The Curse of Truth and Sound von Anne Herzel

Reihe: Die göttlichen Artefakte Band 2

 

Rezension von Christel Scheja

 

Weiter geht es im Zyklus um Die göttlichen Artefakte, denn nach The Curse of Time and Taste fordert nun The Curse of Truth and Sound, die Helden und auch Leser heraus, zugleich wird auch das zweite große und wichtige Thema vertieft. Denn die Helden von Anne Herzel sind anders als man denkt.

 

Schon eine ganze Weile ist Vanelle Oceanshare keine Piratenjägerin mehr, denn sie hat sich auf die andere Seite gestellt, in der Alverre-Bande eine neue Familie und endlich auch eine wichtige Bestimmung gefunden hat.

Denn den Piraten geht es um mehr als einfach nur reiche Handelsschiffe und Küstenstädte für den eigenen Profit auszurauben. Sie sind auf der Suche nach ganz besonderen Karten, die ein Geheimnis bergen, das die ganze Welt auf den Kopf stellen könnte.

Nach den letzten Abenteuern ist die Oasis schwer angeschlagen, die Mannschaft wirkt durch den Verlust vieler Freunde und Gefährten gebrochen. Aber es scheint, dass sie nun mehr denn je gebraucht werden, um die Götterbiester im Zaum zu halten und eine Bestimmung zu erfüllen, die einigen von ihnen bereits mehr bewusst scheit, als ihnen lieb ist.

 

Diente der erste Band noch dazu, um die wichtigen Figuren und die Welt vorzustellen, so kann sich Anne Herzel nun mehr den Konflikten widmen, die durch die Entwicklungen entstanden sind.

Denn nun weiß auch Vanelle – und damit der Leser - dass hinter allem mehr als nur eine harmlose Piratengeschichte steckt. Denn Rivay hat eine Menge zu verbergen und auch die junge Heldin lernt nach und nach besser mit ihren Gaben und dem Fluch umzugehen, den sie durch ein göttliches Artefakt angenommen hat.

Und sie wird ebenfalls in das Spiel eingeweiht, das hinter den Kulissen tobt und bis in göttliche Gefilde reicht. Und die lassen natürlich so manche kleinliche Treibjagd verblassen – manchmal auch in einem anderen Licht erscheinen.

Und nicht zuletzt dient die Geschichte auch dazu, die Karten zwischen den Charakteren neu zu missen. Einiges an Spannung entsteht auch durch die Probleme, die durch Missverständnisse und Misstrauen entstehen.

 

Das macht die Figuren auch überaus menschlich, man lernt schnell Sympathien und Ablehnung zu entwickeln, aber auf der anderen Seite auch, vorgefasste Meinungen über den Haufen zu werfen.

Und wie auch schon im ersten Band ist die queere Thematik attraktiv und harmonisch in die Handlung eingebaut, macht deutlich, das egal, was man ist, man in erster Linie ein Mensch bleibt.

Zudem werden jede Menge Weichen gestellt, die neugierig auf mehr machen, vor allem auf die Entwicklungen, die sich durch die Enthüllungen und Hinweise auf den Hintergrund ergeben haben. Auch wenn Beziehungen diesmal eine wichtige Rolle spielen, so setzt die Autorin dennoch weiterhin genau so stark auf das Abenteuer, so das auch Fans der Fantasy-Aspekte nicht zu kurz kommen.

 

Fazit:

»The Curse of Truth and Sound« ist ein würdiger zweiter Band der Saga um »Die göttlichen Artefakte« in der nicht nur Entwicklungen weitergesponnen, sondern auch neue Weichen gestellt werden. Zudem schafft es die Autorin auch diesmal wieder die queeren Themen glaubwürdig und nachvollziehbar in das spannende Abenteuer einzubauen.

 

Nach oben