The Other Woman – Im Netz der Lügen von Jane Isaac
Reihe: Beth Chamberlain Band 1
Rezension von Christel Scheja
Jane Isaac ist eine britische Autorin, die im ländlichen Northhampshire lebt und bereits acht Romane veröffentlicht hat. Mit dem hier vorliegenden Roman startet sie ihre Reihe um die Opferschutzbeamtin Beth Chamberlain.
Der bisher unbescholtene Cameron Swift wird von einem unbekannten Motorradfahrer vor seinem Haus erschossen, als er gerade zur Arbeit fahren will. Dadurch ist es nicht verwunderlich, dass Monica, seine Frau unter Schock steht. Deshalb sendet man die speziell ausgebildete DC Beth Chamberlain zu ihr, um mehr zu erfahren.
Das Rätsel wird noch größer als sie eine gewisse Sara Swift bei der Polizei meldet, die ebenfalls behauptet mit Cameron zusammen gelebt und zwei Töchter von ihm zu haben. Das ist nur der Anfang, denn schon bald steckt die Beamtin in einem Netz voller Lügen, dessen Wahrheiten ganz anders sind als gedacht.
Mit einem Twist – einer dramatischen Szene fängt die Geschichte an, so dass der Leser gleich mitten im Höhepunkt ist, dann aber erst einmal zurückschalten muss, da die Tage zuvor aufgerollt werden.
Die Autorin benutzt dabei klassische Themen, denn schon bald darf sich der Leser fragen, ob das Opfer wirklich unschuldig war und ob er nicht selbst Dreck am Stecken hatte. Die Handlung ist sauber und routiniert aufgebaut, arbeitet mit bekannten Versatzstücken, die den Leser am Ball halten und neugierig auf mehr machen. Klischees werden auch gerne benutzt, aber immerhin nett variiert, so dass man lange weiter rätseln darf.
Dazu kommt ein gefälliger Schreibstil und eine angenehme Übersetzung, die das Lesen leicht machen.
Die Figuren entwickeln sich recht gut – man merkt sehr genau, dass vor allem die Frauen im Fokus der Autorin stehen und dementsprechend ausgearbeitet werden, so dass man deren Schicksal sehr gerne weiter verfolgt.
Einzig bei der Auflösung macht es sich die Autorin einfach und zaubert einen passenden Täter hervor, der nur bedingt eingeführt wurde. Alles in allem kann man aber nicht meckern, denn die Spannung wird bis zum Ende aufrecht erhalten. Einzig eine gewisse Romanze hätte man sich schenken können, denn sie ist weder für die Handlung noch die Charakterentwicklung bedeutsam, da fielen die familiären Probleme mehr ins Gewicht.
Fazit:
Alles in allem ist »The Other Woman – Im Netz der Lügen« ein solider Kriminalroman mit sympathischen Hauptfiguren und spannenden Entwicklungen, die aber überschaubar genug sind, um ihn auch zwischendurch mal mit Pausen zu lesen.
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