Tod und Teufel (Autor: Frank Schätzing) (Hörspiel)
 
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Tod und Teufel von Frank Schätzing

Hörspiel

 

Rezension von Christel Scheja

 

Rezension:

Frank Schätzing wurde durch seinen Thriller „Der Schwarm“ zum Bestseller-Autor. Erst dadurch wurden auch seine zuvor erschienenen Romane wie „Tod und Teufel“ für eine breitere Öffentlichkeit interessant.

Der historische Kriminalroman ist inzwischen mehrfach aufgelegt worden, als Hörbuch erschienen und sogar als Hörspiel heraus gegeben worden. Der Hörverlag bietet letzteres nun in einer preisgünstigen Sonderausgabe an.

 

Das Leben ist nicht gerade einfach im 13 Jahrhundert. Davon wissen vor allem die Menschen der unteren Schichten ein Lied zu singen, zu denen auch Jacop der Fuchs gehört. Der rothaarige Tagedieb schlägt sich jedenfalls mehr schlecht als recht durchs Leben und ernährt sich vorwiegend durch kleinere Diebstähle, meistens Äpfel. Denn immer wenn es etwas größeres ist, gerät er in Schwierigkeiten, so wie jetzt.

Nur mit Mühe und Not gelingt es ihm der wütenden Verfolgermeute zu entkommen. Dank der munteren Färberin Richmodis kann er sich vor ihnen verstecken. Zum Dank flirtet er heftig mit dem Mädchen, dass seinem Vater eine gute Tochter ist.

Doch bevor mehr aus den beiden wird, beschließt Jacop sich nun doch noch den Magen zu füllen und gedenkt sich im Garten Erzbischof Konrads ein paar der reifen saftigen Äpfel zu holen.

Doch dadurch ist er zur falschen Zeit am falschen ort und beobachtet, wie der Dombaumeister Gerhard Morart bei einem Inspektionsgang auf der Baustelle von einem Gerüst stürzt – oder besser gestoßen wird, denn er sieht einen Schatten in der Nähe des Mannes. Weil er nicht flüchtet, sondern dem Sterbenden helfen will und dabei dessen letzte Worte mitbekommt, gerät er ohne es zu wissen in eine Intrige größeren Ausmaßes.

Er muss von nun an um sein Leben fürchten, denn die Verschwörer, die den Dombaumeister auf dem Gewissen haben, tun alles, um ihre Intrige, die nun bald Früchte tragen soll, geheim zu halten. Sie kaufen sogar Zeigen, die falsche Aussagen abgeben, um die Untersuchungen zu behindern. Jacop versteht das nicht und versucht als ernsthafter Christenmensch ehrlich zu sein, aber das ist sein Fehler. Denn wie ernst die Lage wirklich ist, begreift Jacop aber erst, als alle Menschen, denen er von seinen Beoachtungen erzählt, wie der Hure Maria und dem Bettler Tillman, eines unnatürlichen Todes sterben.

Mit dem Mut der Verzweiflung versucht er nun dem Assassinen immer einen Schritt voraus zu sein und wagt mit den letzten Menschen, denen er noch trauen kann, die Flucht nach vorne...

 

Es kommt selten vor, dass ein Autor auch noch so rege ist, die Hörspielumsetzung seines eigenen Romans zu schreiben und zu produzieren. Frank Schätzing ist eine dieser Ausnahmen. Mit einem wahren Staraufgebot an deutschen Schauspielern hat er die Geschichte zum Leben erweckt. Dabei sind unter anderem Mario Adorf und Anke Engelke, Gerd Köster und Peter Matic. Nicht selten sprechen sie sogar mehrere Rollen neben ihrer eigentlichen Figur. Selbst der Autor ist mit von der Partie. Anstatt aus dem Roman ein Kammerspiel mit wenigen Personen zu machen, kommen hier auch die unwichtigeren Figuren zu Wort, die oft nur in einer oder zwei Szenen auftauchten. Auf der anderen Seite übernimmt der Erzähler auch oft eine einführende und beschreibende Funktion, um Geschehnisse zusammen zu fassen und die Umgebung der nächsten Szenen zu beschreiben. Trotz der eher sparsam verwendeten Geräuscheffekte erwacht das mittelalterliche Köln dennoch zum Leben, da man unwillkürlich vieles im Kopf ersetzt.

Dabei schlägt das Hörspiel aber auch eine Brücke zur Moderne. Die Musik ist eher untermalender Soundtrack als zeitgenössisch. Ebenso wie die manchmal etwas flapsigen Dialoge macht es die Handlung zeitlos.

Ansonsten ist sie relativ spannend und weiß zu unterhalten Längen gibt es nur im Mittelteil, wenn die Handlung ein ums andere Mal Haken schlägt, ohne wirklich voran zu kommen. Ganz wettmachen können die Sprecher diese Schwäche des Hörspiels nicht, bieten aber ansonsten durchweg gute Leistungen.

 

Fazit:

Das macht „Tod und Teufel“ zu einem unterhaltsamen, wenn auch nicht immer spannenden Hörspiel, das durch einige Kürzungen mehr sicherlich noch viel besser geworden wäre. Es erfüllt aber durchaus seinen Zweck und kann gerade in den Wintermonaten beim einfachen Zuhören, Basteln oder Vorbereiten von Geschenken durchaus in eine andere Zeit versetzen.

 

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Hörbuch:

Tod und Teufel

Autor und Hörspielbearbeitung: Frank Schätzing

Musik und Regie: Frank Schätzing & Loy Wesselburg

Hörspiel auf 7 CDs

ca. 525 Minuten Laufzeit

Der Hörverlag, September 2008

 

ISBN-10: 3867173214

ISBN-13: 978-3867173216

 

Erhältlich bei Amazon

 

Sprecher:

Hans Jürgen Wolf

Mario Adorf

Thomas Balou Martin

Anka Zink

Volker Niederfahrenhorst

Frank Schätzing

Timo Niesner

Gerd Köster

Sven Hasper

Anke Engelke

Heinz Ostermann

Peter Matic

Cordula Stratmann


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Erstellt: 09.10.2008, zuletzt aktualisiert: 18.04.2024 19:21, 7532