Verruchte Nächte von Gena Showalter

Reihe: Angels of the Dark Band 1

 

Rezension von Christel Scheja

 

Rezension:

In den letzten Bänden der Herren der Unterwelt hatten sie bereits ihren Auftritt. Die Angels of the Dark sind eine weitere Gruppe übernatürlicher Wesen, die hinter den Kulissen gegen das Böse kämpfen – Engel mit besonderem Auftrag und besonderen Kräften, die aber wie ihre dunklen Spiegelbilder aus der Hölle auch nicht gegen die Liebe gefeit sind. Verruchte Nächte ist nun der Auftakt der neuen Reihe.

 

Zacharel gehört zu den Anführern der Himmlischen Heerscharen, ein starker und kraftvoller Engel, der klar zwischen Gut und Böse zu unterscheiden weiß und keine Gnade gegenüber seinen Gegnern kennt. Viele sagen ihm nach, er habe ein Herz aus Eis, selbst seine engsten Vertrauten wissen, dass an diesen Gerüchten etwas Wahres ist.

Denn seit dem Tod seines Zwillingsbruders, der aus tragischen Gründen aus dem Leben scheiden wollte, hat er jeden Funken Gefühl und Liebe aus seiner Seele verbannt ist zu einem bitteren und harten Richter geworden, der kein Mitgefühl mehr kennt.

Eines Tages rettet er jedoch die junge Annabelle während einer Schlacht mit Dämonen. Diese ist nicht nur, seit sie denken kann von Dämonen besessen – hört ihre Stimme und wird von deren Forderungen gepeinigt, sie sitzt auch seit vielen Jahren in seinem Sanatorium fest und muss die Grausamkeiten und Gemeinheiten eines diabolischen Arztes ertragen. Außerdem gilt sie als gefährliche psychopathische Mörderin, die ihre Eltern vor Jahren um die Ecke gebracht haben soll. Sie aber weiß, dass es Dämonen waren – und der Engel glaubt ihr, beschließt sie in Sicherheit zu bringen, damit sie sich erholen kann.

Auch wenn Zacharel es nicht will – Annabelle erweckt in der Zeit, in der sie in seiner Obhut ist, nach und nach sein Interesse und geht ihm nicht mehr aus dem Sinn. Letztendlich ist an ihrem Schicksal mehr, als alle ahnen – und dieses auch noch eng mit dem seinem verknüpft. Das macht sie zu Gefährten … oder die junge Frau zu einer tödlichen Falle für den mächtigen und unerschrockenen Engel …

 

Ob nun Dämonen oder Engel, letztendlich ist die Prämisse der Serie immer die gleiche – der phantastische Hintergrund dient dazu, um einen Mann und eine Frau auf exotische Art und Weise zusammenzubringen. Natürlich sind beide Helden zunächst angeschlagen und reagieren nicht wirklich aufeinander – aber das ändert sich Schlag auf Schlag.

Routiniert baut Gena Showalter ihre Figuren auf, spinnt die Beziehung bis zu ihrem Höhepunkt und garniert sie mit einer ordentlichen Prise Erotik.

Auch wenn sie sich viel Zeit nimmt, die Entwicklung der Charaktere voranzutreiben, geht sie dabei doch nicht sonderlich in die Tiefe, tatsächlich liest sich vieles so, als würde man es schon aus anderen Romanen kennen und bleibt eher oberflächlich.

Immerhin gehört sie zu den Autorinnen, die bei dem ganzen Liebesgeflüster nicht auch noch die Geschichte vergessen. Das Schicksal der Helden ist eng mit der Hintergrundgeschichte verbunden, was für Spannung, gefährliche Situationen und Action sorgt. Auch geht sie nicht gerade sorgsam mit den Helden um, so dass zartbesaitete Gemüter an einigen Stellen schon etwas schlucken werden.

Alles in allem merkt man allerdings genau, auf welchem Teil der Geschichte ihr Hauptaugenmerk liegt, denn einige der Probleme und Bedrohungen werden eher einfach und harmlos aus dem Weg geräumt und nicht sonderlich thematisiert.

 

Fazit:

Damit ist »Verruchte Nächte«, der erste Band der »Angels of the Dark« ein solider romantischer Thriller im Fantasy-Gewand, der vor allem die Leserinnen ansprechen wird, die ihre Liebesgeschichten gerne etwas abenteuerlicher und dramatischer mögen.

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