Vertigo von Maike Hallmann
Reihe: Shadowrun Band 59
Rezension von Thomas Götz
Inhalt
Tacoma Raines, Tochter einer übergewichtigen Opernsängerin und eines Cops, hält das Leben für ein großartiges Spiel. Als "Vertigo" macht die junge Katzenschamanin die Schatten unsicher und stolpert von einer Katastrophe in die nächste. Wäre da nicht der eine oder andere Runner, der ihrem Charme erliegt, und hätte sie nicht immer wieder solch unverschämtes Glück, dann wäre sie längst Geschichte. Eines Tages jedoch gerät sie an jemanden, der ihre Spielchen nicht schätzt, und auf einmal sieht sie sich in ein neues Spiel verwickelt - aber diesmal ist der Einsatz ihr Leben. Ihr größtes Problem: Sie weiß nicht, wer die Fäden zieht, und je tiefer sie sich hineinverstrickt, desto klarer wird: Es könnte jeder sein...
Kritik
Auch bei Shadowrun gibt es Bücher, deren Qualität sehr stark schwankt. Maike Hallmann ist allerdings schon routiniert im Schreiben von Shadowrun-Büchern, was man diesem Band auch anmerkt.
Ohne viel Aufsehens wird man auch gleich in die Handlung um die Elfin Vertigo eingeführt, der Hintergrund zu diesem Charakter wird erst im Laufe des Buches komplett enthüllt.
Dies ist nicht weiter schlimm, bietet das Buch doch ausgesprochen gelungene Charakterszenen (und vergleichsweise wenig Action).
Dadurch, das die Autorin aus der Ich-Perspektive erzählt kommt auch - sehr überraschend - eine sehr schöne Atmosphäre auf, die nicht nur viel Humor und einen Hauch Erotik enthält, sondern erstaunlicherweise sogar zu fesseln vermag. Auch die anstehende Romanze, so klischeehaft sie zunächst sein mag, ist recht witzig geschrieben und so behält man auch daran das Interesse.
Die Geschichte von einer üblen Nemesis, die sich rächen will, mag zwar nicht neu sein, und sie könnte durchaus auch zu unserer heutigen Zeit fast genauso stattgefunden haben. Aber dies ist kein Manko, eher im Gegenteil, denn es ist eine Tatsache, das die Besteen Sci-Fi-Stories noch immer dadurch entstanden sind, das man Probleme der heutigen Welt in die Zukunft spiegelte. Das Buch ist dabei auch mal etwas anderes, als man sonst vielleicht in Shadowrun-Büchern zu lesen bekommt und der Leser ist wirklich bis zum Ende auf den Ausgang der Story um die Elfin gespannt. Und wer weiß, vielleicht gibt es ja mal eine Fortsetzung, die ebenfalls Vertigo in den Mittelpunkt rückt.
Fazit:
Eine schöne Charakterstory, die man sich durchaus zu Gemüte führen kann.
Nach oben