The Dork Side of the Goon (Dork Tower)
 
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The Dork Side of the Goon

Reihe: Dork Tower Sammelband VI

Rezension von David Grashoff

 

Obwohl ich nun schon seit einigen Jahren durch die Rollenspielszene Deutschlands geistere, muss ich jedoch gestehen, dass ich bisher nicht in den Genuss gekommen bin, eines von Kovalics gezeichneten Oden an das Nerd Dasein zu lesen. Normalerweise bin ich bei Produkten denen das „Kult“ Label anhaftet immer ein wenig skeptisch, doch als ich meine Zweifel zur Seite schob, um mir das neueste Dork Tower Sammelband anzuschauen, wurde mir bereits beim Durchblättern des 176-seitigen Paperback Bandes klar, dass die Beliebtheit dieser Geschichten und seiner Protagonisten - Matt, Ken, Igor und der Bisamratte Carson -, unter anderem an den hohen Wiedererkennungswert liegt. Schon der erste Comic Strip, der von der schlechten Wahl von Charakternamen handelt, entlockte mir ein Schmunzeln, da es natürlich auch in meinen Spielrunden immer mal wieder vorkommt, dass ein Charaktername verschandelt wird.

 

The Dork Side of the Goon heißt das nun schon sechste Sammelband, dessen Titel, sowie das Coverbild, Anspielungen auf die LP (für die jüngeren unter uns: LP = Langspielplatte = Vorgänger der CD) The Dark Side of the Moon von Pink Floyd sind, ein psychedelisches Werk, dass in den Siebzigern für Furore sorgte. Das Band enthält die The Dork Tower Ausgaben 25 bis 29, eine Kurzgeschichte und ein Brettspiel. Die Zeichnungen sind in einem einfachen Stil gehalten, haben aber in ihrer Schlichtheit einen gewissen Charme, der an die alten Peanuts Strips erinnern. Eigentlich kein Wunder, denn wie wir in The Dork Side of the Goon erfahren, ist Charles Schulz, der Schöpfer von Charly Brown, Snoopy und Co., eines der großen Vorbilder von John Kovalic. Neben dieser Hommage an Schulz und den vielen witzigen Kurzstrips mit hohem Wiedererkennungswert, gibt es noch einen längeren Abschnitt der den Namen „Dice Fidelity“ trägt und beleuchtet das schwierige Leben eines Rollenspielladenbesitzers. Dabei handelt es sich um eine kleines amüsantes (Rollenspiel)Plagiat des „High Fidelity“ Romans von Nick Hornby, samt Top 5 Listen.

Obwohl die meisten Comic Strips in sich abgeschlossen sind, gibt es hier trotzdem einen roten Faden, der Matt auf seinem Leidensweg der Liebe begleitet. Besonders gefallen hat mir der Abschnitt über das Clanbuch - Trübsaal, eine gelungene Parodie der Vampire Clanbücher mit einigen sehr witzigen Sticheleien auf die Patchuli Fraktion unter den Rollenspielern. Aber auch die Kurzgeschichte „Igors letztes Rendezvous: Die Legende von Serapen-Bob“ von niemand geringerem als Micheal A. Stackpole, ist wirklich gelungen und so ist es kein Wunder, dass sie für den Origin Award nominiert wurde.

 

John Kovalic setzt uns Rollenspielverrückten, Fantasy und Sci-Fi Jüngern, Sammelkartenfetischisten, PC und Konsolendaddlern, konsumsüchtigen Sammlern einen Spiegel vor, von dem wir erst einmal denken, er würde das Bild verzerren. Doch bei näherer Betrachtung ist es unsere Wahrnehmung die verzerrt ist, sind Kovalics Bilder doch gestochen scharf und trotz ihrer gezeichneten Niedlichkeit so lebensnah, dass wir uns fragen müssen: sind wir nicht alle ein bisschen Nerd?

 

Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240427051437b1e27eda
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Comic:

The Dork Side of the Goon

Reihe: Dork Tower Sammelband VI

Autor: John Kovalic

Übersetzung: Michael Stackpole

Verlag: Feder und Schwert

Format: Softcover

Sprache: Deutsch

ISBN-Code: 3-9372-5539-7

Anzahl Seiten: 176

Erhältlich bei Amazon


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Erstellt: 03.09.2005, zuletzt aktualisiert: 31.12.2023 11:30, 1160