The Walking Dead – Das offizielle Koch- und Überlebenshandbuch
Rezension von Christel Scheja
Schon als Comic erreichte „The Walking Dead“ einen gewissen Kultstatus, weil die Macher nicht nur auf Horror und Grausamkeit setzten, sondern auch die zwischenmenschlichen Probleme, die sich Menschen untereinander bereiten können – gerade in einer Notsituation. Durch die Umsetzung in eine Fernsehserie wurden noch mehr Zuschauer erreicht und Fans gewonnen, die man nun auch mit allerlei Merchandise ködern kann. Obwohl gerade das „The Walking Dead – Das offizielle Koch- und Überlebenshandbuch“ durchaus auch Informationen bietet, die man in der Realität beherzigen kann.
Aufgespalten ist es in zwei Bereiche. Das erste Kapitel „Überlebensgrundlagen“ liest sich wie viele Notfallratgeber, wenngleich auch dem Background der Serie angepasst, aber die Tipps zum Einlagern von Lebensmitteln und anderen Dingen sind durchaus auch Strategien, die die Regierungen herausgibt, damit die Menschen bei Naturkatastrophen und Kriegsfällen nicht gleich ohne jede Nahrung darstellen.
Das Kapitel über die Jagd und das Sammeln ist eher kurz gehalten, dürfte aber auch entsprechenden Büchern entnommen worden sein und die dortigen Hinweise grob zusammenfassen. Ob man also wirklich alles so austesten sollte, steht auf einem anderen Blatt.
Schon in den nächsten Kapiteln folgen die Rezepte, zunächst geordnet nach Mahlzeiten. Beim Frühstück überwiegen die Variationen von verschiedenen Eiergerichten, damit man sich nicht immer nur das normale Rührei herstellen muss. Protein – und Fettreich sind die Lebensmittel, damit sie den Überlebenskünstlern einen guten Start in den Tag erlauben.
Ähnlich sieht es bei den Mittagessen, ebenso wie bei der Zusammenstellung von Süßigkeiten und Getränken. Und nicht zuletzt erfährt man auf die Schnelle auch einiges zur Konservierung von Lebensmitteln.
Die hier vorgestellten Gerichte sind vor allem eines – kalorienreich und nahrhaft – denn in einer Welt, in der die Menschen jedes Quentchen an Energie fürs Überleben brauchen, kommt die schlanke Taille irgendwann von selbst, denn nach Zeiten des Überflusses folgen auch immer solche des Hungers, deshalb nimmt man, was man kriegen kann und schlägt auch entsprechend zu.
Die Autorin hat schon die Rezepte ausgesucht, die man auch mit einfachsten Mitteln, als der Pfanne oder dem Topf über offenem Feuer herstellen kann oder in einem primitiven Backofen, der ebenfalls noch mit Holz oder Kohle befeuert wird. Die Bilder sorgen zusätzlich dafür, dass das richtige Ambiente aufkommt, denn nicht immer werden Töpfe zum Kochen benutzt.
Einige der Gerichte werden die Fans sicherlich aus der Serie wiedererkennen, sind sie doch bewusst für das Buch adaptiert und angepasst werden, so dass man sich wie seine Helden fühlen und entsprechendes Essen zubereiten kann. Und bei „Des Governours Begrüßungsrührei“ oder „Carls Schokopudding“ kommen sicherlich entsprechende Assoziationen auf.
Gerade wenn die Titel mit einem Namen versehen sind, kann man davon ausgehen, dass dieses Essen schon irgendwann in einer Folge zu sehen war oder zumindest von anderen erwähnt wurden.
Alles in allem kann man aus diesen Gerichten wunderbar das Buffet für eine entsprechende Motto-Party zusammenstellen und auch das ein oder andere Rezept am Wochenende kochen. Nur wenige sind nämlich alltagstauglich, die meisten brauchen doch ein wenig mehr an Vorbereitungszeit, teilweise müssen Zutaten, sogar eine Nacht ruhen. Das Ambiente stimmt aber – die zubereiteten Gerichte sind passend abgelichtet, so dass man sich selbst ein Bild machen und Lust aufs Selberkochen bekommen kann.
Wie bei vielen Kochbüchern zu Fernsehserien, benutzt auch „The Walking Dead – Das offizielle Koch- und Überlebenshandbuch“ bereits bekannte Rezepte, vermutlich in erster Linie aus der ländlichen amerikanischen Küche, bettet diese aber in das passende Ambiente ein, so dass die Fans vermutlich ihren Spaß damit haben werden, ab und zu mal zu speisen, wie Rick, Carl, Negan und Co..
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