Ungeheuer (Autor: Claudia Puhlfürst)
 
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Ungeheuer von Claudia Puhlfürst

Rezension von Wiebke

 

Rezension:

Die junge Journalistin Lara Birkenfeld leidet seit kurzem unter erschreckend realistischen Albträumen. Visionen, in denen sie mitten in der Nacht von einem unbekannten Mann durch einen Wald gejagt wird. Unbekleidet und völlig orientierungslos stolpert sie über herumliegende Äste, fällt, rappelt sich wieder auf und muss bald erkennen, dass sie den Kampf um ihr Leben verliert. Zitternd und schweißgebadet erwacht, nimmt sie sich vor, einen Arzt aufzusuchen. Doch bevor Lara für eine Diagnose in der Röhre landet, wird die Leiche einer jungen Frau in einem Waldstück bei Wesenberg gefunden. Ermordet, verstümmelt und ausgeweidet. Gejagt von einem Mann, der sich einen Spaß daraus gemacht hat, sie wie ein Stück Wild durch den Wald zu treiben. Ein Anblick, der kaum zu ertragen ist und der seine Fortsetzung zunächst im Forst von Werningerode, dann im Regensburger Wald findet. Die Opfer sind junge Frauen. Zierlich, blond und mit heller Haut. Gemeinsamkeiten, die auch der Journalistin nicht entgehen. Doch etwas anderes erschreckt sie viel mehr. Als Lara sich die Zeit nimmt, etwas genauer über ihre Träume nachzudenken, stellt sie fest, dass diese immer dann von ihr Besitz ergreifen, wenn eine Frau ermordet wird. Eine Fähigkeit, die Lara verunsichert und so nimmt sie Kontakt zu einem befreundeten Psychologen auf, der ihr stets mit Rat und Tat zur Seite steht. Doch bei einem gemeinsamen Treffen erfährt Lara mehr, als ihr gut tut und schon bald befindet auch sie sich in Gefahr.

 

Serienkiller haben von je her eine große Faszination auf Menschen ausgeübt und so verwundert es kaum, dass viele Krimiautoren auf krankhaft veranlagte Psychopathen nicht verzichten können. Zu ihnen gehört auch Claudia Puhlfürst, die in ihrem neuesten Roman mit dem Titel "Ungeheuer" einen solchen Täter morden lässt. Sein Name: Dr. Tod. Seine Berufung: Aus sorgsam entnommenen Teilen seiner Opfer ein Kunstwerk zu kreieren, das ihn für immer unvergesslich werden lässt. Getreu seinem Vorbild, dem amerikanischen Serienmörder Edward Theodore Gein, der sich aus Leichenteile Kleidungsstücke, Sesselbezüge und Gesichtsmasken fertigte, möchte er in die Geschichte der Menschheit eingehen. Ein Unterfangen, das die Autorin ungeheuer lebensecht darstellt und damit dem Leser permanent einen Schauer über den Rücken jagt. Nicht nur dass sie mit ihren Ausführungen tief in die Gedankenwelt eines kranken Mörders eindringt, auch die detailgetreuen Schilderungen seiner "künstlerischen" Tätigkeiten lassen ihm das Blut in den Adern gefrieren. Ohne sich die Zeit für eine einleitende Handlung zu nehmen, beginnt sie bereits auf den ersten Seiten mit ihrer Jagd und entwickelt eine Abfolge von Geschehnissen, die nicht nur überaus furchtbar erscheinen, sondern auch durchgängig fesseln. Ein flüssiger Schreibstil und gut recherchierte Fakten aus der Kriminalgeschichte tun ihr Übriges, um den Spannungsbogen aufrecht zu halten. Einzig und allein die Tatsache, dass die Visionen der Journalistin letztendlich keine Bedeutung für die Aufklärung der Fälle haben und zum Ende des Buches fast vollständig verschwinden, lässt etwas Kritik zu.

 

Fazit:

Mit "Ungeheuer" hat die Autorin Claudia Puhlfürst einen überaus spannenden und atmosphärisch dichten Roman geschrieben, der vor allem hartgesottene Krimiliebhaber begeistern wird.

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240419081610958d9ddb
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Buch:

Ungeheuer

Autor: Claudia Puhlfürst

Blanvalet Taschenbuch Verlag, 15. März 2010

Broschiert, 352 Seiten

ISBN-10: 3442373549

ISBN-13: 978-3442373543

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 07.06.2010, zuletzt aktualisiert: 08.08.2021 16:17, 10557