Triple X - Verkommene Straßen (Autor: Keith R. A. Decandido; Spider-Man 1)
 
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Triple X - Verkommene Straßen von Keith R. A. Decandido

Reihe: Spider-Man Bd.1

Rezension von Christoph Hähnel

 

Wer kennt ihn nicht, den über alles geliebten und auch bekannten Helden aus der Nachbarschaft? Natürlich ist die Rede von Spiderman, der in New York seiner nächtlichen Nebenbeschäftigung nachgeht und mehr oder weniger begabte Schurken jagt. Nachdem er neben seinen Hunderten von Auftritten in Comics ja mittlerweile auch schon zweimal im Kino war, sorgt nun Dino dafür, dass sich der sympathische Superheld auch die letzte Unterhaltungsbastion in Angriff nimmt, in dem er noch nicht anzutreffen war. Die Rede ist von Büchern! Mit Triple X erscheint das erste Buch einer neuen Spiderman Reihe, die handlungstechnisch etwa in Roman 150 einsetzt und von neuen, noch nie beschriebenen Abenteuern des

Helden handelt.

 

Peter ist glücklich und zufrieden mit seinem Leben. Zwar kann er mit seinem Gehalt an einer öffentlichen Schule kein Vermögen machen, doch hat er einen Beruf der ihm Spaß macht und auch sein trautes Heim teilt er endlich mit seiner Jugendliebe und mittlerweile Ehefrau Mary Jane.

Die Schule, die in tagsüber in Trab hält, macht den gleichen Eindruck wie damals zu seiner eigenen Schulzeit. Alles ist veraltet und selbst die Lehrbücher scheinen regelmäßig die gleichen zu sein, die er bereits vor Jahren hatte. Auch das Publikum hat sich nicht verändert und so sind hier wie auch damals aufgrund der Lage viele Schüler mit einem maroden Elternhaus und aus armen Verhältnissen. Ein Umstand, der unter anderem dafür sorgt, dass sich auf dem Gelände eine eigene kleine Wachmannschaft

befindet, die im Falle von Unruhen eingreifen kann. Eine solche Situation ergibt sich auch an diesem Tage, als vor der Schule plötzlich einer seiner Schüler anfängt nach einem Streit um sich zu schlagen.

Einem seiner Mitschüler jedoch, dem er beiläufig ein Paar einschenkt, wird aber von der Wucht des Schlages zu Boden geworfen, was zwei der anwesenden Wachmänner in Bereitschaft versetzt, da sie den Jungen von einer Prügelei abholen wollen. Peter, der genau in diesem Moment das Gebäude verlässt, merkt jedoch sofort, dass etwas nicht stimmt. Das Gesicht des jungen hat auf einmal einen grünlichen Schimmer, der sehr stark an den Hulk erinnert. Die Ähnlichkeiten beschränken sich nicht nur auf das äußerliche, auch von Seiten der Kräfte gibt es einige Parallelen zwischen dem Jungen und den mit Gammastrahlen verseuchten Professor. Denn auch wenn die Wachmänner mittlerweile ein klein wenig betagt sind, sollte es trotzdem nicht möglich sein, sie mit einer solchen Leichtigkeit zu Boden zu werfen. Die Gefahr richtig einschätzend, greift Spiderman in Zivil in den Kampf ein, jedoch immer versucht, seine übermenschlichen Fähigkeiten nicht einzusetzen und nur besonders flink und gewandt zu erscheinen. Schnell bringt ihn dieses Verhalten in eine unausweichbare Sackgasse, denn der verwandelte Schüler will wie es aussieht den Kampf nun ein für alle Mal zu beenden. Doch in just diesem Moment fängt er an am ganzen Körper zu zittern und bricht mitten auf der Straße zusammen, auch seine Hautfarbe ändert sich langsam, grün zu weiß...

 

Es ist als alter Spidermanfan schön zu sehen, dass es doch immer wieder Innovatives immer Bereich der freundlichen Spinne gibt. Wenn auch hier eine gänzlich neue Zielgruppe angesprochen wird. So waren es bisher eher Jugendliche und Reizüberflutungsliebhaber, die sich für die Comics und die Filme begeistern konnten, eher weniger die gestandenen Romanleser. Doch nun werden auch diese von Marvel ins Visier genommen und kommen an dieser Stelle wohl voll und ganz auf ihre Kosten. Denn das Buch bietet zwar auf der einen Seite die Einschränkung, dass nicht alles kunterbunt dargestellt werden kann, jedoch ist dem Leser hier seinem Vorstellungsvermögen ausgeliefert, was ihn mitunter noch viel tiefer in das actionreiche Universum eintauchen lässt. Hinzu kommt, dass es in den Büchern auch um einiges ernster zugeht, als es in den Comics der Fall war. So kam man dort allemal noch mit einem blauen Auge davon (zumindest im Regelfall), doch nun sterben Leute, nicht sauber diskret, sondern unmittelbar, mehr oder weniger als direkte Auswirkung eines Geschehens.

Dies soll nicht bedeuten, dass das Buch einer Metzelorgie gleicht, sondern vielmehr, dass Bösewichte wie beispielsweise die grünen Kids mehr oder weniger jämmerlich an dem durch die Tabletten verursachten Krebs das zeitliche segnen.

Auch wirkt der Rest des gesamten Universums wesentlich „erwachsener“. So befindet man sich mehr in einer Welt des hier und jetzt, wo Spiderman zwar klar noch Spiderman ist, jedoch keinesfalls ein Gangsterjäger, der bei jedem Netzschwung einen lustigen Spruch von sich gibt (Okay manchmal aber wesentlich seltener als im Comic).

Insgesamt ein sehr spannender Roman, der jeden Spidermanfan, der die 18 überschritten hat und sein Interesse an Comics ein wenig eingebüßt hat, begeistern wird. Für jüngere Leser leider ein klein wenig zu blutig, weshalb ich da klar auf die Comics verweisen muss.

 

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240427051948fa14724f
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Buch:

Triple X - Die Todesdroge

Reihe: Spider-Man

Autor: Keith R. A. Decandido

Broschiert: 282 Seiten

Verlag: Dino Entertainment; Auflage: 1 (September 2006)

ISBN: 383321435X

Erhältlich bei Amazon


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Erstellt: 18.12.2006, zuletzt aktualisiert: 13.08.2022 14:14, 3226