Tropischer Schrecken von William Hope Hodgson
Hörspiel
Reihe: Gruselkabinett 154
Rezension von Cronn
Die Reihe Gruselkabinett ist bereits sehr lange auf dem Hörspielmarkt. Bereits seit über 150 Folgen bringen Stephan Bosenius und Marc Gruppe klassische Phantastik unterschiedlicher Coleur heraus. Diesmal ist es kein Unbekannter: William Hope Hodgsons Geschichten wurden bereits von den beiden Hörspielmachern umgesetzt. Diesmal handelt es sich um Tropischer Schrecken.
Inhalt:
Die offene See war schon immer ein Faszinosum für die Schriftsteller ebenso wie für die Menschen allgemein. William Hope Hodgson hat sich einen Ruhm in der Sparte der unheimlichen Phantastik erschrieben, indem er gruselige Seefahrergeschichten verfasste. »Tropischer Schrecken« bildet hier keine Ausnahme, sondern reiht sich in eine ganze Sammlung von mysteriösen Geschichten auf hoher See ein.
Diesmal allerdings ist es kein Geisterschiff, das Schrecken verbreitet oder eine merkwürdige Pilzkolonie auf einer entfernten Insel. Diesmal dreht sich alles um ein klassisches Motiv des Seefahrergarns – die Seeschlange.
»Tropischer Schrecken« schildert die Attacke einer Seeschlange auf ein Schiff im 19ten Jahrhundert und wie zwei Matrosen versuchen, aus dieser Lage zu entkommen. Dabei verbarrikadieren sie sich und hoffen, dass ihre Vorräte ausreichen und das Monster alsbald das Schiff wieder verlässt. Aber die Seeschlange verschlingt die anderen Matrosen auf dem Schiff, einen nach dem anderen. Und bald sind nur noch die beiden übrig …
Kritik:
Die technische Umsetzung und die Sprecher sind wie gewohnt bei Titania Medien von sehr hoher Qualität. Der Jump-Scare mit Hilfe von Audioeffekten gelingt sehr gut und auch die beiden Matrosen agieren mit schauspielerischer Leidenschaft.
Allerdings ist das Design der Story für ein Hörspiel wenig geschickt. Es beginnt recht schnell mit einem Paukenschlag, dann folgt Action auf Action. Kaum dass man zum Durchschnaufen kommt, schon erfolgt erneut eine Actionszene, gepaart mit Jump-Scares und so weiter. Am Ende erhofft man sich einen Höhepunkt, einen Twist der Story oder eine bizarre Wendung der Geschichte, aber der Hörer wird diesbezüglich enttäuscht. Die Geschichte endet mit einem Ausklang, der in sich zwar stimmig, aber für den Hörer wenig befriedigend ist, da er keine neuen Erkenntnisse mit sich bringt.
Fazit:
»Tropischer Schrecken« ist ein gewohnt handwerklich sauber produziertes Hörspiel, dessen Dramaturgie allerdings Schwächen aufweist und daher im eher mäßigen Bereich der gesamten Reihe angesiedelt ist.