The Nazi Island Mystery (Autor: r.evolver)
 
Zurück zur Startseite


  Platzhalter

The Nazi Island Mystery von r.evolver

Rezension von Cronn

 

Im Grenzbereich zwischen Kitsch, Kunst und Kommerz zu manövrieren ist gewagt. Allzu leicht stürzt man beim Höhenflug ab, kommt mal auf die eine, mal auf die andere Seite zu liegen.

Im Filmbereich meistert sich Quentin Tarantino seit Jahren mehr oder auch mal weniger gelungen durch den Dschungel des Trash. Aber im Literaturbetrieb gilt seit langer Zeit die Maxime – „Meide den Trash!“. Dass dies aber durchaus nicht stets als Dogma zu sehen ist, versucht R. Evolver mit seinem Roman „The Nazi Island Mystery“ zu beweisen.

Doch worum geht es eigentlich in „The Nazi Island Mystery“?

 

Inhalt:

„Europa, 20 Minuten in der Zukunft. Das Vierte Reich regiert mit eiserner Hand – und ist zugleich eine absurd-surreale Entertainment Entertainmentfabrik. UFO-Mutterschiffe besuchen die Erde nur, um für intergalaktische Fernreisen zu werben. Aliens fechten auf unserem Planeten mit Laserpistolen den Wettstreit der Ideologien aus. Und auf einer mysteriösen Nazi-Insel im Mittelmeer machen Sado-Lederbräute und verrückte Wissenschaftler gefährliche Experimente.

Im allgemeinen Irrsinn gibt es nur eine, die Freiheit und Demokratie retten kann: Kay Blanchard, Agentin des britischen MI6, sex- und drogensüchtig und mit einer ungesunden Vorliebe für Mord im Staatsauftrag...“

Soweit der Klappentext des Buches. Dem muss hinzugefügt werden, dass beim Inhalt noch zweifelhafte Kloning-Versuche auftauchen und Morde an britischen MI6-Agenten, die offensichtlich damit in Verbindung stehen.

 

Kritik:

„The Nazi Island Mystery“ ist ein trashiger Roman, der kein Blatt vor den Mund nimmt. Aus der Sicht der Protagonistin Kay Blanchard geschrieben, mutet er oftmals trashiger an, als er zwischen den Zeilen ist. Die Sex- und Drogenexkapaden bringen hinsichtlich des Plots nur wenig, so dass man dem Roman handwerkliche Schwächen zuschreiben muss, sofern man den Roman unter literarisch-künstlerischen Aspekten betrachtet.

Sieht man ihn als reinen Unterhaltungsroman, so geht dieses Verhalten allerdings in Ordnung. Der Autor R. Evolver hat sich mit „The Nazi Island Mystery“ allerdings nicht eindeutig für eine der Richtungen entschieden. Somit bleibt dem Leser viel Raum für Spekulationen. Gelungen sind die Kapiteleinführungen, welche dem einzelnen Kapitel vorausgehen und für großen Spaß im Stil eines „Simplicissimus Teutsch“ sorgen. Leider ist die Umsetzung nicht ganz so spaßig, wie der Klappentext und auch die einzelnen Kapiteleinführungen es dem Leser glauben machen wollen.

 

Fazit:

„The Nazi Island Mystery“ ist Trash. Dessen ist sich der Autor R. Evolver bewusst, bemüht sich aber auch um literarischen Anspruch hinsichtlich der sublimen Zwischentöne. Dass dies nicht immer gelingt, liegt im Handwerklichen begründet.

Begründete Hoffnung auf einen zweiten Band existiert, in welchem der Autor sich um neue Aspekte kümmern und die handwerklichen Unsicherheiten in Eindeutigkeiten umwandeln könnte. Dann wird aus dem nahezu reinen Trash, ein Trash mit Anspruch.

 

Nach oben

Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 2024042009031700d5956f
Platzhalter

MEDIUM:

The Nazi Island Mystery

Autor: r.evolver

Taschenbuch: 140 Seiten

Verlag: EVOLVER (26. April 2010)

Sprache: Deutsch

ISBN-10: 395025580X

ISBN-13: 978-3950255805

Erhältlich bei: Amazon


Platzhalter
Platzhalter
Erstellt: 16.07.2010, zuletzt aktualisiert: 02.12.2021 18:51, 10721