Über Homer Ilias und Odyssee (Autor: Alberto Manguel)
 
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Über Homer Ilias und Odyssee von Alberto Manguel

Rezension von Ralf Steinberg

 

Verlagsinfo:

Die schöne Helena, das Trojanische Pferd und der listenreiche Odysseus.

Homers Erzählung vom Trojanischen Krieg und den Irrfahrten des Odysseus ist fest verankert in Kunst und Literatur. Alberto Manguel erläutert, wie diese Werke entstanden sind und wie es dazu kam, dass sie einen so zentralen Platz im Herzen der westlichen Kultur einnehmen konnten. Eine lebendige und zeitgemäße Analyse von Homers wegweisender Dichtung.

 

Rezension:

Troja und Odysseus - alles alte Hüte!

Tatsächlich dürfte jeder schon einmal etwas von den Werken Homers gehört haben. Aber vielleicht macht sich nicht jeder darüber Gedanken, wer dieser Homer war, wie er zu seinen Geschichten kam und warum wir heute noch zwei Epen kennen, die mehr als zweieinhalb Jahrtausende alt sind.

Alberto Manguel macht sich in seinem Buch über Homer Ilias und Odyssee auf eine umfangreiche Reise, die den Leser mit einer Vielzahl von Aspekten vertraut macht, die sich mit Homer und seinen Werken beschäftigen.

In seinen zweiundzwanzig Kapiteln beleuchtet der Literaturdozent und Priester unter anderem den aktuellen Stand der Wissenschaft zum Thema Wer war Homer? Dabei geht er auch scheinbar abwegigen Theorien nach und erklärt anschaulich das Für und wider etwa der These, Homer sei weiblich gewesen.

Ein besonderer Schwerpunkt liegt in der Auseinandersetzung der christlichen Kirche mit den antiken Texten und ihrer Bedeutung für die Theologie selbst. Manguel offenbart dabei eine sehr innige Verbundenheit mit Ilias und Odyssee und eine breit gestreute Kenntnis von literarischen Texten, die auf Homers Spuren wandern. Allerdings darf man von dem sehr lesbaren und für eine wissenschaftliche Abhandlung recht kurzem Buch keine allumfassende Vollständigkeit erwarten. Etwa Christas Wolfs »Kassandra« fehlt ebenso wie das Ilium-Epos von Dan Simmons.

Aber Vollständigkeit ist bei einem derart umfangreichen Thema auch kaum zu erreichen. Vielmehr ist es zu bewundern, mit welcher klaren und anschaulichen Sprache es der Autor vermag, die doch zum Teil recht komplexen literaturwissenschaftlichen Themen darzustellen.

Sehr spannend sind die Betrachtungen zu Dante, die tiefen Einblicke in die Geschichte der Werkverbreitung und ganz besonders die Bedeutung Homers als Pflichtlektüre im Altertum. Hier erfährt man nicht nur etwas über das antike Selbstverständnis und die Bedeutung von Bildung, es weitet auch den Horizont bezüglich der eigenen Bildungserfahrung. Eine Bewertung der eigenen Ansprüche an Wesen und Wirklichkeit. So führt der Autor nicht nur durch das Werk und dessen Bedeutung, er wirft auch ein neues Licht auf den Leser.

 

Fazit:

Informativ und sehr gut lesbar führt Albert Manguel seine Leser durch die beiden großen Epen Homers und erklärt an sehr vielen Beispiel, wie Werk und Autor auf die Menschen und die Literatur einwirkten. Zwar liegt ein ganz besonderer Fokus auf theologische Reflexionen, jedoch bedient sich Manguel einer wissenschaftlichen Neutralität, durch die auch nicht religiöse Leser auf ihre Kosten kommen.

Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 202404251318105a607a34
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Buch:

Über Homer Ilias und Odyssee

AOriginal: Homer's The Iliad and The Odysey, 2007

Reihe: Bücher, die die Welt veränderten

Autor: Alberto Manguel

Übersetzer: Gottwalt Pankow

Taschenbuch, 240 Seiten

dtv, 1. Oktober 2009

 

ISBN-10: 3423345691

ISBN-13: 978-3423345699

 

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 03.03.2010, zuletzt aktualisiert: 08.10.2023 14:31, 10118