Unverfilmt glücklich – Ein Filmstar zum Knuddeln von Anke Höhl-Kayser
Ein Ü-40 Liebesroman
Rezension von Christel Scheja
Anke Höhl-Kayser studierte Literaturwissenschaft und ist seit 2009 als Autorin und Lektorin tätig. Sie schreibt Fantasy, Kurzgeschichten und Lyrik, erfüllte sich mit Unverfilmt glücklich aber auch einen Traum, den sie im Selbstverlag veröffentlichte.
Britta ist bereits Mitte Fünfzig. Sie arbeitet ein Tierfotografin in einem eigenen Studio und hat so ihr Auskommen. Von Männern hat sie nach der Scheidung von ihrem Mann, der sie wegen einer Jüngeren verließ, erst einmal die Nase voll. Glaubt sie - bis sie die Chance bekommt ihren geheimen Crush in Person zu sehen.
Sie ersteigert einen romantischen Abend mit ihm und das ist nur der Anfang einer intensiven romantischen Beziehungen, denn beide erkennen, dass sie in ihrem Fühlen und Denken einander ähnlicher sind, als vermutet.
Die Autorin gibt die Geschichte im Selbstverlag heraus, weil ihre Agentin dem Buch bei einem Verlag nicht viele Chancen ausrechnete, weil die Figuren bereits viel zu alt seien. Doch gerade solche Geschichten, selbst wenn sie der Unterhaltung dienen und vielleicht in einigen Dingen zu märchenhaft verlaufen, sind wichtig, um das Leseverhalten zu ändern?
Immerhin haben sich die Zeiten geändert, viele Senioren, die nicht von Arbeit und anderen Problemen gezeichnet sind, haben ihre Lebenslust nicht verloren. Warum sollte also Sexualität, gerade jetzt wo sie nicht mehr mit der Gefahr von Schwangerschaften verbunden sind, nicht auch ausgelebt werden.
Ragnar und auch Britta stehen voll im Leben. Sie haben gute und schlechte Erfahrungen gemacht, aber das hat sie auch zu den Menschen gemacht, die sie heute sind, lassen sie dementsprechend handeln.
Es mag zwar anfangs die große Verliebtheit mitspielen, das ändert sich allerdings mit der Zeit, denn je besser sie sich kennen lernen, desto mehr spüren sie ihre Seelenverwandtschaft und nehmen sich die Zeit, die Beziehung wachsen zu lassen.
Die Intervention einer jungen Schauspielerin, Probleme im näheren Bekanntenkreis sorgen dann natürlich für Spannung. Und gerade weil die Heldin aktiv mit nach Lösungen sucht und nicht nur anhimmelt und sich auf den Mann ihrer Träume verlässt, freut man sich am Ende um so mehr auf das Happy End.
So entsteht eine Wohlfühl-Liebesgeschichte mit Helden über Fünfzig, die in allen Bereichen beweisen, dass sie nicht zum alten Eisen gehören, sondern genau das können, was jüngere Semester auch tun, dazu aber auch aus einem reichen Schatz aus Erfahrungen zehren, die sie Missverständnisse und Sorgen besser lösen lassen. Und das macht das Buch so wertvoll, gerade auch für Leserinnen in einem ähnlichen Alter, die sich richtig verstanden fühlen und durchaus in der Heldin und ihrem denken wiederfinden.
Fazit:
»Unverfilmt glücklich – Ein Filmstar zum Knuddeln« ist natürlich in erster Linie eine romantische Liebesgeschichte zum Wohlfühlen, transportiert aber auch ein paar wichtige Botschaften. Denn mit Mitte oder Ende Fünfzig gehört man noch lange nicht zum alten Eisen, gerade was Liebe und Beziehungen angeht.
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