Todessaat (Reihe: Necroscope Bd. 5; Autor: Brian Lumley)
 
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Todessaat von Brian Lumley

Necroscope Bd. 5

 

Rezension von Ingo Gatzer

 

Rezension:

Mit "Todessaat" veröffentlicht der auf Horror-Literatur spezialisierte Verlag Festa den fünften Band von Brian Lumleys Necroscope-Zyklus. Das wie gewohnt edel aufgemachte Buch - schwarzer Einband mit goldenen Lettern und ein praktisches Lesebändchen - umfasst die Werke "Totenhorcher" und "Blutkuss", die zuvor in Deutschland als separate Teile auf den Markt kamen.

 

Die Dinge haben sich für Harry Keogh zum Negativen gewandelt. Im vierten Teil der Reihe hat sich der Necroscope infiziert. Dumm nur, dass sich der Totenhorcher keinen Schnupfen, sondern einen Vampir eingefangen hat. Dieser beeinflusst Harry in seinem Denken und Handeln und versucht immer mehr die Kontrolle zu übernehmen. Nur noch wenige Verstorbene sind dazu bereit, mit ihrem ehemaligen Freund zu reden. Auch Teile des E-Dezernates misstrauen Harry, wegen der potenziellen Gefahr, die er für die Welt darstellt. Der Necroscope beschließt nach Starside ins Exil zu gehen, will aber unbedingt vorher noch einem brutalen Nekromanten zur Strecke bringen. Doch schon bald wird er selbst zum Gejagten. Zur gleichen Zeit droht auf der Heimatwelt der Vampire neues Unheil durch eine uralte Kreatur...

 

Man könnte erwarten, dass Brian Lumley im fünften Teil seiner Reihe langsam Probleme damit bekommt, der bekannten Thematik neue Seiten abzugewinnen. Glücklicherweise ist das nicht der Fall. Das liegt vor allem in der Wandlung begründet, die seine Hauptfigur durchmacht und wie diese beschrieben wird. Harry Keogh ist nämlich nicht länger der Gutmensch, der die Welt rettet. Der Necroscope merkt zwar, wie er sich unter dem Einfluss des Vampirs verändert, handelt aber trotzdem immer wieder amoralisch. Lumley zeigt sehr schön den Prozess dieser Verwandlung. Er lässt den Totenhorcher für seine Aktionen immer wieder gute Gründe anführen, aber der Leser merkt deutlich, wie Harry seine Skrupel verliert. Der Autor gestaltet die Veränderung des Totenhorchers glaubwürdig und sorgt dafür, dass der Roman zum Pageturner wird, weil seine Leser mehr über das Schicksal seines Helden erfahren wollen.

 

Aber nicht nur Harry Keogh, sondern auch viele andere Charaktere zeichnet Brian Lumley exzellent. In diesem Zusammenhang ist vor allem der Vampir Shaithis zu nennen, den seine Machtgier und Rachegelüste antreiben. Hier führt der Autor seinen Leser geschickt vor Augen, was aus dem Necroscopen werden könnte, wenn der Vampir in ihm die Oberhand gewinnt. Fast noch erschreckender - aber dennoch absolut stimmig - stellt der Autor den Nekromanten dar, welchen der Necroscope jagt.

 

Für Abwechslung und Dynamik sorgen die Wechsel zwischen den verschiedenen Erzählsträngen. So gibt es unter anderem einen zugleich schrecklichen als auch aufschlussreichen Rückblick in die Kindheit des Nekromanten. Zudem wird zwischen den Ereignissen auf der Erde und denen auf der Welt der Vampire gewechselt. Dadurch wird "Todessaat" zu einem Mix zwischen Phantastik und Fantasy.

 

Kritisieren könnte man Brian Lumleys Neigung, seine Figuren teilweise zu lange monologisieren zu lassen. Das ist weder realistisch, noch besonders lesefreundlich. Nicht ganz gelungen ist dem Autor zudem sein Schluss. Zwar ist der Showdown durchaus spannend und temporeich geraten, aber die Deus ex Machina, wirkt - ohne hier zu viel verraten zu wollen - ziemlich fehl am Platze.

 

Fazit:

"Todessaat" besticht durch hervorragend gestaltete Charaktere und eine spannende Handlung, auch wenn das Ende nicht gänzlich überzeugen kann.

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240423214536a43a2fb6
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Roman

Todessaat

Reihe: Necroscope Bd. 5

Autor: Brian Lumley

Originaltitel: Necroscope 5: Deadspawn

Erscheinungsdatum: Oktober 2010

Festa - gebundene Ausgabe - 539 Seiten

ISBN-10: 3865521053

ISBN-13: 978-3865521057

 

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 28.12.2010, zuletzt aktualisiert: 02.12.2021 18:51, 11408