Totenhaut (Autor: Chris Simms)
 
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Totenhaut von Chris Simms

Rezension von Julia Krause

 

Es gibt mittlerweile moderne Krimi-Serien, in denen die Hauptcharaktere gleich bleiben und sich nur das Setting, beziehungsweise der Fall verändert, sodass man eine Entwicklung der Personen verfolgen kann. „Das Opfer“ war der erste Band der „John Spicer“- Reihe, in denen sie den großen Kaugummifall (der in diesem Band immer wieder erwähnt wird) gelöst haben. Nun wird die Polizei wieder mit einem Mörder konfrontiert, der seine perverse Lust an der Zerstörung weiblicher Körper auslebt.

 

Jon Spicer ist Detektive in Manchester. Seine Freundin ist schwanger, wird bald niederkommen und er muss das Babyzimmer noch fertig machen. In dieser Zeit wird eine Frauenleiche gefunden, die überaus grausam verstümmelt worden ist. Das seltsame an ihr ist, dass sie seziert wurde, wie einer der Körper der Ausstellung „Körperwelten“ und das der Mörder keinerlei Spuren hinterlassen hat. Der Fall lässt Jon nicht los und als er mit seiner Freundin spricht, die nach der Geburt schnell wieder abnehmen möchte, kommt ihm die Idee, dass die erste Tote, die auch ein paar Kilos zu viel auf den Rippen hatte, vielleicht auf diese Weise mit ihrem Mörder in Kontakt gekommen ist. Im Krankenhaus wird er tatsächlich fündig, ein Mitarbeiter des Krankenhauses wollte ein Sportgerät verkaufen und die Tote hatte eindeutig Interesse daran es zu erstehen. Zur selben Zeit wird Jon ein neuer Partner zur Seite gestellt, dessen Name ist Rick Saville. Er ist jung, etwas naiv, ungeübt und Jon ist sich keinesfalls sicher, das ihn dieser nicht überwachen oder bespitzeln soll, doch er kann sich nicht gegen seinen neuen Partner wehren. Sein Vorgesetzter ist sowieso schon wütend auf Jon, da er erfolgreicher ist, als er und so muss er auch dafür sorgen, dass entscheidende Informationen, sollte es welche geben, nicht ihn als Helden dastehen lassen, sondern andere.

Fiona war einmal sehr verliebt in ihren Mann. Das war, bevor er angefangen hatte zu Flasche zu greifen und sie zu schlagen. Sie schämt sich ihrer Verletzungen und traut sich nicht ihn zu verlassen. Sie kann nicht genau sagen, was an diesem Abend anders ist, doch nachdem er sich nach dem brutalen Übergriff kurz ausruht, flieht sie aus dem gemeinsamen Haus und sucht in einem billigen und verwahrlosten Motel Zuflucht. Die Empfangsdame vermietet immer wieder unter der Hand Zimmer an Prostituierte und lässt auch Fiona die Nacht hier verbringen. Doch die misshandelte Frau muss mit anhören, wie im Nebenzimmer jemand umgebracht wird. Sie kennt Jons Freundin und bittet diese ein Gespräch mit Jon zu organisieren. Dieser glaubt nicht, dass es sich bei dem angeblichen Mord um tatsächlich einen gehandelt haben könnte oder das es sich bei dem Mörder um „den Schlächter von Belle Vue“ handelt, wie ihn die Presse inzwischen nennt. Fiona jedoch ist davon überzeugt. Jon inzwischen ist sich sicher, auf der richtigen Spur zu sein.

 

Man kann diesen Krimi lesen, ohne den Vorgänger zu kennen, da die Charaktere vorgestellt werden und die meisten davon im Laufe der Geschichte erst eingeführt werden. Jon selbst ist ein sympathischer Mensch, wenn auch sehr gestresst durch den Mordfall und die schwangere Freundin. Er ist jedoch menschlich geblieben und jeder Mord erschreckt ihn und weckt in ihm das Bedürfnis den Täter zu stellen. Er ist es dann auch, der den ersten Hinweis entdeckt, obwohl er so tut, als wäre es sein neuer Partner gewesen. Der Beginn der Geschichte führt den Leser direkt in die Handlung ein, das erste Opfer wurde schon gefunden, das zweite folgt kurze Zeit später, ab diesem Zeitpunkt geschieht dann alles Schlag auf Schlag, auch wenn die Polizisten einigen falschen Spuren folgen müssen, die ihnen Zeit stehlen und in sinnlose Richtungen führen.

Spannung erlebt man in diesem Buch auf jeden Fall, auch wenn diese erst langsam aber sicher in Gang kommt und die Polizei einige Zeit auf der Stelle tritt. Auch die Morde verlieren während dem Verlauf nichts an ihrer Grausamkeit und Aktualität. Abgründe der menschlichen Psyche lernt man hier ebenso kennen, wie die Hilfsbereitschaft und das Mitgefühl einzelner Personen.

 

Alles in allem liegt hier ein spannender und ansprechender Kriminalroman vor, der sich auf jeden Fall dazu eignet sich gemütlich auf sein Sofa zu kuscheln und Detective Jon Spicer auf der Jagd nach dem Täter beizustehen.

 

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240420094214233cdf9b
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Totenhaut

Autor: Chris Simms

Broschiert: 432 Seiten

Verlag: Droemer/Knaur (1. Januar 2009)

Sprache: Deutsch

ISBN-10: 3426501201

ISBN-13: 978-3426501207

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 24.02.2009, zuletzt aktualisiert: 02.12.2021 18:51, 8277