Teufelslist (Autor: Christian Mørk)
 
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Teufelslist von Christian Mørk

Rezension von Wiebke

 

Rezension:

Hunger nach Liebe, das zeichnet die Frauen aus, die auf den Charme des Märchenerzählers Jim Quick hereinfallen. Gut aussehend, charmant und mit dem gewissen Etwas zieht er sie in seinen Bann und bringt ihre Herzen zum Schmelzen. Tag für Tag tingelt er durch die Pubs von Irland und erzählt die tragische Geschichte eines Prinzen, der seinen Zwillingsbruder tötet und zur Strafe als Wolf weiterleben muss. Die Erzählungen des charismatischen Wanderers gehen auch an den drei Walsch-Schwestern und ihrer Tante nicht spurlos vorbei und so wie die anderen weiblichen Dorfbewohner, erliegen auch sie dem Charme des fremden Mannes. Eine Entwicklung, die für sie verheerend enden sollte.

 

Der Postbote Desmond Kean findet die Leichen dreier Frauen, die auf grausame Art ums Leben gekommen sind. Erschlagen, vergiftet, an Ketten gefesselt. Die Bewohner des kleinen irischen Dorfes Malahide sind geschockt. Während die örtliche Presse sofort einen Verdacht hegt und ihn unter der Überschrift "Sklavenschwestern von eigener Tante ermordet" präsentiert, wollen die Bewohner des Dorfes nichts mit den Morden zu tun haben. Sogar die Ermittlungen der örtlichen Polizei verlaufen erstaunlich schnell im Sande. Nur der Postbote Desmond Kean kann den Vorfall nicht vergessen. Von Schuldgefühlen geplagt, verlässt er den Ort und überlässt seinen Job dem jungen Hobbyzeichner Naill Cleary. Aber auch dieser bleibt nicht lange dort. Denn schon kurz nachdem er inmitten der unzustellbaren Sendungen ein Tagebuch findet, das eine der toten Frauen geschrieben hat, verliert er seinen Job. Beeindruckt von dessen Inhalt verfolgt er nur noch das eine Ziel, den Tod der drei Walsch-Schwestern aufzuklären.

 

Christian Mørk hat für sein Buch „Teufelslist“ eine ungewöhnliche und interessante Art der Darstellung gewählt. Eingebettet in die Ausführungen eines Erzählers, hat er zwei Tagebücher gestellt, die von den Opfern kurz vor ihrem Tod geschrieben wurden und auf ihre eigene Art und Weise die Geschehnisse erklären. Ohne Kommissar oder Sonderkommission, nur durch das Engagement eines Postboten und mit Hilfe der aufgefundenen Tagebücher, werden dem Leser die Motive des Verbrechens und seine Aufklärung deutlich. Eine Geschichte, die an ein Märchen für Erwachsene erinnert, allerdings sehr grausam vonstatten geht. Aber nicht nur die ungewöhnliche Art der Erzählung, auch der Schreibweise des Autors überzeugt. Seite für Seite enthüllen zwei Tagebücher die für das Verständnis des Lesers notwendigen Fakten, ohne auf die Darlegung der Gefühle und Sichtweisen der Opfer zu verzichten. So entwickeln sich die Ereignisse erst allmählich, bis sie sich letztendlich wie ein Puzzle stimmig aneinanderfügen lassen. Aber bis es soweit ist, wartet der Leser voller Ungeduld auf das entscheidende Teil, das dem Ganzen einen Sinn verleiht. Leicht und flüssig, ohne unnötige Ausschweifungen, gelingt es dem Autor eine gleich bleibende Spannung aufzubauen, die es dem Leser leicht macht, das Buch in einem Zug zu genießen.

 

Fazit:

„Teufelslist“ ist ein Roman mit kriminalistischen Elementen, der wie ein mystisches Märchen für Erwachsene anmutet. Erfrischend anders und überaus lesenswert.

 

Hinweis: Das Buch ist im März 2009 als gebundene Ausgabe unter dem Titel „Darling Jim“ beim Piper Verlag erschienen.

 

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 202404251547275fc21356
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Buch:

Teufelslist

Original: Darling Jim

Autor: Christian Mørk

Übersetzer: Violeta Topalova

Taschenbuch, Seiten 350

VERLAG, erschienen im Juni 2010

 

ISBN-10: 3492258832

ISBN-13: 978-3492258838

 

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 23.12.2010, zuletzt aktualisiert: 02.12.2021 18:51, 11400