Vereint durch die Macht (Autor: James Luceno; Das Erbe der Jedi Ritter, Bd. 19)
 
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Vereint durch die Macht von James Luceno

Reihe: Star Wars - Das Erbe der Jedi Ritter, Bd. 19

Rezension von Christel Scheja

 

Schon früh hatte sich George Lucas dazu entschieden, die weiteren Abenteuer von Luke Skywalker, Leia Organa und Han Solo nicht weiter zu verfilmen, sondern überließ dieses Feld den Romanautoren. Schon in den späten 1980ger Jahren erschienen erste Romane, die in den Kanon aufgenommen wurden, und seither wird das Schicksal der alten Helden gezielt weiter verfolgt. Mit den Kindern von Han und Leia ist zudem eine neue Heldengeneration herangewachsen, die das weitere Schicksal der Galaxis bestimmen wird.

 

Nun, 25 Jahre nach der Schlacht von Yavin ist das Imperium – oder das was von ihm übrig geblieben ist nur noch eine Randerscheinung, ebenso wie die Neue Republik. Denn die Yuzhan-Yong sind in die Galaxis eingefallen und haben die Sternenreiche in ihren Grundfesten erschüttert. Selbst die Jedi Ritter waren machtlos gegen die Fremden, denn diese waren in der Macht nicht wahrnehmbar, und ihre Technik so anders, dass sie nicht beeinflusst werden konnte.

Lange Zeit hat man versucht sie zu bekämpfen, da sie den bekannten Rassen auch keine Gnade schenkten und deren Welten durch Umformung mehr oder weniger zerstörten, aber das hat die Kämpfer nur noch weiter an den Abgrund heran geführt. Einige, wie Han und Leia versuchen zu retten, was zu retten ist, und befreien Gefangene, oft genug entkommen sie dabei selbst nur knapp selbst dem Verhängnis.

Gibt es denn wirklich keine Möglichkeit, um die Yuzhan Yong zu besiegen, die selbst die Thronwelt Coruscant zu Fall gebracht haben und in einen ihrer Planeten verwandeln?

Während die ehemaligen Rebellen noch einmal alle Kräfte sammeln und versuchen zu einem Schlag auszuholen, denkt Luke Skywalker nach und entschließt sich, etwas anderes zu unternehmen.

Er versucht sich in die Yuzhan-Yong hinein zu versetzen und erkennt schon bald, was der Grund für ihr seltsames Verhalten gegenüber der Macht und den Wesen dieser Galaxis sein könnte. Mit diesem veränderten Blickwinkel sieht er, dass die Feinde längst auch zerstritten sind und einige von ihnen nicht mehr länger den Krieg, sondern eine friedliche Coexistenz wollen.

Ist das der Punkt, an dem er ansetzen kann? Luke wagt den Schritt auf einige dieser Yuzhan-Yong zuzugehen, auch wenn er nicht weiß, was das Ergebnis sein wird.

Derweil rüsten sich Han und Leia, Jacen und Jaina für die alles entscheidende letzte Schlacht, die noch einmal alle - früher zerstrittenen - Machtblöcke der Galaxis zusammen führt. Auch wenn sie wissen, das das vielleicht ein Fehler ist, so wollen sie doch nicht kampflos untergehen.

 

„Vereint durch die Macht“ führt die Yuzhan-Yong-Storyline nun zu einem Ende. Lange genug haben sich die Helden gegen einen fast unbesiegbaren Feind gestellt, doch nun haben sie endlich die Schwächen gefunden, die ihnen helfen einen Ansatz zu finden und nicht ganz geschlagen aus der letzten Konfrontation zu kommen.

Wie so oft in den modernen Star Wars-Geschichten haben auch die Feinde zwei Gesichter und eine eher tragische Hintergrundgeschichte. Nichts desto weniger steht auch diesmal das actionreiche Abenteuer im Vordergrund: Rettungs- oder Befreiungsaktionen, kleine Konflikte in den Machtblöcken und das Schmieden neuer Pläne stehen im Vordergrund. Die mystische Seite des ganzen Krieges spielt eher eine untergeordnete Rolle, auch wenn sie am Ende zum Zünglein an der Waage wird.

James Luceno führt langsam aber sicher die vielen verschiedenen Handlungsebenen zusammen, in denen die Helden bisher agiert haben und lassen sie nun auch gemeinsam kämpfen.

Wer gerade diesen Zyklus um „Das Erbe der Jedi Ritter“ nicht von Anfang an verfolgt hat, wird allerdings auch Schwierigkeiten haben, sich an den vielen verschiedenen Schauplätzen zurecht zu finden. Gerade durch die hohe Zahl an gar nicht einmal so unwichtigen Nebenfiguren verliert man schon einmal den Überblick - und nur wenn man mit Personen wie Kyp Durron oder Talon Karrde vertraut ist, nimmt an Anteil an dem, was sie erleben.

Der Autor spinnt die Chronik der Helden weiter ohne dabei sonderlich in die Tiefe zu gehen. Das actionreiche Abenteuer mit all seinen militärischen Konflikten und die Entschlüsselung weiterer Geheimnisse stehen im Vordergrund, weniger die Entwicklung von Charakteren oder irgend eine Kritik an gesellschaftlicher Doppelmoral.

Zwar werden viele Fragen bezüglich der Yuzhan-Yong geklärt, allerdings klammert James Luceno diesmal bewusst Entwicklungen wie Jacens Neigung zur dunklen Seite der Macht aus, die sich in früheren Bänden zwar schon angedeutet hat, aber erst in einem neuen Zyklus aufgegriffen werden wird.

 

„Vereint durch die Macht“ ist für einen Neueinstieg denkbar ungeeignet, da Autor und Handlung zu vieles als bekannt voraus setzen. Wer bisher mitgelesen hat, wird auf jeden Fall begeistert sein, auch wenn die Geschichte selbst nicht mehr als oberflächliche und unspektakuläre Unterhaltung bietet, die ihre Spannung vor allem aus den ständigen Umblendungen auf neue exotische Schauplätze bezieht und ansonsten eher eine einfache und auf das Notwendigste reduzierte Handlung bietet.

 

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Vereint durch die Macht

Reihe: Das Erbe der Jedi-Ritter Band 19

Autor: James Luceno

Taschenbuch, 685 Seiten

Blanvalet, November 2007

Übersetzerin: Regina Winter

Cover: Terese Nielsen

 

ISBN 978-3-442-24489-8

 

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 27.11.2007, zuletzt aktualisiert: 20.01.2023 16:55, 5374