute übel zugerichtet aufgefunden, der Überlebende faselt zudem noch wirres Zeug von einer unheimlichen Gestalt. Heinrich beschließt ihm zu helfen, ist er doch der Onkel seiner heimlichen Liebe Katharina.

Tatsächlich zeigt sich schon bald, dass eine Kraft in der Gegend wütet, der mit normalen Mitteln nicht beizukommen ist – oder nutzt jemand den Aberglauben und die Angst der Leute vor magischen Wesen aus?

Ein Wanderprediger gießt zudem noch Öl ins Feuer, indem er die Furcht der Einheimischen schürt und Verdacht gegen diejenigen ausspricht, die seinem Treiben ein Ende bereiten wollen.

So ist es an Heinrich, die Wahrheit heraus zu finden, denn schon bald steht auch das Leben seiner Geliebten auf dem Spiel.

 

„Teufelsacker“ liest sich in erster Linie wie eine Mischung aus historischem Roman und Krimi, die phantastischen Elemente bleiben eher verhalten. Zunächst nutzt der Autor die Seiten, um die Figuren und ihr Umfeld genauer vorzustellen, nachdem er den Leser mit der grausigen Szene am Anfang neugierig gemacht hat. So lernt man die wichtigen Figuren gut kennen und versteht auch später ihr Handeln besser. Auch die Zeit wird plastisch, ohne dass der Autor den Leser mit zu vielen Fakten überlastet.

Die Ermittlungen gehen eher gemächlich vonstatten, wirken aber gerade dadurch sehr glaubwürdig und realistisch, wird doch deutlich, dass sich vieles nicht erklären lässt und doch übernatürlichen Ursprungs ist. Alte deutsche Mythen und Sagen über Korngeister fließen ein und machen die Atmosphäre dichter.

Auch der Protagonist entwickelt sich weiter. Heinrich ist zunächst der etwas überhebliche adlige Jungspund, der auf alles ein wenig herabblickt, wird aber durch diese erste Bewährungsprobe zu einem verantwortungsvollen Mann. Die Liebesgeschichte entwickelt sich ebenfalls langsam und nachvollziehbar, ist Triebfeder des Helden, dominiert ihn aber nicht.

Zum Ende hin steigert sich die Spannung jedenfalls, um im Showdown noch mit einer netten Überraschung aufzuwarten, die das Buch angenehm abrundet.

 

Alles in allem kann sich „Teufelsacker“ sehen lassen und spricht auch Leser an, die mit phantastischen Romanen nicht so viel anfangen können, da die historischen Krimielemente überwiegen. Die Geschichte selbst ist glaubwürdig, atmosphärisch und spannend bis zum Ende aufgebaut.

 

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Buch:

Teufelsacker

Autor: Carsten Steenbergen

Feder und Schwert, erschienen Dezember 2012

broschiert, 390 Seiten

ISBN-10: 3867621063

ISBN-13: 978-3867621069

Erhältlich bei: Amazon

Kindle Edition

ASIN: B00B3W5VCG

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 18.03.2013, zuletzt aktualisiert: 02.12.2021 18:51, 13023