Töchter der Sünde (Autor: Iny Lorentz)
 
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Töchter der Sünde von Iny Lorentz

Rezension von Christel Scheja

 

Iny Klocke und Elmar Wohlrath verfassen schon seit vielen Jahren unter dem Pseudonym Iny Lorenz erfolgreich historische Romane, auch wenn ihre Mischung aus historischem Ambiente, einer dramatischen Liebesgeschichte und einer ordentlichen Prise von deftig geschildertem Sex nicht immer gut ankommt. Vor allem die Romane um die „Wanderhure“ Marie erreichten Bestseller-Status. So ist es kein Wunder, dass die Autoren immer wieder gerne zu dieser Figur und ihren Nachkommen zurückkehren.

 

Marie hat es geschafft. Sie lebt als angesehene Frau und Verwalterin auf Burg Kiebitzstein. Auch wenn sie schon seit vielen Jahren Witwe ist, so versüßen ihr ihre inzwischen erwachsenen Kinder das Leben. Die beiden Töchter Hiltrud und Lisa haben schon ihren Mann fürs Leben gefunden und eine sieht bereits Mutterfreuden entgegen, nur ihr Sohn Falko macht ihr Sorgen. Er ist zwar inzwischen Reichsritter, aber das schützt ihn nicht vor Torheit.

Weil er bei einem Turnier durch sein heißblütiges Verhalten zu viel Ärger macht, unterstützt sie den Befehl des Lehnsherrn.

Damit sich die Wogen wieder glätten soll Falko als Begleitschutz mit seiner Nichte, der jungen und angehenden Äbtissin Elisabeth nach Rom reisen. Die Verlockung die junge Frau zu verführen, ist groß, aber noch beherrscht er sich, vor allem als zur der Reisegruppe auch noch eine andere junge Frau stößt, die überfallen wurde.

Derweil kämpft Francesca, die Tochter des Conte Orsini darum, nicht in eine lieblose Ehe mit einem Mann gezwungen zu werden, den sie eigentlich gar nicht liebt. Der Versuch, sich uninteressant zu machen, indem sie sich einem fremden Mann hingibt, schlägt fehl und endet für ihren Liebhaber tödlich.

Noch ahnt Falko nicht, in was für ein Netz von Intrigen er sich verstrickt, als er in Rom angekommen eine schöne Unbekannte trifft, die sich ihm gleich an den Hals wirft und geliebt werden will. Erst später findet er heraus, wer sie ist, do da kann er in seiner Leidenschaft schon nicht mehr von Francesca lassen.

Das könnte übel ausgehen, denn der Conte Orsini und seine Verbündeten sind Todfeinde der Deutschen und planen König Friedrich III. zu ermorden, wenn er in Rom seine Auserwählte zum Traualtar führen will.

 

Wie man sich denken kann, bietet auch dieser Roman von Iny Lorenz wieder die gewohnte Mischung aus mittelalterlichem Ambiente, dramatischen Liebesgeschichten, in denen die Gefühle hoch schwappen und natürlich leidenschaftlichen Sex-Szenen, auch wenn diese nicht unbedingt ausgeführt werden.

Die Figuren sind alle körperlichen Freuden niemals abgeneigt, auch die Frauen nicht, obwohl viel für sie davon abhängt, bedenkt man die damalige Moral und die Folgen bei Missachtung der gesellschaftlichen Regeln.

In dieser Hinsicht bedient der Roman alle gängigen Klischees des historischen Liebesromans und wird daher ziemlich vorhersehbar. Die bösen Charaktere zeichnen sich durch eine grausame Zügellosigkeit aus, die Helden dürfen zwar auch leidenschaftlich sein, aber dann eher auf eine unschuldige Art, die man ihnen gerne verzeiht. Auch wenn die zentralen Figuren ausgearbeitet sind, so lösen sie sich doch nicht von den Archetypen des Genres; Falko ist der junge ungestüme Held, der sich durch die Betten von Edeldamen und Nonnen lieben darf, die Frauen verharren mehr oder weniger in einer Position der Duldung, aus der sie nur gelegentlich ausbrechen oder am Ende teuer dafür bezahlen. Immerhin gelangt der Held am Ende dann im sicheren Hafen der Ehe an, da ein Happyend ebenfalls vorprogrammiert ist.

Immerhin ist die Geschichte sauber aufgebaut und lässt sich gut lesen. Nur im Mittelteil gibt es die ein oder andere Länge, wenn die Figuren sich zu sehr mit ihren Beziehungen beschäftigen und die Handlung mehr oder weniger stagniert. Immerhin ist der Titel diesmal doppeldeutig zu sehen, denn die „Töchter der Sünde“ sind eigentlich in zwei Generationen zu finden.

 

Alles in allem ist „Töchter der Sünde“ ein solide verfasster historischer Liebesroman, der durchaus zu unterhalten weiß. Man sollte aber nicht erwarten, dass die Geschichte überraschende Wendungen besitzt oder aus den gängigen Klischees ausbricht. In dieser Hinsicht hebt sich das Buch in keinster Weise aus der Masse gleichartiger Werke heraus.

 

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 202404270710028e91cb21
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Töchter der Sünde

Autor: Iny Lorentz

gebunden, 778 Seiten

Knaur, erschienen Oktober2011

Titelbildgestaltung von Zero Werbeagentur

ISBN-10: 3426662450

ISBN-13: 978-3426662458

Erhältlich bei: Amazon

Kindle Edition

ASIN: B005SZ0ZMK

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 25.04.2012, zuletzt aktualisiert: 24.02.2023 19:55, 12471