Filmkritik von Cronn
In den achtziger Jahren waren Filme wie Braindead oder auch The Evil Dead en vogue. In diesen Streifen wurde regelmäßig explizite Gewaltdarstellungen handwerklich umgesetzt, indem handgemachte Effekte von den Regisseuren eingesetzt wurden.
Das Publikum für diese Art von Horrorfilmen ist noch vorhanden, allerdings hat es in den letzten Jahren nicht mehr viele singuläre Filme mit dieser Machart zu sehen bekommen. Eine der letzten Bastionen der handgemachten Effekte ist mit Abstrichen die TV-Serie The Walking Dead, wobei auch hier mehr und mehr CGI verwendet wurde.
Aber ein Film verspricht Hilfe: The Void.
Worum es geht und wie er sich in der Kritik schlägt, soll die nachfolgende Rezension zeigen. Aber schauen wir als erstes auf den Inhalt:
Inhalt:
Sheriff Carters gemütliche Nachtschicht endet jäh, als ihm aus dem Wald ein blutender Mann vor das Auto rennt. Umgehend bringt Carter den Verletzten ins naheliegende Krankenhaus, doch damit tritt er ungewollt eine höllische Lawine los. Zuerst tauchen zwei mysteriöse Jäger auf, die dem Unbekannten nach dem Leben trachten. Aber schon bald sieht sich die illustre Schar von Patienten und Angestellten einem viel größeren Problem gegenüber: Niemand kann das Krankenhaus verlassen, denn draußen versammelt sich eine Messer schwingende Horde von in weißen Roben gekleideten Gestalten, die jeden Fluchtversuch vereiteln. Und als dann drinnen die ersten Opfer zu ekelerregenden Monstern mutieren, müssen die Überlebenden erkennen, dass sich das Tor zur Hölle zu öffnen beginnt …
Der offizielle Pressetext enthält die wichtigsten Handlungsstränge, ohne zuviel zu spoilern. Von daher kann sofort zur Kritik übergegangen werden.
Kritik:
»The Void« ist ein Streifen, der vom Drehbuch her keine avantgardistischen Neuerungen wagt, sondern auf Bewährtes setzt: Abgeschlossenheit und der Kampf gegen einen Bösewicht beherrschen die Dramaturgie. Dabei wirkt er durch seinen Rückbezug auf die Kerntugenden der Horrorfilme geradezu erfrischend, was allerdings nicht darüber hinwegtäuschen sollte, dass man es mit einem klassischen einsträngigen Handlungsverlauf zu tun hat. Eine Revolution des Genres sollte niemand erwarten.
Wer sich auf »The Void« einlässt, bekommt dafür handwerklich saubere Arbeit und auch inszenatorisch ist der Film ohne Mängel. Die Spannung baut sich nach einem Anfangsknall langsam auf und erreicht kurz vor dem mythischen Schluss ihren Höhepunkt.
Auch die Schauspieler machen ihre Arbeit recht gut. Manchmal wirkt der Hauptdarsteller leider etwas überfordert mit der Aufgabe, überzeugend zu spielen. Aber das sind nur wenige Momente. Die Cast erfüllen ihre Rollen sehr gut.
Ein besonderes Lob gilt den Effekten. Hier wurde auf handwerkliche Effekte zurückgegriffen. Das gibt dem Film einen 80er-Jahre-Look und wirkt authentisch. So schön gesplattert wurde in den letzten Jahren kaum mehr. Prima!
Fazit:
»The Void« holt das Genrepublikum an einem Punkt ab, den man sich seit Längerem wieder erhofft hatte. Die konservative Attitude von Dramaturgie und Durchführung erfindet das Rad nicht neu, bietet aber gelungene Horrorkost.
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