Und übrigens noch was... (Autor: Eoin Colfer)
 
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Und übrigens noch was... von Eoin Colfer

Rezension von Ingo Gatzer

 

Als der englische Autor Douglas Adams im Jahr 2001 überraschend verstarb, trauerten wohl alle Fans der komischen Science Fiction. Die als Trilogie angelegte Reihe "Per Anhalter durch die Galaxis" zu welcher Adams fünf Teile verfasste, ist zweifellos sein Hauptwerk. Nun hat der irische Schriftsteller Eoin Colfer, der vielen Lesern als Verfasser der erfolgreichen Serie "Artemis Fowl" bekannt sein dürfte, einen sechsten Band verfasst.

 

Wieder einmal findet sich Arthur Dent mit seinem Freund Ford Prefect auf einem Planeten wieder, der kurz vor der Vernichtung steht. In diesem Schlamassel befinden sich auch seine Tochter Random, Tricia McMillan, sowie Zaphod Beeblebrox, der exzentrische Ex-Präsident der Galaxis. In letzter Sekunde kommt ihnen der unsterbliche Bowerick Wowbagger der endlich das Zeitliche segnen will, mit seinem Raumschiff zu Hilfe. Zaphod Beeblebrox verspricht dem Lebensmüden auf dem Planeten Nano, auf den sich die letzten Menschen geflüchtet haben, einen Kampf mit Thor. Denn wer außer ein Gott könnte einen Unsterblichen töten? Die Bewohner von Nano haben auch diverse Probleme, die sie ebenfalls mit Hilfe eines Gottes lösen wollen. Doch bisher konnte beim Casting niemand überzeugen. Zu allem Überfluss steuert ein Schiff der Vogonen auf Nano zu, um auch die letzten Menschen zu vernichten.

 

In den besten Passagen knüpft "Und übrigens noch was..." nahtlos an den aberwitzigen Humor von Douglas Adams an. Urkomisch geraten ist etwa der Auftritt der von H. P. Lovecraft erdachten (Halb-)Gottheit Cthulhu im Götter-Casting auf Nano oder die Auftritte der nordischen Asen Thor und Heimdall.

 

Eoin Colfer beweist, das er sich bestens im doch recht komplexen Universum von "Per Anhalter durch die Galaxis" auskennt. Er gestaltet die bekannten Charaktere überzeugend und entwickelt sie nachvollziehbar weiter, ohne sich zu weit vom Original zu entfernen. Dazu erweitert er das Gefüge der Serie behutsam mit eigenen Kreationen.

 

Ein Lob verdient die Übertragung ins Deutsche durch Gunnar Kwinsinski. Der Göttinger, der bisher vor allem durch die Übersetzung der Thriller des US-amerikanischen Autors Harlan Coben in Erscheinung getreten ist, liefert eine überzeugende Leistung ab, so dass sich der Leser im Adams´schen Universum mit Colfer´scher Prägung ganz zu Hause fühlen darf.

 

Wer mit "Per Anhalter durch die Galaxis" noch überhaupt nicht vertraut ist, wird mit dem Buch von Eoin Colfer leider nicht viel Freude haben. Denn um Teile der Handlung sowie die zahllosen Anspielungen von "Und übrigens noch was..." zu verstehen und genießen zu können ist die Kenntnis der anderen Bände des Zyklus notwendig.

 

An einigen Stellen - gerade bei den in den Text integrierten Anmerkungen - wirkt Eoin Colfer etwas zu bemüht, den Stil von Douglas Adams zu kopieren. Während eines von Adams´ Talenten darin lag aberwitzige Konstellationen und Zusammenhänge scheinbar mühelos aus dem Ärmel zu schütteln, wirkt bei Colfer manches doch eher mühsam konstruiert. Hier sollte der irische Schriftsteller durchaus den Mut haben, sich mehr auf seinen eigenen Stil zu besinnen.

 

Douglas Adams ist tot, es lebe - als eine größtenteils gelungene Verbeugung vor Douglas Adams und seiner genialen Schöpfung - der sechste Band von "Per Anhalter durch die Galaxis".

 

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240426073237586e5029
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Und übrigens noch was...

Originaltitel: And Another thing...

Autor: Eoin Colfer

Reihe: Per Anhalter durch die Galaxis Band 6

Übersetzer: Gunnar Kwisinski

Verlag: Heyne

Erscheinungsdatum: Oktober 2009

Ausgabe: gebunden

Seitenzahl: 413 Seiten

ISBN-10: 3453266404

ISBN-13: 978-3453266407

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 09.02.2010, zuletzt aktualisiert: 24.06.2022 16:58, 10013